Rookie-QB Jared Goff legt im Big Easy ein gutes Spiel hin, der überragende Mann ist aber mal wieder Drew Brees. Die Ravens können sich bei Kicker Justin Tucker bedanken, die Giants bei OBJ. In Chicago wird Matt Barkley fast zum Helden, die Falcons schlagen Arizona. Wilde Thriller sind in Buffalo und Miami zu sehen. Am späten Abend werden die Seahawks von Tampa überraschend geplättet, New England muss sich gegen die Jets strecken. Und in Oakland geht eine Verletzung von Derek Carr wohl glimpflich aus.
Detroit Lions (7-4) - Minnesota Vikings (6-5) 16:13 (7:7, 3:0, 0:3, 6:3) BOXSCORE
Analyse: Unglaublich! Nächster Comeback-Sieg für Detroit!
Dallas Cowboys (10-1) - Washington Redskins (6-4-1) 31:26 (7:0, 10:6, 0:0, 20:14) BOXSCORE
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Indianapolis Colts (5-6) - Pittsburgh Steelers (6-5) 7:28 (0:14, 7:7, 0:0, 0:7) BOXSCORE
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Baltimore Ravens (6-5) - Cincinnati Bengals (3-7-1) 19:14 (10:0, 6:3, 0:6, 3:5) BOXSCORE
So ein Kicker macht manchmal doch schon einen enormen Unterschied - nicht wahr, Cincinnati? Als Mike Nugent im dritten Viertel nach Touchdown von Tyler Eifert einen Extrapunkt vergeigte, war das schon sein sage und schreibe neunter Fehlschuss des Jahres. Der vierte PAT, außerdem hatte er anno 2016 schon fünf Field Goals verfehlt. Auf der Gegenseite war Justin Tucker eindeutig der MVP der Ravens. Noch ohne Fehlschuss ist Tucker in dieser Saison, und in der ersten Hälfte verwandelte er gleich drei Field Goals aus über 50 Yards Entfernung - eigentlich sogar vier, weil er einmal auch trotz Timeout erfolgreich war. Kein Wunder, dass er sich in der "Unterhalte ich euch nicht?"-Gladiator-Pose feiern ließ. Und der 36-Yarder im Schlussviertel war da ja eigentlich geschenkt.
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Cincinnati rannte derweil nach einem frühen Touchdown-Pass von Joe Flacco (25/36, 234 YDS, TD, INT) auf Breshad Perriman das gesamte Spiel über einem Rückstand hinterher. Eine getippte Interception von Flacco konnte man nicht ausnutzen, weil Dalton im Gegenzug einen Snap wegfumbelte. Zur Halbzeit hatte man gegen die starke Front der Ravens nur 23 Rushing Yards auf dem Konto, und im Passing Game fehlt ja der verletzte A.J. Green.
Aber Nugent traf ja dann doch noch zwei kurze Field Goals, und beim Stand von 12:19 hatte man im Two-Minute-Drill noch die Chance auf den Ausgleich. Immer wieder wurden Pässe von Dalton (283 YDS, TD) an der Line of Scrimmage geblockt, aber mit 1:27 Minuten auf der Uhr stand man an der 29, vierter Versuch - und der Ball kam an. Egal: Wenig später brach Elvis Dumervil zu Dalton durch, Sack-Fumble, Ravens Ball! Halt, mit 11 zu spielenden Sekunden hätten die Ravens noch einmal punten müssen. Aber John Harbaugh ist ein Fuchs! Der Punter ließ nämlich die Uhr herunterlaufen und trat dann aus der Endzone raus. Safety - aber keine Zeit mehr auf der Uhr.
Die Ravens springen so wieder an den Steelers vorbei und in der AFC North ganz vorn. Und Tucker jagt mit 34 Treffern in Folge so langsam die Bestmarke von Adam Vinatieri (44)
New Orleans Saints (5-6) - Los Angeles Rams (4-7) 49:21 (7:7, 21:14, 14:0, 7:0) BOXSCORE
In seinem ersten Einsatz vor einer Woche konnte Top-Rookie Jared Goff nicht viel zeigen - gegen die schwache Defense der Saints sollte es besser werden. Und das wurde es auch! Bis auf einen Fumble spielte Goff hinter einer umgebauten O-Line eine fast fehlerfreie erste Halbzeit und legte gleich drei Touchdowns auf, darunter einen auf Tavon Austin zur frühen 7:0 Führung. Und als man nach einem Sack-Fumble von Aaron Donald - der die O-Line der Saints den ganzen Tag über terrorisierte - an den Ball kam und durch eine Slant auf Kenny Britt auf 14:7 erhöhte, schien sogar etwas möglich. Die Rams hatten seit Week 6 keine 14 Punkte mehr aufgelegt - diesmal war es schon im zweiten Viertel soweit.
Aber auf der anderen Seite spielte mit Drew Brees (28/36, 310 YDS, 4 TD) ein QB, der an diesem Tag eine Klasse für sich war. Gegen den früheren Saints-Defensive Coordinator Gregg Williams drückte Brees von Anfang an aufs Tempo und ließ der Cover-2-Defense der Rams keine Chance. Zur Halbzeit hatte Brees ebenfalls drei Touchdowns aufgelegt, wobei er einen per Sneak höchstpersönlich erzielte. Nach dem Seitenwechsel holte Mark Ingram (146 YDS, TD, 21 Pass YDS, TD) mit einem Run 61 Yards, beim Screen-Pass wenig später spazierte er unberührt über die Linie.
Irgendwann war bei den Rams dann die Luft raus. Jared Goff (214 YDS) warf einen überflüssigen Pick, ein paar Minuten später warf Brees seinen zweiten Touchdown-Pass auf Michael Thomas (108 YDS). Und weil der QB dann sein insgesamt 30. Spiel mit mindestens vier TD-Pässen schon sicher hatte - nur Peyton Manning hat mehr -, ließ er dann noch Willie Snead ran. Der fand bei einem Trick Play den völlig freien Tim Hightower zum 49:21. Die Rams-Defense, die in drei Spielen zuvor nur 33 Punkte zugelassen hatte, war völlig überfordert. New Orleans dagegen hält die theoretischen Playoff-Chancen weiter am Leben.
Atlanta Falcons (7-4) - Arizona Cardinals (4-6-1) 38:19 (7:7, 10:6, 7:0, 14:6) BOXSCORE
Genau 32 Punkte pro Partie hatten die Falcons vor der Partie im Schnitt erzielt - und diesen Schnitt konnten auch die Cardinals nicht drücken. Lange war es ein ausgeglichenes Spiel, und wenn man sich die Net Yards anschaut, gab es auch am Ende keinen großen Unterschied (360:332 Falcons). Aber in den entscheidenden Momenten konnten die Cardinals offensiv nicht punkten - und defensiv machten sie mal wieder zu viele Fehler.
Dabei ging es so gut los für die Gäste: Einen perfekten Drive schloss Carson Palmer (25/45, 289 YDS, 2 TD, INT) mit einem TD-Pass auf Jermaine Gresham ab - mit Touchdown Nummer 273 schloss er außerdem zu Hall of Famer Joe Montana auf. Aber die Falcons spielten im Gegenzug einen vierten Versuch aus, und nach einer Pass Interference von Patrick Peterson gegen Julio Jones markierte Devonta Freeman den Ausgleich aus einem Yard Entfernung. Es folgten Field Goals auf beiden Seiten, dann ließ Falcons-Coach Dan Quinn seine Geheimwaffe von der Leine: Der pfeilschnelle Taylor Gabriel markierte nach einem Screen Pass einen 35-Yard-Score.
Nachdem Jones einen Pass von Matt Ryan (26/34, 2 TD, INT) zur Interception weiterleitete, konnten die Cards per Field Goal vor der Pause noch einmal verkürzen. Und drei Sacks zu Beginn der zweiten Hälfte führten zum Falcons-Punt. Aber auch Arizona puntete, und nachdem D.J. Swearinger eine sichere Interception fallen ließ, baute Tevin Coleman die Führung aus. Ein Fourth Down an der Falcons-40 gelang Palmer nicht, im Gegenzug feierte Gabriel (75 YDS) seinen zweiten Touchdown des Tages - die Entscheidung.
Die Cardinals, bei denen Running Back David Johnson mit insgesamt 161 Yards Raumgewinn und einem Touchdown mal wieder ein starkes Spiel ablieferte, dürfen nach der sechsten Niederlage endgültig für den Draft planen. Die Falcons hatten wiederum gerade im Running Game (116:58 Yards) große Vorteile und bleiben in der NFC South vorn.
Miami Dolphins (7-4) - San Francisco 49ers (1-10) 31:24 (0:7, 14:0, 10:7, 7:10) BOXSCORE
Die Dolphins gewinnen zum sechsten Mal hintereinander, die Niners verlieren das zehnte Spiel in Folge. Aber meine Herren, war das eng am Ende! Eins kann man San Fran nämlich nicht vorwerfen: Sie würden trotz einer verkorksten Saison nicht alles geben. An der 6-Yard-Linie stand Quarterback Colin Kaepernick in den letzten Sekunden der Partie. Eine Slant ging fehl, zwei Sekunden waren noch auf der Uhr. Beim nächsten Spielzug rannte er über rechts, schlug dann einen Haken nach innen - und wurde zwei Yards vor der Endzone und der potenziellen Overtime von Ndamukong Suh und Kiko Alonso im Doppelpack geplättet.
Der Week-11-Hangover: Wenns scheiße läuft...
Bis dahin hatte der durch seinen Hymnenprotest umstrittene Quarterback ein richtig gutes Spiel hingelegt: 296 Passing Yards und bärenstarke 113 Rushing Yards bei drei Touchdowns und einer Interception wies die Statistik am Ende aus. Angeführt von Kap und Carlos Hyde (65 YDS) dominierten die Gäste über ihr Running Game (193 YDS) - und hielten Jay Ajayi auf der anderen Seite fast völlig wirkungslos (18 CAR, 45 YDS, TD).
Aber auf der Gegenseite lieferte Ryan Tannehill (20/30, 285 YDS), 3 TD) mal wieder eine richtig gute Leistung ab - und konnte sich darauf verlassen, dass seine Receiver einige richtig gute Catches hinlegten. DeVante Parker z.B., der einen 46-Yard-Pass fing, oder Kenny Stills mit einem 43-Yard-Score. Nach einem Touchdown von Leonte Carroo führten die Dolphins elfeinhalb Minuten vor dem Ende mit 31:14 und sahen wie der sichere Sieger aus. Aber Kap führte sein Team noch einmal zurück - und am Ende fehlten gerade mal zwei Yards ...
Buffalo Bills (6-5) - Jacksonville Jaguars (2-9) 28:21 (0:7, 6:0, 14:7, 8:7 BOXSCORE
Was für eine hässliche erste Hälfte! Kein Wunder, dass die Bills zwischenzeitlich von den Zuschauern ausgebuht wurden, hatten sie doch gegen die Gäste fast überhaupt nichts zu Stande gebracht. Nach 30 Minuten hatte Tyrod Taylor 48 Passing Yards auf dem Konto, Running Back LeSean McCoy in 8 Carries sogar nur 5 Yards. Immerhin war war ein Laufspielzug davon nur Sekunden vor der Pause für einen Touchdown verantwortlich. Sonst aber gelang offensiv überhaupt nichts.
Die Jags waren auch nicht sehr viel besser, hatten aber durch Chris Ivory (44 YDS, TD) immerhin im Opening Drive einen Touchdown aufgelegt - das war ihnen in den 24 Spielen davor nicht gelungen. Bortles hatte zur Pause magere 30 Yards Passing, war aber im Scrambling extrem gefährlich (insgesamt 81 Rushing YDS).
Und kaum kamen die Teams aus der Kabine, war plötzlich alles anders! Shady McCoy fand beim ersten Play sofort die Lücke und war auf und davon - 75-Yard-Touchdown! Dabei war er vor einer Woche noch am Daumen operiert worden. Die Jaguars konterten mit einem Touchdown durch Marqise Lee, sechs Minuten später lief Taylor aus sieben Yards selbst über die Linie. Zuvor hatte Rückkehrer Sammy Watkins (80 YDS) einen 62-Yard-Catch hingelegt.
Schluss war noch lange nicht! Auch ohne den verletzten Chris Ivory gingen die Jags durch Allen Hurns noch einmal in Front, und der verletzte sich auch noch bei seinem 12-Yard-Catch. Aber im Gegenzug zog Watkins die Pass Interference, Taylor fand Justin Hunter zur erneuten Führung. Hatte Jacksonville noch einen Drive in petto? Nein, bei fourth-and-9 holte Lee nur vier Yards, die verbleibenden dreieinhalb Minuten spielte Buffalo herunter. Erst zum zweiten Mal konnte Tyrod Taylor (166 YDS, TD, 38 Rushing YDS, TD) einen Vier-Punkte-Rückstand noch drehen. In 13 Versuchen.
Chicago Bears (2-9) - Tennessee Titans (6-6) 21:27 (7:7, 0:14, 0:3, 14:3) BOXSCORE
Kein Jay Cutler für die Bears an diesem Abend, dessen Schulter machte einen Einsatz unmöglich. Auftritt Matt Barkley (28/54, 316 YDS, 3 TD, 2 INT): Der Backup durfte seinen ersten NFL-Start feiern - und wäre am Ende beinahe zum Helden geworden. 7:27 hatten die Bears im letzten Viertel schon zurück gelegen, aber Touchdown-Pässe von Barkley auf Marquess Wilson und Deonte Thompson stellten auf 21:27. Und in der letzten Minute führte er sein Team noch einmal bis kurz vor die Endzone. First-and-Goal von der 7-Yard-Linie, aber von seinen vier Pass-Versuchen wurden gleich zwei völlig unbedrängt fallen gelassen.
So durften die Titans am Ende gegen doch arg ersatzgeschwächtes Team noch einmal erleichtert durchatmen. Marcus Mariota (15/23, 226 YDS, 2 TD) blieb in der Red Zone mal wieder fehlerlos, seine Anspielstationen Rishard Matthews (64 YDS, TD) und Delanie Walker (50 YDS, TD) setzten ihre starken Spielzeiten fort. Im Running Game erarbeitete man sich eine klare Überlegenheit (149:95 Yards). Nun hat man zu den Texans an der Spitze der AFC South fast aufgeschlossen.
Aber es hätte auch noch sehr viel schlimmer kommen können. Hätte Matt Barkley neben seinen guten Aktionen nicht auch noch zwei ganz üble Klopper abgeliefert, es wäre womöglich noch schief gegangen. Im zweiten Viertel warf er eine Interception in der gegnerischen Red Zone, nach einem überraschenden - und erfolgreichen - Onside Kick der Bears zu Beginn der zweiten Hälfte leistete er sich sogar noch eine völlig überflüssige Interception in der Endzone.
Cleveland Browns (0-12) - New York Giants (8-3) 13:27 (0:0, 6:14, 0:0, 7:13) BOXSCORE
Es war wieder mal kein Gala-Auftritt der Giants, aber wieder mal reichte es zum Sieg - zum sechsten in Folge, um genau zu sein. Und bei den Browns tickt die Uhr - vier Spiele bleiben noch, um die gefürchtete "0-16" perfekt zu machen. 30 der letzten 33 Spiele gingen verloren.
Nach der Gehirnerschütterung von Cody Kessler sollte es wieder Josh McCown auf der Quarterback-Position richten, und der spielte sogar richtig gut (25/43, 322 YDS, TD). Aber seine O-Line um Left Tackle Joe Thomas, der in seiner Karriere noch keinen einzigen Snap verpasst hat und gegen New York die 10.000 (!) voll machte, hatte gegen den Pass Rush große Probleme - gleich sieben Sacks musste McCown einstecken.
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Dennoch hatten die G-Men lange Zeit ebenfalls Probleme, Punkte aufzulegen. Odell Beckham Jr. war von Joe Haden gut bewacht und musste sich in der ersten Halbzeit sogar einmal an der Hand behandeln lassen. So endeten die ersten vier Drives mit Punts und es brauchte einen Fumble von Isaiah Crowell, den Eli Manning (194 YDS, 3 TD) mit einem perfekten Pass auf Dwayne Harris abschloss.
Und irgendwann war eben auch OBJ (6 REC, 96 YDS) nicht mehr zu halten. 1:13 Minuten vor der Pause legte er bei einer Crossing Route den Turbo ein und lief allen Browns für einen 32-Yard-TD davon, im Schlussviertel durfte er sogar noch einmal jubeln. Die Browns mussten ihrerseits vor der Pause an der 7-Yard-Linie nur das Field Goal erzielen - und nachdem die zweite Hälfte mit acht Punts in Serie eröffnet worden war, schien der Ausgleich nach einem 54-Yard-Pass von McCown auf Terrelle Pryor Sr. (131 YDS) nicht unmöglich. Aber zwei Plays später wurde McCown gesackt, der Ball sprang in die Arme von Jason Pierre-Paul und der machte mühelos den Touchdown. Tja - bei 0-12 läuft irgendwann auch alles gegen dich.
Restprogramm für Cleveland: Bengals, @Bills, Chargers, @Steelers. Da ist Cincy nach der Bye Week vielleicht die beste Chance auf den ersehnten Sieg.
Houston Texans (6-5) - San Diego Chargers (5-6) 13:21 (0:0, 7:14, 0:0, 6:7) BOXSCORE
Zweite Niederlage in Folge für Houston, die erste überhaupt vor heimischem Publikum - und der anvisierte Playoff-Platz durch den Gewinn der AFC South droht ihnen immer mehr zu entgleiten. Der Schuldige mal wieder: Brock Osweiler. Einen Touchdown erzielte er gegen die Chargers zwar per Sneak, darüber hinaus kamen aber nur noch drei Interceptions hinzu. In den Schlusssekunden hatte man nach einem gelungenen Onside Kick sogar noch die Chance auf einen Hail-Mary-Pass. Doch der landete harmlos in den Armen von Bolts-Safety Dexter McCoil.
Die Defense hielt Houston lange im Spiel, hielt Philip Rivers bei kurzen Pässen und Running Back Melvin Gordon (17 CAR, 70 YDS) insgesamt im Zaum. Aber nach drei Punts der Bolts zu Beginn der Partie und dem Touchdown von Osweiler gelang Rivers (22/30, 242 YDS, 3 TD, INT) dann der Deep Ball auf Dontrelle Inman. 16 Spielzüge hatten 46 Yards gebracht - der 17. brachte 52 Yards und einen Touchdown. Rivers gelang vor der Pause noch der zweite Score auf Tyrell Williams, ein Field-Goal-Versuch von Josh Lambo hätte vor dem Seitenwechsel sogar das 17:7 bringen können, ging aber aus 54 Yards vorbei.
Auch nach der Pause machten es sich die Texans schwer: Lamar Miller (57 YDS) fumbelte nach einem 20-Yard-Run tief in der gegnerischen Hälfte, eine Interception von Rivers wurde nicht genutzt, drei Runs in der Red Zone brachten nur das Field Goal. Und nach einem Touchdown von Tight End Hunter Henry warf Osweiler die unverständliche Interception zu Dwight Lowery.
14 Sekunden vor dem Ende verkürzte Nick Novak, und der Onside Kick hätte wie erwähnt fast noch die Wende gebracht. So aber muss sich Texans-Coach Bill O'Brien etwas einfallen zu lassen, um aus seinem teuren Quarterback etwas mehr rauszuholen.
Tampa Bay Buccaneers (6-5) - Seattle Seahawks (7-3-1) 14:5 (14:0, 0:5, 0:0, 0:0) BOXSCORE
Ist damit der First Seed der Dallas Cowboys in der NFC schon in Stein gemeißelt? Nach drei Siegen in Folge und gerade offensiv guten Leistungen zeigten sich die Seahawks diesmal wieder von ihrer schlechtesten Seite. Vor allem in der Offensive Line: Die bot an diesem Abend drei Rookies auf - und hatte gegen den dominanten Pass Rush der Bucs nichts zu bestellen. Immer wieder wurde Winston aus der Pocket gespült und musste es auf eigene Faust versuchen (80 Rushing Yards), sonst wurde er von Gerald McCoy (1,5 Sacks), Kwon Alexander und Co. geplättet. Ein Passing Game? Das fand nicht statt: In der ersten Halbzeit hatte Russell Wilson (17/33, 151 YDS, 2 INT) gerade mal 20 (!) Passing Yards. Zieht man vier Sacks und 19 Yards Raumverlust ab, bleibt netto ein ganzer Yard.
Die Bucs dagegen hatten in den ersten zwei Drives gegen einen Defense ohne Michael Bennett und vor allem Safety Earl Thomas keine Schwierigkeiten, vor allem Mike Evans (104 YDS, 2 TD) war nicht zu halten und setzte sich beim zweiten Score sogar im Eins-gegen-eins gegen Richard Sherman durch. Dieser 0:14-Hypothek liefen die Seahawks hinterher, kamen durch eine Safety (nach Holding-Strafe) und ein anschließendes Field Goal immerhin ein bisschen näher heran.
Offense gab es aber trotzdem fast keine - und wenn mal was lief, kamen auch noch Turnover dazu. Nach einem verpassten 48-Yarder von Roberto Aguayo vor der Pause warf Wilson in die Arme von Alterraun Verner - Tampas Cornerback hatte erst am Freitag seinen Vater verloren und weinte danach auf der Bank hemmungslos. In der zweiten Halbzeit fumbelte Doug Martin, aber Jimmy Graham gab den Ball direkt wieder her. Und als Jameis Winston (21/28, 220 YDS, 2 TD, INT) einen Pick in der Endzone warf, vergab Wilson die letzte Chance mit einer weiteren Interception. Zuvor hatte Seattle immerhin ein Third Down erfolgreich überwunden -beim elften Versuch zum ersten Mal an diesem Abend.
Durch den Erfolg bleiben die Buccaneers weiter ein Spiel hinter den Atlanta Falcons in der NFC South. Seattles Vorsprung in der NFC West ist weiter deutlich, aber mit der Bye Week wird es nun schwieriger.
New York Jets (3-8) - New England Patriots (9-2) 17:22 (3:0, 7:10, 0:3, 7:9) BOXSCORE
Hatten die Jets-Fans wirklich an den Sieg über die Patriots geglaubt? Gut zehn Minuten vor dem Ende hatte Receiver Quincy Enunwa einen 22-Yard-Pass von Ryan Fitzpatrick (22/32, 269 YDS, 2 TD) in der hinteren Ecke der Endzone gefangen - und zwar mit dem Gesäß knapp vor der Kreide. Quasi der "Butt Touchdown" analog zum Butt-Fumble von Mark Sanchez vor vier Jahren. 17:13 führten die Jets nun vor eigenem Publikum, Tom Brady war nach Knieproblemen unter der Woche angeschlagen, Rob Gronkowski mit Rückenproblemen schon gar nicht mehr im Spiel.
Aber irgendwie war dann ja doch klar, was kommen würde. Pats-Kicker Stephen Gostkowski verkürzte im Gegenzug auf 16:17 und wenig später mussten die Jets punten - da blieben Brady und Co. noch über fünf Minuten. Drei davon benötigten sie für einen 83-Yard-Drive, bei dem man komplett auf das Laufspiel verzichtete und bei Fourth-and-4 genau vier Yards durch einen Pass auf James White bekam. Wenig später fing dann Malcolm Mitchell den Touchdown-Pass von Brady - sein zweiter Score an diesem Abend, und beide gegen den einstigen Patriots-Star Darrelle Revis. Eine Chance blieb den Jets noch, aber Fitzpatrick wurde gesackt, der Ball war weg, das Spiel entschieden.
Bis dahin hatte New York gegen einen Brady nicht in Bestform gut mitgehalten und extrem physisch verteidigt. So sprang aus den ersten vier Patriots-Drive nur ein Field Goal heraus, Gostkowski verfehlte zudem aus 39 Yards. Umgekehrt waren Enunwa (109 YDS) und Brandon Marshall (67 YD, TD) kaum zu halten, auch wenn im Running Game der Jets (2,8 YDS/Carry) der Wurm drin war und ein Field Goal von Nick Folk geblockt wurde.
Die Pats nehmen den Sieg nach dem Motto "Mund abwischen und weiter geht's" mit und hoffen darauf, dass Gronk in einer Woche daheim gegen die Rams wieder vollständig fit ist. Dann könnte Brady nämlich auch den 201. Sieg seiner NFL-Karriere einfahren. Und damit stände er in einer Statistik - mal wieder - ganz allein.
Oakland Raiders (9-2) - Carolina Panthers (4-7) 35:32 (7:7, 17:0, 0:18, 11:7) BOXSCORE
Die über 60.000 Zuschauer im O.co Coliseum hielten zu Beginn des dritten Viertels kollektiv den Atem an: Quarterback Derek Carr hatte gerade gefumbelt, der Ball ging an der 30-Yard-Linie an die Panthers. Aber viel schlimmer noch: Carr hatte sich dabei am kleinen Finger der rechten Wurfhand verletzt - der war entweder gebrochen oder zumindest ausgerenkt. Carr musste raus, Ersatzmann Matt McGloin kam für eine Three-and-out-Serie rein. Und als Carr dann mit einem schwarzen Handschuh an der rechten Hand wieder ins Spiel kam, war der Vorsprung der Raiders von 24:7 auf 24:19 zusammengeschrumpft: Jonathan Stewart verkürzte mit einem 1-Yard-Run, wenig später feuerte Cam Newton einen 88-Yard-Touchdown auf Ted Ginn Jr.
In der ersten Hälfte hatten die Raiders dominiert: Newton brachte fast überhaupt keinen Ball an den Mann, und nachdem Sean Smith die Interception gegen Newton nicht festhalten konnte, legte Carr den ersten Score auf Seth Roberts auf. Latavius Murray machte den nächsten Touchdown, und eine Minute vor der Pause standen die Panthers beim Stand von 7:17 an der eigenen Endzone. Ging da noch was? Ja - für Oakland! Khalil Mack schnappte sich einen Pass von Newton unfassbar athletisch aus der Luft und trug ihn zum Pick-Six zurück.
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So aber waren die Panthers wieder im Spiel - und nach ein paar guten Pässen von Carr übersah er Thomas Davis, was zu einer Interception und postwendend zur Panthers-Führung führte. Drei Pässe von Carr fanden keinen Abnehmer, Oakland musste punten - und Newton eröffnete das Schlussviertel mit einem absoluten Sahne-Ball auf Kelvin Benjamin! 44 Yards, schöner Catch, Touchdown! Was konnte Carr noch bieten? Einen Touchdown auf Clive Walford - und der Two-Pointer auf Roberts klappte auch! Ausgleich, 32:32, über acht Minuten zu spielen.
Danach wurde es dramatisch: Die Panthers mussten punten, weil Kelvin Benjamin seine Route bei Third Down einen halben Fuß zu kurz lief. Im Gegenzug fand Carr Michael Crabtree unter Druck für 49 Yards, und so konnte Oakland per Field Goal vorlegen. Carolina musste also ausgleichen, doch bei Fourth Down trumpfte Mack noch einmal auf: Sack-Fumble gegen Newton, Game over! Was für ein Sieg für Oakland - und nun heißt es hoffen, dass bei Carr wirklich nichts kaputt ist.
Denver Broncos (7-4) - Kansas City Chiefs (8-3) 30:27 (0:0, 9:3, 7:7, 8:14, 6:3) OT BOXSCORE
Analyse: Mile High Madness! Chiefs gewinnen OT-Drama
Philadelphia Eagles (5-6) - Green Bay Packers (5-6) 13:27 (7:7, 3:7, 3:3, 0:10) BOXSCORE