NFL Predictions Wildcard Round: Prognosen, Vorhersagen und Tipps zu allen Wildcard-Spielen

Marcus Blumberg
13. Januar 202211:20
Mac Jones muss mit den Patriots erneut nach Buffalo reisen.getty
Werbung

Die Playoffs stehen an und für die Patriots ist schon wieder Endstation. Derweil steht für den Meister ein lockerer Aufgalopp an, während sich ein Urgestein mit einer Packung verabschiedet. In dieser Saison tippt SPOX-Redakteur Marcus Blumberg jede Woche alle Spiele.

Die kompletten NFL-Playoffs seht Ihr live auf DAZN. Holt Euch jetzt ein Abo!

NFL Playoff Predictions Wildcard Round 2022

First-Round Bye: Tennessee Titans (AFC), Green Bay Packers (NFC)

No. 4 Cincinnati Bengals (10-7) - No. 5 Las Vegas Raiders (10-7) (Sa., 22.30 Uhr LIVE auf DAZN)

Es ist das Rematch von Woche 11, als die Raiders daheim 13:32 verloren haben. Es war das Wochenende vor Thanksgiving und das Team befand sich gerade in einer ausgeprägten Krise und verlor fünf von sechs Spielen. Seither ging die Formkurve der Raiders merklich nach oben, sie beendeten die Saison mit vier Siegen am Stück inklusive eines dramatischen Finishs gegen die Chargers am vergangenen Sonntag. Und das könnte auch schon ein entscheidender Nachteil sein. Während die Bengals ihre Starter am Sonntag gegen Cleveland schonten, quälte sich Las Vegas durch 70 anstrengende Minuten gegen die Chargers.

Abgesehen davon nehmen sich beide Teams gar nicht so viel, wie auch die Bilanzen suggerieren. Beide setzen gern aufs Run Game, obgleich das den Bengals dieses Jahr effizienter gelang. Beide können offensiv sehr explosiv sein, wobei das Waffenarsenal der Bengals auf dem Papier imposanter aussieht. Allerdings haben die Raiders nun Tight End Darren Waller zurück, der ein echtes Pfund sein kann am Samstag. Und beide haben Quarterbacks, die das Big Play suchen, wann immer es geht, und die beide in diesem Jahr für dramatische Finishs gesorgt haben. Defensiv verfügen beide überdies über imposante Fronts, während die jeweiligen Offensive Lines durchaus anfällig sind.

Was also gibt in dieser Partie letztlich den Ausschlag? Die Secondary der Raiders ging zuletzt schon gehörig am Stock und stoppte im Grunde nichts mehr gegen Ende des Spiels gegen die Chargers und man kann durchaus behaupten, dass Burrows Waffen dieser Tage besser sind als die von Herbert. Entsprechend bietet das enorm viel Angriffsfläche für den letztjährigen Rookie, auch wenn ihm die Raiders-Front das Leben schwer machen wird. Zudem besteht bei den Raiders einfach die Gefahr, dass das Chargers-Spiel bereits der emotionale Höhepunkt war, der sich nur schwer toppen lässt. Es wird knapp, aber die Bengals holen ihren ersten Playoff-Sieg seit der Saison 1990!

Tipp: Bengals vs. Raiders 33:30

No. 3 Buffalo Bills (11-6) - No. 6 New England Patriots (10-7) (So., 2.15 Uhr LIVE auf DAZN)

Runde 3 im Duell der beiden AFC-East-Rivalen. Bislang gewann jeweils das Auswärtsteam, wobei die Vorzeichen dieses Mal eine eindeutige Sprache sprechen. Während die Bills ihre Achterbahnfahrt unter der Saison beendet haben und zuletzt vier Siege am Stück einfuhren - darunter das überzeugende 33:21 in Foxboro, stolperten die Patriots nach bis dahin guter Saison über die Ziellinie - drei Pleiten in den vergangenen vier Spielen und der einzige Sieg kam gegen Jacksonville ...

Besonders besorgniserregend für die Patriots ist im Vorfeld dieses Spiels die Tatsache, dass Buffalo anscheinend mit voller Kapelle anrückt, während die Patriots gerade in der Secondary das eine oder andere Fragezeichen aufweisen - zuletzt wurde mit Jalen Mills ein ganz wichtiger Part dieser Units auf die Covid-IR gesetzt und fällt damit wahrscheinlich auch noch aus. Das ist ganz schlecht, wenn man bedenkt, dass New England schon mit der zweiten Garde des Bills-Receiving-Corps am zweiten Weihnachtstag nicht zurechtkam und von Isaiah McKenzie - bestenfalls die Nummer 6 der Receiver-Depth-Chart - zerstört wurde.

Josh Allen hat nach schwieriger Saison seine Form gefunden und sollte nach dem eher schwächeren Auftritt gegen New York in Woche 18 die größte Bedrohung sein. Nur wenn es den Patriots abermals gelingt, Allen in der Pocket zu halten und seine Top-Targets einzudämmen - wie beim Sieg in Buffalo Anfang Dezember -, hätten sie tatsächlich eine Chance. Das allerdings auch nur, wenn gerade Quarterback Mac Jones seine sich zuletzt häufenden Fehler minimiert. Er erreichte seine Rookie-Wall zur absoluten Unzeit und ist aktuell eher eine Schwachstelle als ein Rückhalt für sein Team. Es wird zwar erneut kalt in Orchard Park, aber von Orkanböen ist im Wetterbericht keine Rede, entsprechend wird ein dominantes Run Games dieses Mal wohl nicht ausreichen für eine Überraschung.

Tipp: Bills vs. Patriots 30:21

No. 2 Tampa Bay Buccaneers (13-4) - No. 7 Philadelphia Eagles (9-8) (So., 19 Uhr LIVE auf DAZN)

Das Narrativ ist bekannt: Die brutale Run-Defense der Bucs trifft auf ein Team, das vom Run Game lebt. Was soll da also schiefgehen? In Wirklichkeit aber ist zumindest dieser Part des Spiels wohl gar nicht so eindeutig, zumal die Run-Defense der Bucs in diesem Jahr zumindest mal einen Schritt zurück gemacht hat. Laut Football Outsiders belegte sie nur Rang 12 der Liga. Und: Mit Linebacker Lavonte David steht der wohl wichtigste Run-Verteidiger für Sonntag weiter auf der Kippe.

Immerhin kommen laut Head Coach Bruce Arians die wichtigen Pass-Rusher Shaq Barrett und Jason Pierre-Paul zurück, was dem Team durchaus einen Schub geben wird - wenn auch nur bedingt im Run Game. Entscheidender wird aber ohnehin sein, wie die Offense auftritt angesichts der namhaften Ausfälle. Zuletzt deutete sich aber immerhin an, dass Breshad Perriman in seiner Paraderolle als Nummer-3-Option auch mit Tom Brady funktionieren kann. Und das sollte dem Team Hoffnung geben. Ebenso die Rückkehr von "Playoff Lenny" Leonard Fournette, der das Run Game befeuern und Brady eine halbwegs sichere Dump-Off-Option bieten wird.

Was man mit Blick auf diese Partie aber vor allem auch bedenken sollte, ist die Tatsache, dass die Eagles keine wirklich grandiose Saison gespielt haben. Ich will ihnen nichts wegnehmen und bin auch beeindruckt, dass sie unter Rookie-Coach Nick Sirianni die Playoffs erreicht haben - sogar vorzeitig nach Woche 17. Doch wen haben sie geschlagen? Jedenfalls kein gutes Team! Ihre Bilanz gegen Teams mit positiver Bilanz (nach Saisonende) ist 1-7 und der einzige Sieg kam gegen die Saints, die damals in ihrer größten Schwächephase unterwegs waren. Insofern lasst uns nicht übertreiben: Die Eagles sind vermutlich ein ähnlich idealer Auftaktgegner für die Bucs wie im Vorjahr Washington - ebenfalls natürlich mit der Gefahr, dass mit einem gut aufgelegten Quarterback durchaus eine Überraschung drin, aber eben auch nicht wahrscheinlich ist.

Tipp: Buccaneers vs. Eagles 30:20

No. 3 Dallas Cowboys (12-5) - No. 6 San Francisco 49ers (10-7) (So., 22.30 Uhr LIVE auf DAZN)

Wenn ich nur ein Spiel an diesem Wochenende schauen könnte, wäre das hier meine Wahl. Die Niners haben sich mit einem fulminanten Schlussspurt und einem dramatischen Sieg in der Vorwoche in L.A. doch noch in die Playoffs gespielt und sind damit ein sehr gefährliches Team. Jimmy Garoppolo spielt eine starke Saison und hat mit Deebo Samuel und George Kittle zwei herausragende Playmaker, die jedem Gegner zu schaffen machen. Die große Frage aber ist, ob All-World-Left-Tackle Trent Williams mitwirken kann. Die Niners halten sich bedeckt, aber offenbar besteht zumindest die Chance, dass ihn die Ellenbogenverletzung ein weiteres Spiel kosten könnte.

Und das wäre gerade gegen die Cowboys und ihre überragenden Edge-Rusher schwierig. Garoppolo wird den Ball zwar ziemlich schnell los, doch werden jegliche Fehler von den Cowboys dieser Tage meist bestraft - man denke nur an Cornerback Trevon Diggs und dessen 11 Interceptions. Allerdings stellt sich eher die Frage, ob Diggs gegen die Niners ebenfalls so effektiv sein wird wie gegen andere Teams, schließlich findet das Passspiel der Niners eher über kurze Distanzen und über die Mitte statt. Auf der anderen Seite bekommen die Cowboys offenbar rechtzeitig unter anderem Left Tackle Tyron Smith und Super-Rookie Micah Parsons von der Covid-IR zurück.

Die Niners zeigten in diesem Jahr Nehmerqualitäten und kämpften sich des Öfteren in Spiele zurück, die Cowboys wiederum traten meist dominant auf, hatten aber auch einen recht überschaubaren Schedule. Entscheidend wird letztlich wohl sein, ob es Dak Prescott gelingt, seine Fehler zu minimieren und auch ohne Michael Gallup im Passspiel zu glänzen und Lücken zu finden. Die Niners-Secondary ist angeschlagen, zeigte aber zuletzt immerhin ansprechende Form. Auf dem Papier sind die Cowboys Favorit, doch die Niners werden lange dran bleiben in einem engen Schlagabtausch.

Tipp: Cowboys vs. 49ers 30:27

No. 2 Kansas City Chiefs (12-5) - No. 7 Pittsburgh Steelers (9-7-1) (Mo., 2.15 Uhr LIVE auf DAZN)

Wir hatten gerade das interessanteste Spiel, hier kommt nun das Gegenteil davon. Wenn ich mir die Frage stelle, was in dieser Begegnung für Pittsburgh spricht, sehe ich einen weißen Zettel vor mir. Die Wahrheit ist, dass die Chiefs in allen Belangen überlegen sind. Sicherlich sind Tyreek Hill und wohl auch Travis Kelce angeschlagen - ebenso Running Back Clyde Edwards-Helaire. Doch das sind auch schon die besten Argumente für einen möglichen Upset.

Beide Teams trafen in Woche 16 aufeinander und KC gewann locker 36:10. Mahomes hatte mit seinen Sekundär-Waffen wie Byron Pringle (2 TD) und Mecole Hardman (TD) wenig Mühe und brauchte nicht mal viel Hilfe vom Run Game (3,6 Yards pro Carry). Die Steelers bekamen dagegen keinen Fuß auf die Erde und hatten nie Zugriff zum Spiel. Vor allem kam das RPO-Game nicht zur Geltung, weil die schnelle Defense der Chiefs immer zur Stelle war, um die sehr kurzen Pässe von Ben Roethlisberger zu verteidigen. Und die vergangenen Wochen lieferten jetzt auch keine Indizien dafür, dass sich bei den Steelers strukturell irgendwas verbessert hätte, um nun eine größere Chance zu haben.

Einziger Ansatz - und das klingt per se suboptimal - könnte sein, dass die Chiefs zuletzt wieder massive Probleme in der Laufverteidigung hatten und gegen die Broncos auf dem Boden einem Scheunentor glichen. Sie ließen 191 Rushing Yards (6,8 pro Carry) zu. Wenn es den Steelers gelänge, das Ground Game effizient einzusetzen, wäre vielleicht was möglich. Doch das gelang ihnen zuletzt auch eher selten. Insofern dürfte dies tatsächlich das letzte Spiel für Roethlisberger werden.

Tipp: Chiefs vs. Steelers 27:13

No. 4 Los Angeles Rams (12-5) - Arizona Cardinals (11-6) (Di., 2.15 Uhr LIVE auf DAZN)

Zum Abschluss des "Super Wildcard Weekends" kommt es zum Kracher in der NFC West. Beide Teams verloren ihr Saisonfinale, sodass die Rams mit Heimrecht in die Playoffs gehen. In der Saison gewann jeweils das Auswärtsteam die ersten beiden Spiele gegeneinander.

Geht man nach der Formkurve, sind die Rams im Vorteil, denn vor ihrer Niederlage gegen die Niners gewannen sie fünf Spiele in Serie, wenn auch nicht immer souverän. Die Cardinals wiederum stolperten mit vier Pleiten in ihren finalen fünf Spielen in die Postseason, schafften aber immerhin einen Achtungserfolg in Dallas. Auf beiden Seiten dürften Verletzungen eine Rolle spielen. Bei den Rams ist die Secondary arg angeschlagen, zuletzt verlor man Safety Jordan Fuller, zudem sind Taylor Rapp und Cornerback Darious Williams angeschlagen. Dafür holten sie Safety Eric Weddle (37) aus dem Ruhestand zurück. Er spielte zuletzt 2019 für die Rams, sollte das System also immerhin noch kennen. Die Cardinals allerdings vermissen weiterhin Wide Receiver DeAndre Hopkins schmerzlich. Zudem bangen sie um Rondale Moore und zahlreiche Cornerbacks.

Ihre größte Hoffnung hingegen ist eine mögliche Rückkehr von J.J. Watt, der der defensiven Front neues Leben einhauchen könnte. Selbst mit limitierter Spielzeit, etwa nur bei 3rd Down, könnte er großen Impact haben gegen einen zuletzt immer wieder wackligen Quarterback Matthew Stafford, der zwar allen voran mit Cooper Kupp und OBJ die aktuell besseren Waffen hat, aber auch immer wieder zu Fehlern neigt. Watt könnte dabei helfen, diese Fehler zu potenzieren.

Und das ist auch schon der Schlüssel: Gelingt es Stafford, seine Fehler abzustellen, dann haben die Cardinals mit ihrer angeschlagenen Secondary einen großen Nachteil. Doch wenn Stafford ähnlich unsouverän spielt wie zuletzt, haben die Gäste eine realistische Chance.

Tipp: Rams vs. Cardinals 27:25

SPOX NFL Predictions 2021 - die Übersicht

SpielwocheBilanzAlle Prognosen zum Nachlesen
Woche 18-8Tipps Week 1
Woche 212-4Tipps Week 2
Woche 310-6Tipps Week 3
Woche 49-7Tipps Week 4
Woche 513-3Tipps Week 5
Woche 610-4Tipps Week 6
Woche 710-3Tipps Week 7
Woche 88-7Tipps Week 8
Woche 98-6Tipps Week 9
Woche 106-8Tipps Week 10
Woche 118-6Tipps Week 11
Woche 127-8Tipps Week 12
Woche 1310-4Tipps Week 13
Woche 1410-4Tipps Week 14
Woche 1512-4Tipps Week 15
Woche 1611-5Tipps Week 16
Woche 1711-5Tipps Week 17
Woche 1811-5Tipps Week 18
Wildcard Round5-1Tipps Wildcard Round
Divisional Round0-0
Championship Sunday0-0
Super Bowl0-0
Zwischenstand gesamt179-98