Patriots-Quarterback Tom Brady holt sich gegen die Rams eine NFL-Bestmarke, in der AFC ziehen die Broncos wieder an den Dolphins vorbei. Dichtes Schneetreiben in Green Bay und Chicago sorgt für Ärger, die Bengals und Ravens überragen. Und: der Kracher in Atlanta geht an die Chiefs! Der Kracher in Pittsburgh geht an die Steelers, den Raiders reicht eine gute Halbzeit.
Bye-Week: Browns, Titans
Minnesota Vikings (6-6) - Dallas Cowboys (11-1) 15:17 (3:0, 0:7, 3:0, 9:10) BOXSCORE
Analyse: Spätes Drama: Cowboys zittern sich zu Nummer 11!
Atlanta Falcons (7-5) - Kansas City Chiefs (9-3) 28:29 (10:6, 6:14, 0:7, 12:2) BOXSCORE
Als Matt Ryan (297 YDS, TD die Partie mit drei Pässen auf Julio Jones (113 YDS) eröffnete - für drei First Downs - wusste man, dass der Defense der Chiefs ein langer Tag bevorstand. Und als die Chiefs nach dem Touchdown von Devonta Freeman direkt mit einem Score von Spencer Ware zurückschlugen, war klar: Das könnte ein richtiger Kracher werden! Und an Highlights mangelte es wahrlich nicht. Zum Beispiel der Pick-Six von Chiefs-Safety Eric Berry kurz vor der Pause, den Ball bekam übrigens die Mutter im Publikum. Oder das 59-Yard-Field-Goal von Oldie Matt Bryant, direkt im Anschluss an diesen Touchdown.
20:16 führten die Chiefs dann nach 30 gespielten Minuten, denn mehrere gute Gelegenheiten, wie etwa einen Sack-Fumble von Alex Smith, konnte Atlanta nur per Field Goal abschließen. Umgekehrt waren die Chiefs bei eigenen Chancen eiskalt. Smith (21/25, 270 YDS, TD) spielte praktisch fehlerlos und fand immer wieder Tight End Travis Kelce (8 REC, 140 YDS), das Running Game steuerte 123 Yards bei. Und dann sagte Coach Andy Reid nach der Pause einen Fake Punt an, der die Falcons vollkommen überraschte. Albert Wilson flitzte 55 Yards durch die Mitte - 27:16.
Ein Fourth Down an der gegnerischen 10-Yard-Linie spielten die Hausherren anschließend aus, erfolglos. War es das schon? Mitnichten! Die Chiefs punteten, einen lange Drive beendete erneut Freeman zum TD. Die Two-Point-Conversion gelang nicht, also 22:27. Und weiter: Chiefs-Punt, wieder ein langer drive - und dann fing Aldrick Robinson den Touchdown zur Falcons-Führung! 28:27, also erneut der Two-Pointer. Ryan in Richtung Austin Hooper, aber da war schon wieder Berry! Der spritzte dazwischen und trug das Leder über das Feld zurück! Ein Pick-Two nach dem Pick-Six! Kansas City führte wieder, und das ließ man sich in den letzten Minuten dann nicht mehr nehmen. Wahnsinn, was für ein Ende. Der 20. Sieg im 23. Spiel für die Chiefs, die weiter auf den Titel der AFC West hoffen können.
New Orleans Saints (5-7) - Detroit Lions (8-4) 13:28 (0:3, 6:10, 0:6, 7:9) BOXSCORE
Einen Screenshot von Experten-Picks posteten die Lions nach der Partie auf ihrem Twitter-Account. Alle hatten auf die Saints getippt. Und der einzige Kommentar dazu: "lol".
In der Tat hatten nicht viele mit einem derart souveränen Auftritt der Lions in der - Achtung, Wortspiel - Höhle des Löwen gerechnet. Das Passing Game der Saints ist im heimischen Dome fast nie zu stoppen, schon gar nicht von einer eher mäßigen Defense, wie sie die Lions stellen. Aber zur Pause hatten die Saints dreimal gepuntet und nur zwei Field Goals auf dem Konto. Umgekehrt machte Matt Stafford in den ersten 30 Minuten richtig Alarm (19/23, 175 YDS) und warf einen Touchdown auf Theo Riddick. Mit 13:6 für die Gäste ging es in die Kabine, Brees hatte bis dahin nur 94 Passing Yards gesammelt.
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Am Ende waren es dann standesgemäße 326 Yards für den Saints-Quarterback - aber dazu kamen keine Touchdowns, sondern gleich drei Interceptions. Während Matt Prater für Detroit ein Field Goal nach dem anderen verwandelte, wollten die Saints den Homerun. Die ließ aber nur die eigene Defense zu. Zum Beispiel ein 36-Yard-Pass auf TJ Jones bei Third-and-16. Oder den Big Blitz bei Third-and-ten - Stafford auf Golden Tate, der gegen zwei Verteidiger, 66-Yard-Touchdown!
Zum ersten Mal in dieser Spielzeit lagen die Lions im vierten Viertel nicht zurück. Und zum ersten Mal seit 60 Spielen konnte Brees vor eigenem Publikum keinen Touchdown auflegen. Und noch eine Statistik: Zum ersten Mal seit 1974 konnten die Lions die Partie im Anschluss an das traditionelle Thanksgiving-Heimspiel gewinnen. Die Playoffs winken.
New England Patriots (10-2) - Los Angeles Rams (4-8) 26:10 (7:0, 10:0, 6:3, 3:7) BOXSCORE
Herzlichen Glückwunsch zum 201., Tom Brady! Ein nie gefährdeter Sieg über die Gäste aus L.A. bedeutete nicht nur die weiterhin beste Bilanz in der AFC, sondern auch Erfolg Nummer 201 in der NFL für den vierfachen Champion. Damit steht er in dieser Statistik nun ganz allein, vor großen Namen wie Peyton Manning (200) und Brett Favre (199).
Die Patriots machten früh klar, wie der Hase laufen sollte: Bei Fourth-and-one von der gegnerischen 41 stürmte LeGarrette Blount (88 YDS) beim Opening Drive in die Endzone, nach einer getippten Interception von Jared Goff legte Brady Chris Hogan den nächsten Touchdown in die Arme. Ein kurzes Field Goal vor der Pause bedeutete 17:0, das Ding war eigentlich schon durch. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Rams ein kümmerliches First Down auf dem Konto und waren nicht über die eigene 36-Yard-Linie hinaus gekommen.
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In der zweiten Hälfte wurde mehr oder weniger die Uhr heruntergespielt, der in diesem Jahr bisher nicht immer sichere Stephen Gostkowski durfte noch drei weitere Field Goals nachlegen. Goff (14/32, 161 YDS, TD, 2 INT) und Todd Gurley (11 CAR, 38 YDS) fanden offensiv kaum statt, erst kurz vor dem Ende gelang dem Top-Pick noch der Touchdown-Pass auf Kenny Britt. Brady (33/46, 269 YDS, TD) fand jeweils acht Mal Julian Edelman (101 YDS) und Malcolm Mitchell (82 YDS). Für ein ganz besonderes Highlight sorgte im dritten Viertel noch der frisch mit neuem Vertrag ausgestattete Jeff Fisher, der ein ganz besonderes Utensil schmerzlich vermisste - seine Challenge Flag. Was da passiert war, könnt ihr am Dienstag im Hangover nachlesen.
Chicago Bears (3-9) - San Francisco 49ers (1-11) 26:6 (0:0, 7:6, 14:0, 5:0) BOXSCORE
Was für ein Sauwetter im Soldier Field - oder anders gesagt: Perfektes Football-Wetter! Andauernder Schneefall und schneidender Wind machte es den Protagonisten in Chicago richtig schwer - vor allem den Quarterbacks. Das ging so weit, dass Colin Kaepernick und Matt Barkley fast 19 Minuten brauchten, bis der erste Pass überhaupt ankam. Im ersten Viertel standen sie beide zusammen bei 0/3.
Aber während es bei Barkley (11/18, 192 YD) dann langsam besser wurde und er doch einige Yards verzeichnen konnte, verzichteten die Niners eisern darauf, überhaupt Pässe anzusagen. Resultat: Zur Pause hatte Kap einen Pass für vier Yards an den Mann gebracht. Unfassbar. Chip Kelly vertraute dem Quarterback offenbar in diesem Wetter überhaupt nicht - und das ging soweit, dass er ihn im Schlussviertel sogar durch Blaine Gabbert ersetzte. Da stand Kaepernick bei 1/5 und den erwähnten vier Yards. Und fünf Sacks. Zum ersten Mal in der Geschichte der NFL kam damit ein Quarterback auf 5 Sacks und weniger als fünf Passing Yards.
Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel aber schon unter Dach und Fach für die Bears. Die stellten sich auf die widrigen Bedingungen nach einem verschlafenen ersten Viertel und einem 0:6-Rückstand viel besser ein als die Kalifornier und setzten immer wieder auf Running Back Jordan Howard. Der bekam den Ball 32 Mal für 117 Yards - und alle drei Touchdowns dieser Partie. 26 Punkte für Chicago sind Saisonbestleistung.
Jacksonville Jaguars (2-10) - Denver Broncos (8-4) 10:20 (0:0, 3:10, 0:7, 7:3) BOXSCORE
Nach Week 5 der zweite Start von Broncos-Rookie Paxton Lynch - der etatmäßige QB Trevor Siemian musste mit einer Fußverletzung passen. Und auch mit Lynch hatte die Offense von Head Coach Gary Kubiak größtenteils Schwierigkeiten im Running Game, und dann bei third-and-long auch im Passspiel nicht viel zu melden - nur eines der ersten elf Third Downs wurder erfolgreich bewältigt. So waren es die offensiv ähnlich erfolglosen Jags, die durch ein 47-Yard-Fielg-Goal im zweiten Viertel in Führung gingen.
Danach folgte der einzige lange Drive der Gäste, die durch zwei Rushes von Kapri Bibbs gleich 37 Yards holten. Nebenmann Devontae Booker wurde dann von Lineman Russell Okung mehr oder minder in die Endzone geschleudert: Führung Denver. Es folgte mal wieder ein "Auftritt" von Jags-QB Blake Bortles: Noch vor der Pause warf er eine Interception in der Red Zone der Broncos, nach der Pause feuerte er den Ball mitten in die Arme von Cornerback Bradley Roby. Lockerer 51-Yard-Pick-Six!
War das Ding damit durch? Nein: Im Passspiel konnte Bortles nur selten etwas reißen, aber er ist ein guter Scrambler: Mit einem Lauf über 22 Yards verkürzte er zu Beginn des Schlussviertels auf 10:17. Punt Denver, aber bei Fourth Down warf Bortles in Richtung Aqib Talib. Keine gute Idee, Turnover on downs. Es folgten wieder Punts, dann schob Super-Bowl-MVP Von Miller den Left Tackle einfach in dessen Quarterback. Fumble, Turnover. Mit einem Field Goal machten die Broncos den Deckel drauf - und übernehmen so wieder einen Wildcard-Platz in der AFC.
Green Bay Packers (6-6) - Houston Texans (6-6) 21:13 (0:0, 7:0, 0:7, 14:6) BOXSCORE
Ähnlich wie in Chicago war das Wetter in Green Bay nicht gerade der beste Freund der Spieler: Wind und Schnee machte aus Lambeau Field einen unangenehmen Untergrund. Kein Wunder, dass die Packers damit besser klar kamen. "Das war ein guter Schlechtwettersieg", sagte Head Coach Mike McCarty. "In einer solchen Atmosphäre im Lambeau Field zu spielen, macht sehr viel Spaß."
Spaß hatten vor allem Aaron Rodgers (209 YDS, 2 TD) und Lieblingsziel Jordy Nelson, der acht Pässe für 118 Yards und einen Score fangen konnte. Wobei es beileibe kein leichter Sieg war. Einen Fumble von Texans-Tight End Ryan Griffin machte ein missglückter Snap der Packers kurz vor der gegnerischen Endzone zunichte. Einmal scheiterten die Gäste bei Fourth-and-one. Und ansonsten dominierten Punts die erste Hälfte - wenn man von einem Touchdown von Rodgers auf Randall Cobb absieht, der prompt als Schnee-Engel feierte.
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Brock Osweiler war in der ersten Hälfte wenig gelungen (70 YDS), aber per Rollout fand er Griffin im dritten Viertel in der Endzone zum Ausgleich. Die Packers lieferten im Anschluss einen Turnover on Downs, aber die zwei Drives danach überbrückten 187 Yards und endeten in Touchdowns. Nach dem "Anschlusstreffer" von Osweiler auf DeAndre Hopkins - der Star-Receiver war wieder über weite Strecken unsichtbar geblieben - konnte Houston den Onside Kick nicht erobern, auch ein Lateral-Play mit abgelaufener Uhr brachte keinen Erfolg. Damit müssen die Texans um die AFC South bangen, Green Bay hofft weiter auf eine Chance in der NFC North.
Cincinnati Bengals (4-7-1) - Philadelphia Eagles (5-7) 32:14 (10:0, 9:0, 10:7, 3:7) BOXSCORE
Achtungserfolg für die Bengals, deren Saison bisher ja eine einzige Katastrophe war. So dominant wie gegen die Eagles hatte man sich das im Sommer wohl vorgestellt - und das ohne den verletzten A.J. Green. Andy Dalton (23/31, 332 YDS, 2 TD) schien seinen Superstar-Receiver aber nicht zu vermissen und verteilte den Pigskin fleißig (sieben Spieler fingen mindestens zwei Pässe).
Bei den Eagles muss man konstatieren, dass die Defense auswärts einfach sehr viel schwächer agiert. Dalton wurde kein einziges Mal gesackt, bekam in Halbzeit eins sogar nur einen einzigen Hit ab. So konnte er wunderbare Touchdowns auf Tyler Eifert und Brandon LaFell auflegen. Auf der Gegenseite warf Carson Wentz ob des gewaltigen Rückstands ganze 60 Pässe (308 YDS), davon endeten drei in den Händen der Bengals-Defense, zwei davon bei Vontaze Burfict.
So war der größte Aufreger im Paul Brown Stadium wieder mal Bengals-Kicker Mike Nugent. Der hatte ja in den vergangenen Wochen jeweils mehrere Field Goals und Extrapunkte vergeben. Gegen die Eagles blieb er bei den Field Goals fehlerlos (4/4), setzte aber den fünften Extrapunkt in fünf Wochen daneben. Ein wahrer Hagel von Buhrufen begleitete ihn vom Feld.
Baltimore Ravens (7-5) - Miami Dolphins (7-5) 38:6 (14:0, 10:0, 0:0, 14:6) BOXSCORE
Eine solche Klatsche hätte man nach den letzten Wochen Miamis kaum für möglich gehalten. Sechs Siege in Folge, der Sprung auf einen Wildcard-Platz in der AFC - und dann wurde man von den Ravens nach allen Regeln der Kunst vorgeführt. Dafür sorgte die starke Defense aus Baltimore, die wohl beste Saisonleistung von Ravens-Quarterback Joe Flacco, und die definitiv beste Saisonleistung eines alten Bekannten.
Tight End Dennis Pitta, um genau zu sein. Der war vor Jahren noch eines der absoluten Lieblingsziele von Flacco, aber durch diverse Verletzungen und zwei Hüftoperationen hatte er eine Unzahl an Spielen verpasst und seit Dezember 2013 keinen Touchdown mehr erzielt. Gegen die Dolphins waren es derer zwei, bei neun Catches und 90 Yards - und sein Fumble kurz vor dem Ende ermöglichte dann auch noch den Score von DeVante Parker.
Kein Wunder, dass Flacco mit einem Pitta in Bestform ebenfalls auftrumpfte (381 YDS, 4 TD, INT). 36 Pässe brachte er an den Mann, Franchise-Rekord. Immer wieder nahm er die Mitte des Feldes aufs Korn, wo die Dolphins einfach keine Gegenwehr leisteten. Und auf der anderen Seite warf Ryan Tannehill (226 YDS, TD) gleich drei Interceptions, Running Back Jay Ajayi (12 CAR, 61 YDS) konnte ebenfalls nicht viel reißen. "Es gab nichts, dass uns aufgeweckt hat", konstatierte Miami-Coach Adam Gase. "Uns ist überhaupt nichts gelungen."
PS: Ravens-Kicker Justin Tucker knipste mal wieder aus 55 Yards Entfernung. Er hat 2016 immer noch eine perfekte Bilanz (28/28).
Oakland Raiders (10-2) - Buffalo Bills (6-6) 38:24 (3:3, 6:7, 14:14, 15:0) BOXSCORE
Über eine Halbzeit lang schienen die Bills das richtige Rezept gegen die Defense - und vor allem die starke Offense - der Raiders gefunden zu haben. Physisches Spiel, Dominanz an der Line of Scrimmage, und dazu jede Menge Running Game. Mit der Doppelspitze LeSean McCoy (191 YDS) und Mike Gillislee schien man die eher lustlos wirkenden Hausherren zu zermürben, und in der Defense klebte die Secondary wie eine Klette an Amari Cooper, Michael Crabtree und den übrigen Receivern. So blieb Oakland in Halbzeit eins nur Sebastian Janikowski, der drei Field Goals verwandelte.
Nach der Pause drückte Buffalo auf die Tube. Das dritte Viertel eröffnete Shady McCoy mit einem 54-Yard-Run, nur ein Play später fand Tyrod Taylor den Weg in die Endzone. Ein schlechter Raiders-Punt folgte, Laufspiel und kurze Pässe folgten, ebenso wie der zweite Touchdown von Gillislee. 24:9 - die Vorentscheidung? Nein, denn die Bills schienen sich übernommen zu haben. McCoy musste mit Krämpfen raus, Taylor (18/35, 191 YDS, INT) baute under Center ab, und in der angeschlagenen Secondary taten sich Lücken auf. So brauchten die Raiders und Derek Carr (19/35, 260 YDS, 2 TD) gerade mal rund sechs Minuten für drei Drives, die allesamt in Touchdowns mündeten. Zuerst Crabtree, dann Latavius Murray, wenig später der lange Pass auf Amari Cooper. Spiel gedreht!
Und es kam noch schlimmer für die Gäste. Nach einem Punt mussten sie von der eigenen Endzone weg, aber Taylor wurde beim Passversuch getroffen und so flatterte der Pigskin harmlos in die Arme von Nate Allen. Wenig später blockte die in dieser Saison so überragende O-Line den Weg für Murray frei: Touchdown! Ein letzter Versuch der Bills auf Spannung wurde dann von Khalil Mack erstickt, der sich als Ein-Mann-Abrissbirne betätigte und den Sack-Fumble gegen Taylor landete. Klar, dass er den Ball auch selbst sicherte.
29 Punkte in Folge - in Halbzeit zwei wurde es dann doch noch zu einer Demonstration der Raiders-Stärke. Oakland hält mit den Pats Schritt, und in der nächsten Woche geht es dann zum Spitzenspiel nach Kansas City. Die Playoff-Träume der Bills sind dagegen wohl ausgeträumt.
Pittsburgh Steelers (7-5) - New York Giants (8-4) 24:14 (5:0, 9:0, 7:7, 3:7) BOXSCORE
Es sollte das Duell zweier Super-Receiver werden: Antonio Brown gegen Odell Beckham Junior. Oder das Duell zweiter Quarterbacks mit jeweils zwei Super-Bowl-Ringen. Aber da spielen ja auch noch Defenses mit. Und die Defense der Steelers gab hier zu Beginn den Ton an - und legte die Punkte auf. Ein Bull Rush von Altmeister James Harrison z.B. konnte nur per Holding gestoppt werden: Safety gegen die Giants und gute Field Position für Pittsburgh, was noch ein Field Goal zur Folge hatte. Dann schnappte sich Lawrence Timmons die Interception gegen Eli Manning (195 YDS, 2 TD, 2 INT) kurz vor der eigenen Endzone und trug sie 58 Yards zurück. Wieder ein kurzes Feld für Big Ben, diesmal der Touchdown auf Antonio Brown (54 YDS), der den Ball artistisch herunterpflückte.
Zur Pause lagen die G-Men dann 0:14 zurück - fünf First Downs und nur 91 Yards Offense. OBJ mit einem Catch. Und der Gegner setzte offensiv nicht die Big Plays, sondern sammelte underneath Yard um Yard. Nachdem man einen Fourth Down von der gegnerischen 3-Yard-Linie nicht verwandeln konnte, half ein Fumble von Le'Veon Bell (182 YDS) aus, Rashad Jennings fing den Touchdown zum 7:14. Aber Big Ben schlug umgehend mit mehreren Big Plays auf Ladarius Green zurück, darunter auch ein Touchdown. Und eine Interception von Roethlisberger (289 YDS, 2 TD, INT) beantwortete Manning seinerseits mit einer Interception bei Fourth Down von der gegnerischen 22.
Das war die Entscheidung. Immer wenn es eng wurde, war die Defense der Steelers da. Rund sieben Minuten vor dem Ende wurde Manning bei Fourth Down gesackt, ein Field Goal von Randy Bullock sorgte für den Schlusspunkt aus Steelers-Sicht. Die Giants dagegen verloren unter anderem Jason Pierre-Paul durch eine Leistenverletzung und müssen weiter daran arbeiten, die Abstimmung in der Offense zu verbessern. OBJ (10 REC, 105 YDS) bekam im zweiten Durchgang immerhin die Targets, aber Manning hatte keinen besonders genauen Abend erwischt. Nach sechs Siegen in Folge ist die Niederlage ein Rückschlag im Playoff-Rennen. Der Zweikampf der Steelers mit den Ravens um die AFC North spitzt sich derweil immer weiter zu.
Arizona Cardinals (5-6-1) - Washington Redskins (6-5-1) 31:23 (7:0, 3:6, 7.14, 14:3) BOXSCORE
Einen solchen Auftritt hatten sich die Cardinals-Fans in den letzten Wochen wohl öfter gewünscht. Hinter einer verbesserten O-Line - nur zwei Sacks - hielt sich Carson Palmer größtenteils aufrecht. Seine langen Pässe kamen genauer, wie beim 42-Yard-TD auf J.J. Nelson, als der Ball perfekt zwischen zwei Verteidigern landete. Und dann auf den Skill Positions natürlich Running Back David Johnson und Larry Fitzgerald.
Running Back Johnson war mal wieder die perfekte Waffe im Running (18 CAR, 84 YDS, TD) und Passing Game (9 REC, 91 YDS, TD), und Fitz (10 REC, 78 YDS) stieg auf der Rekordeleiter gleich zwei Stufen höher. In Sachen Catches überholte er die Legenden Cris Carter (1.101) und Marvin Harrison (1.102) und hat jetzt nur noch Tony Gonzalez und Jerry Rice vor sich.
Zwar wusste die Defense gegen Washington nicht immer zu überzeugen, aber das Play-Calling von Bruce Arians war gerade in der Offense dominant, riskant - und erfolgreich. Zehn von 16 Third Downs konnte man verwandeln, und sogar einen Fourth Down spielte man in der eigenen Hälfte hinter David Johnson souverän aus.
Durch einen 26-Yard-Touchdown von Kirk Cousins (271 YDS, TD, INT) auf Jamison Crowder waren die Skins am Ende des dritten Viertels in Führung gegangen, aber ein 10-Play-Drive brachte den Vorteil zurück zu den Hausherren. Die Play-Action-Bombe zwei Minuten vor Schluss auf Nelson hätte eigentlich schon alles klar machen können, aber Arians entschied sich gegen eine Two-Point-Conversion. So hätte Washington mit acht Punkten im Rückstand eigentlich noch ausgleichen können. Aber 48 Sekunden vor dem Ende feuerte Cousins mitten in die Arme von Cornerback Patrick Peterson - Game Over. Die Cards sind damit zumindest theoretisch weiter im Playoff-Rennen, Washington liegt aufgrund des Unentschiedens hinter den Bucs.
San Diego Chargers (5-7) - Tampa Bay Buccaneers (7-5) 21:28 (7:7, 7:0, 7:10, 0:11) BOXSCORE
Tampa Bay ist wieder mittendrin im Playoff-Geschäft! Durch den Sieg über die Bolts - der vierte Erfolg in Serie - hat man mit Atlanta an der Spitze der NFC South gleichgezogen - dank eines Touchdown-Passes von Jameis Winston (280 YDS, TD, INT) auf Tight End Cameron Brate neun Minuten vor dem Ende. Überhaupt ist Brate (6 REC, 86 YDS) die Entdeckung der letzten Wochen - vier Touchdowns in den letzten sechs Partien. Philip Rivers hatte danach zwar noch eine Chance zum Ausgleich, wollte aber zu viel: Sein Pass-Versuch in Richtung Dontrelle Inman wurde von Keith Tandy abgefangen - Touchback und die letzte Chance der Chargers.
Dabei hatte alles ziemlich gut für die Bolts begonnen. Auf eben jenen Inman hatte Rivers (225 YDS, 2 TD, 2 INT) den Scoring-Reigen eröffnet, und Running Back Melvin Gordon (17 CAR, 84 YDS, TD) hatte für die 14:7-Halbzeitführung gesorgt. Zudem hatten Josh Lambo und Roberto Aguayo auf beiden Seiten je ein Field Goal verschossen - Second-Rounder Aguayo sogar aus 31 Yards.
Allerdings verkürzte der Kicker nach dem Seitenwechsel auf 10:14 - und dann warf Philip Rivers einen Pick-Six, der noch abgefälscht in den Armen von Lavonte David landete. Mit einer 40-Yard-Bombe auf Tyrell Williams holte der Quarterback die Führung noch einmal zurück, aber dann kam noch einmal Aguayo und schließlich der Auftritt von Cameron Brate.
Eine Schrecksekunde machten alle Beteiligten schon beim ersten Drive der Gäste durch: Bucs-Receiver Cecil Shorts III. verletzte sich schwer am Knie und musste nach ein paar Minuten vom Platz gefahren werden.
Seattle Seahawks (8-3-1) - Carolina Panthers (4-8) 40:7 (10:0, 13:7, 7:0, 10:0) BOXSCORE
Analyse: Teures Seahawks-Statement - Cam Newton abgestraft!
New York Jets (3-8) - Indianapolis Colts (5-6) (Di., 2.30 Uhr live auf DAZN)