Das Ende der Regular Season ist da! Und es wurde Geschichte geschrieben: Die Cleveland Browns beenden die Saison tatsächlich ohne Sieg, in einem dramatischen Spiel gegen Pittsburghs Backups gibt es Pleite Nummer 16. Die positiven Schlagzeilen gehören den Buffalo Bills, die ihre Playoff-Durststrecke endlich beenden - weil Baltimore patzt. Außerdem: Die Falcons schieben sich vor Seattle in die Playoffs und die ersten Trainerentlassungen stehen fest. Derweil sichern sich die Patriots den Nummer-1-Seed und die Vikings den Nummer-2-Seed.
Miami Dolphins (6-10) - Buffalo Bills (9-7)
Ergebnis: 16:22 (0:7, 0:3, 3:9, 13:3) BOXSCORE
- Es ist unglaublich - Buffalo hat es tatsächlich geschafft! Die Bills stehen zum ersten Mal seit 1999 wieder in den Playoffs und beenden somit die längste Postseason-Durstrecke in den vier großen nordamerikanischen Ligen! Noch im Stadion in Miami wurde kräftig gefeiert, auch in der Kabine!
- Der Weg dahin war klar, die Bills mussten ihre Aufgabe in Miami erledigen und dann auf Schützenhilfe hoffen. Der erste Teil ließ sich auch gut an: Buffalo ging durch den Touchdown von O'Leary - ein Coverage-Breakdown in Miamis Secondary, welcher den Tight End komplett offen ließ - sowie ein Field Goal in Führung. Die Dolphins auf der anderen Seite vollzogen wie im Vorfeld schon spekuliert schnell den Quarterback-Tausch: Jay Cutler (1/2, 6 YDS) warf nur zwei Pässe, ehe David Fales (29/42, 265 YDS, TD, INT) Spielpraxis erhielt.
- Doch in der zweiten Hälfte wurde es schon wackliger für die Bills: LeSean McCoy (11 ATT, 10 YDS) musste mit einer Knöchelverletzung raus, die ersten Untersuchungen gaben zumindest leichte Entwarnung. So musste mehr über Tyrod Taylor (19/27, 204 YDS, TD) und das Passing Game funktionieren, was gemischte Ergebnisse zur Folge hatte. Zwar baute Buffalo seine Führung durch einen 1-Yard-TD-Run von Defensive Tackle Kyle Williams (Williams' erster NFL-Touchdown) aus, das Spiel drohte aber in der Schlussphase zu kippen.
- Die Dolphins nämlich kamen in einem mitunter wilden Schlussviertel - nach einer Schlägerei auf dem Platz wurden Landry und Drake aufseiten der Hausherren sowie Incognito bei den Bills des Feldes verwiesen - tatsächlich nochmal ran und sicherten sich den Onside-Kick beim Stand von 16:22! Doch eine späte Interception von Fales beendete die Aufholjagd. Und dann war Zittern angesagt, doch der Last-Minute-Sieg der Bengals in Baltimore katapultiert Buffalo tatsächlich in die Playoffs! Am Sonntag warten jetzt die Jacksonville Jaguars.
Baltimore Ravens (9-7) - Cincinnati Bengals (7-9)
Ergebnis: 27:31 (0:7, 10:10, 7:7, 10:7) BOXSCORE
- Im Umkehrschluss zur Bills-Party brauchte es eine Ravens-Pleite gegen Cincinnati, denn Baltimore hatte sein Schicksal selbst in der Hand: Ein Sieg, und die Ravens, die ohne die Receiver Breshad Perriman und Jeremy Maclin antraten, wären sicher in der Postseason dabei gewesen. Doch es sollte anders kommen.
- Die Offense, die über die letzten Wochen eigentlich deutliche Fortschritte an den Tag gelegt hatte, begann komplett zahnlos: Die Bengals dominierten die Line of Scrimmage und in der Secondary, Joe Flacco (25/47, 203 YDS, 2 TD, INT) stand Sekunden vor der Halbzeitpause bei 18 Completions für 22 Yards, oder anders ausgedrückt: 1,2 Yards pro Pass.
- Wirklich problematisch wurde es für Baltimore, weil auch die Defense längst nicht ihre Normalform erreichte. Immer wieder hatte Bengals-QB Andy Dalton (23/44, 222 YDS, 3 TD) Zeit in der Pocket, früh fand er zwei Mal Tight End Tyler Kroft in der Endzone - beim zweiten Mal infolge eines Coverage-Fehlers komplett offen.
- Doch Baltimore kämpfte sich zurück: Ein 88-Yard-Kickoff-Return durch Moore unmittelbar vor der Halbzeitpause machte den Weg zu Flaccos erstem Touchdown-Pass frei, trotz deutlicher Überlegenheit waren die Ravens nach zwei Vierteln in Schlagdistanz.
- Das änderte sich vorerst nach der Pause, als Moore einen Flacco-Pass nicht kontrollieren konnte und Dennard das Ei 89 Yards zum Pick Six zurücktrug. Alex Collins (20 ATT, 78 YDS, TD) brachte Baltimore mit einem spektakulären Touchdown-Run wieder ins Spiel, ehe Baltimore von großem Fumble-Glück profitierte (mehrere Bengals-Verteidiger konnten den Ball in der Endzone nicht kontrollieren) und schließlich durch einen Wallace-Touchdown in Führung gingen.
- Das Schlusswort aber hatte Cincy: Der Schlussdrive, begonnen mit 2:43 auf der Uhr an der eigenen 10-Yard-Line, endete mit einem 49-Yard-TD-Pass von Dalton auf Boyd, und die Ravens konnten mit 44 Sekunden nichts mehr ausrichten - Baltimore verpasst damit die Playoffs!
Atlanta Falcons (10-6) - Carolina Panthers (11-5)
Ergebnis: 22:10 (7:0, 0:7, 6:0, 9:3) BOXSCORE
- In der NFC war nur noch ein Playoff-Ticket offen, die Falcons hatten ihr Schicksal in der Hand und konnten Seattle mit einem Sieg in die Offseason schicken sowie sich selbst das Postseason-Ticket buchen - und Atlanta ließ sich diese Chance nicht entgehen.
- Insbesondere die Pass-Defense der Falcons hatte einen eindrucksvollen Tag. Cam Newton (14/34, 180 YDS, TD, 3 INT) war über weite Strecken voll abgemeldet und wenn der Druck durch Atlantas Pass-Rush zunahm, machte Newton Fehler. Die Receiver waren kaum offen, die Panthers hatten unter dem Strich einen guten Drive: Ein 16-Play-Drive kurz vor der Halbzeitpause. So viele Plays hatten die Gäste vor dem Drive insgesamt in der gesamten ersten Hälfte, Newton fand zum Abschluss des Drives Funchess via Run-Pass-Option.
- Das große Problem für Carolina dabei: Außerhalb von Newton - der einen persönlichen Karriere-Höchstwert für Rushing-Yards in einer Saison (754 YDS) aufstellte und jetzt neben Michael Vick der einzige Quarterback mit drei 700-Rushing-Yard-Spielzeiten ist - funktionierte das Run Game wieder einmal überhaupt nicht (13 Runs, 28 YDS), was die Offense viel zu eindimensional machte.
- Dabei leistete Carolinas Defense insbesondere gegen den Run sehr gute Arbeit, Coleman und Freeman beendeten den Abend hier mit der jeweils exakt gleichen Stat-Line (11 ATT, 23 YDS). Aber: Atlanta gelang es endlich, die Running Backs ins Passing Game einzubinden: Freeman alleine fing neun Pässe für 85 Yards und einen Touchdown, Coleman fügte zwei weitere (14 YDS) hinzu. Elf der 28 Completions von Matt Ryan (28/45, 317 YDS, TD) gingen so zu Running Backs.
- Mit diesem Motor und dem verlässlichen Matt Bryant (5/5) zogen die Falcons nach und nach davon, Carolinas Offense war zu fehlerbehaftet, um zurück ins Spiel zu kommen. Newtons dritte Interception beendete auch die letzten Comeback-Träume. Für die Panthers geht es jetzt in der Wildcard-Runde nach New Orleans, die Falcons müssen nach L.A. zu den Rams.
Seattle Seahawks (9-7) - Arizona Cardinals (8-8)
Ergebnis: 24:26 (7:10, 0:10, 7:3, 10:3) BOXSCORE
- Im Endeffekt hätte ein Sieg für Seattle keinen Unterschied gemacht, da die Falcons zeitglich ihre Hausaufgaben gegen Atlanta erledigten und die Playoff-Tür für die Seahawks damit zu war. Und doch waren es altbekannte Probleme, die Seattle auch im Regular-Season-Finale wieder nach unten zogen: Probleme in der Offensive Line sowie ein generell mangelnder Plan in der Offense.
- Das führte dazu, dass Russell Wilson (18/29, 221 YDS, 2 TD) wieder einmal unter permanentem Druck stand, Chandler Jones schraubte seine Saison-Ausbeute mit zwei weiteren Sacks auf 17 hoch - ein neuer Franchise-Rekord und der höchste Wert ligaweit in dieser Saision.
- Zur Halbzeitpause führte Arizona nach spektakulärem Touchdown-Pass von Drew Stanton (15/34, 145 YDS, TD, INT) auf Jaron Brown, zwei Field Goals und einen kurzen TD-Run von Penny mit 20:7. Zu dem Zeitpunkt dominierte Arizona das Spiel mit 190:24 Yards und 14:1 First Downs. Der 4-Men-Rush kam immer wieder durch und das Run-Blocking für Kerwynn Williams (23 ATT, 75 YDS) klappte gut.
- Seattles einzige Punkte in der ersten Hälfte kamen durch einen 99-Yard-Kickoff-Return-TD von Lockett, es dauerte noch zweieinhalb Minuten in der zweiten Hälfte, ehe die Hausherren erstmals die 50-Yard-Line überquerten. Doch das Spiel war noch nicht entschieden: Seattle verteidigte den Run in der zweiten Hälfte deutlich besser und durch zwei exzellente Touchdown-Pässe von Wilson auf Doug Baldwin drehten die Seahawks das Spiel!
- Arizona ging via Field Goal abermals in Führung, doch Seattle hatte das letzte Wort - der 48-Yard-Kick von Blair Walsh segelte allerdings rechts daneben. Da die Saison für beide Teams beendet ist, lautet die spannendste Frage: Bleibt Bruce Arians, oder macht Arizonas Head Coach Schluss? Arians hat für den Montag eine Pressekonferenz angekündigt, Berichten zufolge wird er dort sein Karriereende verkünden.
Tampa Bay Buccaneers (5-11) - New Orleans Saints (11-5)
Ergebnis: 31:24 (7:14, 6:0, 0:3, 18:7) BOXSCORE
- Die Saints dürfen sich bei den Atlanta Falcons bedanken, dass sie ein Heimspiel am Wildcard-Wochenende haben - denn aus eigener Kraft konnte New Orleans die Division-Krone nicht gewinnen und bei einem Sieg in Atlanta wäre Carolina noch an den Saints vorbei gezogen.
- Die vielleicht größte Überraschung in Tampa - neben dem Ergebnis - war die Tatsache, dass die Bucs-Run-Defense das mutmaßlich beste Run Game dieser Saison fast durchweg kontrollierte: Alvin Kamara und Mark Ingram kamen gemeinsam auf ganze 79 Rushing-Yards bei 22 Runs, der Saints-Offense fehlte so die sonst so großartige Balance.
- Das erhöhte auch den Druck auf Drew Brees (22/30, 245 YDS, TD), der mit einem guten Spiel antwortete. Immerhin in den anderen Disziplinen konnte Kamara außerdem glänzen: Tampa Bays ersten Touchdown glich der spektakuläre Rookie mit einem 106-Yard-Return-Touchdown aus (der längste Kickoff-Return-TD in der Saints-Franchise-Geschichte) und im Passing Game fügte er bei sechs Catches weitere 84 Yards hinzu.
- Doch ohne die Balance fehlte der Saints-Offense auch oftmals die große Explosivität, so dass New Orleans nie davonzog - ein fallengelassener Punt durch Lewis, welchen die Hausherren zum Touchdown zurücktrugen, half Tampa zusätzlich.
- Und die Bucs brauchten durchaus etwas Unterstützung, es war nicht so, als hätte Tampas Offense einen Sahnetag: Jameis Winston (28/51, 363 YDS, TD, 3 INT) fiel stattdessen wieder mehrfach mit haarsträubenden Interceptions auf, unter anderem mit einem Pick in vierfache (!) Coverage. Aber den besten Drive hatte sich Winston für den Schluss aufgehoben: Von der eigenen 5-Yard-Line mit 1:58 auf der Uhr dirigierte er einen tollen Touchdown-Drive, abgeschlossen mit einem 39-Yarder auf Godwin neun Sekunden vor dem Ende! Der Game-Winner lässt Tampa die Saison nach zuletzt bereits verbesserten Auftritten zumindest erhobenen Hauptes beenden.
Los Angeles Chargers (9-7) - Oakland Raiders (6-10)
Ergebnis: 30:10 (0:0, 20:10, 10:0, 0:0) BOXSCORE
- Die Chargers hätten Schützenhilfe aus den AFC-Parallelspielen gebraucht, um noch in die Playoffs einzuziehen - die blieb aus. So war der Sieg letztlich ohne Auswirkung auf das Postseason-Bild. L.A. hat sich zwar nach dem 0-4-Start auf eine respektable 9-7-Bilanz zurück gekämpft, der zwischenzeitlich großartige Lauf bleibt letztlich aber ohne Belohnung.
- Gegen die Raiders bot Philip Rivers zum Abschluss einer herausragenden Saison nochmals eine starke Leistung: Rivers (28/37, 387 YDS, 3 TD) zerlegte eine einmal mehr mitunter orientierungslose Raiders-Secondary, unter anderem mit Pässen über 62, 56, 28 und 27 Yards.
- Oakland offenbarte immer wieder Coverage-Busts und machte gerade Keenan Allen (9 REC, 133 YDS, TD) das Leben viel zu leicht. Allen stellte mit seinen insgesamt 102 Receptions gar einen neuen Franchise-Saison-Rekord auf, hatte allerdings auch Glück: Bei einem Fumble von Melvin Gordon landete der Ball genau bei Allen, der damit in die Endzone durchlief.
- Oakland hatte darauf nur phasenweise Antworten - und das obwohl die Chargers erneut mit Special-Teams-Patzern (Field-Goal-Block, PAT-Block) glänzten. Das beste Play von Derek Carr (19/28, 243 YDS, TD, INT) war ein perfekter 87-Yard-TD-Pass zu Amari Cooper, anschließend aber war von der Offense auch nicht mehr viel zu sehen. Einzige erwähnenswerte Ausnahme: Marshawn Lynch, der mit 101 Rushing-Yards bei 19 Runs die 10.000-Rushing-Yard-Marke knackte.
- Die Schlagzeilen gehören aber aus ganz anderen Gründen den Raiders: Wie Head Coach Jack Del Rio nach der Partie selbst verkündete, wurde er entlassen.
Tennessee Titans (9-7) - Jacksonville Jaguars (10-6)
Ergebnis: 15:10 (0:0, 12:3, 3:0, 0:7) BOXSCORE
- Die Titans sind zurück in den Playoffs! Tennessee war neben Baltimore das zweite AFC-Team, das sein Schicksal in Week 17 komplett selbst in der Hand hatte - und mit dem Sieg über den Division-Rivalen lösen die Titans, um die es im Vorfeld der Partie noch Gerüchte über eine mögliche Coach-Entlassung gegeben hatte, ihr Ticket für die Postseason.
- Dabei hatte Tennessee über weite Strecken einen schweren Stand: Das Run Game kam über Derrick Henry (28 ATT, 51 YDS), der aufgrund des Ausfalls von DeMarco Murray das Backfield dominierte, nie ins Rollen - es brauchte einen Screen-Pass zu Henry, um für die ersten Punkte der Partie zu sorgen: Aus 66 Yards marschierte der Running Back in die Endzone.
- Anschließend entwickelte sich ein defensiver Abnutzungskampf. Die Titans hatten Glück, als Dede Westbrook einen 34-Yard-Touchdown fallen ließ, gleichzeitig aber kam von Jags-QB Blake Bortles (15/34, 158 YDS, 2 INT) einmal mehr viel zu wenig.
- Jacksonville hatte vorher angekündigt, dass die Starter durchspielen werden, und nach der Pleite gegen San Francisco geht es für die Jaguars jetzt also mit einer zweiten Niederlage in Folge in das Wildcard-Duell gegen die Bills. Der einzige Touchdown für die Gäste gelang durch einen 67-Yard-Fumble-Return von Ngakoue, als Henry und Quarterback Marcus Mariota (12/21, 134 YDS, TD) beim Handoff kollidierten. Für Tennessee geht es in der ersten Playoff-Runde jetzt nach Kansas City.
Pittsburgh Steelers (13-3) - Cleveland Browns (0-16)
Ergebnis: 28:24 (7:0, 14:14, 7:10, 0:0) BOXSCORE
- Die Steelers machten sich offensichtlich keine Hoffnungen, dass New England ihnen noch eine Chance auf den Nummer-1-Seed gibt. Die Folge: Bell, Roethlisberger, Hayward, Pouncey und DeCastro wurden - neben dem noch angeschlagenen Antonio Brown - allesamt geschont.
- Das war die Chance auf den Silbertablett für Cleveland, die historische 0-16-Saison zu verhindern. Aber: Die Run-Defense, über weite Strecken der Saison der klar beste Part dieses Browns-Teams, ließ sich plötzlich von Stevan Ridley und Darrius Heyward-Bey überrumpeln. Die Browns halfen dabei mit unentschuldbaren Strafen bei Third Down und einem Field-Goal-Versuch zusätzlich mit.
- Clevelands Offense brauchte eine Weile, vor allem die Pass-Protection war ein großes Problem. Die Steelers stellten mit ihren sechs Sacks sogar einen neuen Franchise-Rekord für Sacks in einer Saison (56) auf. Doch wie auf Knopfdruck wurde es ein äußerst unterhaltsamer Schlagabtausch: DeShone Kizer (16/30, 314 YDS, 2 TD, INT) fand Josh Gordon für 54 Yards, Duke Johnson erledigte aus zwei Yards den Rest. Als Pittsburgh den alten Abstand wieder hergestellt hatte, antwortete Cleveland mit einem Catch-and-Run-Touchdown über 56 Yards von Higgins.
- Und es ging gerade so weiter: Pittsburgh dominierte das Spiel zwar über weite Strecken statistisch, die 21 Punkte in der ersten Hälfte waren für die Steelers ein Season-High. Doch die Big Plays sowie einige gut getimte Scrambles von Kizer hielten die Browns im Spiel - der Touchdown von Higgins im dritten Viertel sorgte gar für den Ausgleich!
- Aber Cleveland spielte auch seine letzte Partie so, wie die ganze Saison über: Mit Fehlern und vor allem Turnovern. Direkt nach Higgins' Ausgleich trug JuJu Smith-Schuster (9 REC, 143 YDS, TD) den folgenden Kick-Off zum Touchdown zurück, ein Fumble von Johnson sowie eine Interception von Kizer wenig später machte die Aufgabe zusätzlich schwer.
- Und dennoch hatte Cleveland die Chance auf den späten Game Winner: 4th&2, an Pittsburghs 27-Yard-Line, 1:54 vor dem Ende - und Kizers Pass wurde von Coleman fallen gelassen! Game Over - die Browns sind nach Detroit das erst zweite 0-16-Team aller Zeiten!
New England Patriots (13-3) - New York Jets (5-11)
Ergebnis: 26:6 (7:3, 14:0, 3:0, 2:3) BOXSCORE
- Der Nummer-1-Seed in der AFC geht wieder einmal an die New England Patriots! Und wirklich spannend wurde es gegen Gang Green selten. Die Pats starteten aggressiv und spielten gleich beim ersten Drive ein 4th&2 an der 21-Yard-Line der Jets erfolgreich aus, kurz darauf trug der herausragende Dion Lewis (26 ATT, 93 YDS, TD; 6 REC, 40 YDS, TD) den Ball in die Endzone.
- In der Folge hatte die Jets-Defense ihre beste Phase und stoppte mehrere Pats-Drives nacheinander schnell. Doch es war nur eine Momentaufnahme: New York half mit Strafen immer wieder nach, so dass ein durchschnittlicher Tag von Brady (18/37, 190 YDS, 2 TD) reichte. Vor allem aber konnten die Jets ihre Offense zu keinem Zeitpunkt wirklich vorwärts bewegen.
- Bryce Petty (19/36, 232 YDS) hatte erneut einen schwachen Tag, dennoch kam Christian Hackenberg wieder nicht aufs Feld. Auch das Run Game der Jets, die ohne den verletzten Matt Forte antreten mussten, funktionierte überhaupt nicht.
- Kleine, aber nicht unwichtige Randnotiz: In seinem ersten Spiel für die Patriots hatte James Harrison direkt zwei Sacks zum Schluss, die das Spiel beendeten. Harrison wurde an der Line vielseitig eingesetzt, unter anderem auch in Coverage.
- Durch den starken Auftritt von Lewis haben die Patriots Franchise-Geschichte geschrieben: Zum ersten Mal hat ein Pats-Team drei Spieler mit mindestens 1.000 Scrimmage-Yards in einer Saison: Lewis, Brandin Cooks und Rob Gronkowski. Letzterer sah gegen die Jets allerdings kein einziges Target.
Detroit Lions (9-7) - Green Bay Packers (7-9)
Ergebnis: 35:11 (3:3, 17:0, 7:0, 8:8) BOXSCORE
- In einem Spiel gänzlich ohne Playoff-Implikationen zeigte Green Bay direkt mit dem ersten Play den richtigen Ansatz: Die Packers eröffneten die Partie mit einem Onside Kick, und der verlief auch noch erfolgreich! Allerdings war es für eine Weile die letzte wirklich gute Szene für die Packers, die unter anderem ohne Aaron Rodgers, Davante Adams und Jordy Nelson antraten.
- Brett Hundley (14/24, 172 YDS, TD, 2 INT) warf eine frühe Interception, die allerdings ging größtenteils auf die Kappe seines Receivers. Es folgte ein Fumble bei einem Zone-Read-Run - die Offense war wieder einmal nahezu komplett zahnlos. Das änderte sich erst im Schlussviertel kurzzeitig, als Randall Cobb einen kurzen Touchdown-Pass sowie die anschließende 2-Point-Conversion fing.
- Zu diesem Zeitpunkt waren die Lions längst davon gezogen: Golladay fing einen kurzen Pass über die Mitte und marschierte in die Endzone, nach einem Punt-Muff der Packers fand Matt Stafford (20/29, 323 YDS, 3 TD) Marvin Jones in der Endzone.
- Und es ging weiter: Ein 71-Yard-Touchdown von Marvin Jones wurde durch einen TD-Run von Ameer Abdullah ergänzt. Nach Letzterem zeigten die Lions ein tolles Trick-Play zur 2-Point-Conversion, bei dem Stafford nach Schauspiel-Einlage ultimativ den Pass von Tate in der Endzone fing. Hundleys zweite Interception, abgefangen von Slay, war längst nur noch statistische Kosmetik. Es ist der erste Sweep der Lions gegen die Packers seit 1991!
Minnesota Vikings (13-3) - Chicago Bears (5-11)
Ergebnis: 23:10 (7:0, 9:7, 7:0, 0:3) BOXSCORE
- Die Vikings durften nicht verlieren, um auch ganz sicher den Nummer-2-Seed zu haben - und Minnesota machte schnell klar, dass für die Bears nichts zu holen sein würde. Die Vikes-Defense ließ in der ersten Hälfte ganze 48 Total Yards der Bears (-1 Rushing-Yards) zu und dominierte Chicago immer wieder komplett.
- Mitchell Trubisky (20/36, 178 YDS) hatte dementsprechend große Probleme mit Minnesotas Defense. Wieder war er gegen den starken Pass-Rush viel zu zögerlich, erhielt aber erneut auch wenig Hilfe von seinen Receivern. Ohnehin war klar, dass das Run Game die Bears tragen müsste, um irgendeine Chance zu haben - mit 30 (!) Rushing-Yards bei 15 Runs war hier nichts zu machen. Der einzige Bears-Touchdown kam durch einen Punt-Return-Trick-TD zustande.
- Aber: Minnesotas erneut ersatzgeschwächte Offensive Line hatte vor allem im Zentrum immer wieder Probleme mit Chicagos Interior-D-Line. Das Spiel blieb so länger eng, als aus Vikings-Sicht notwendig - bis Case Keenum (21/29, 189 YDS, TD) kurz vor Ende des dritten Viertels einen 7-Play-Drive mit einem 15-Yard-Touchdown-Pass zu Stefon Diggs abschloss.
- In der Schlussphase war Chicagos Widerstand in der Defensive Line dann gebrochen und die Vikings brachten das Spiel sicher nach Hause - maßgeblich getragen von Latavius Murray (20 ATT, 111 YDS). Dass das Run Game angesichts der eigenen O-Line-Probleme und der guten Bears-Front unter dem Strich funktionierte (Jerick McKinnon hatte weitere 44 Rushing-Yards bei zwölf Runs) schickt die Vikes zusätzlich mit einem guten Gefühl in die Bye-Week.
Philadelphia Eagles (13-3) - Dallas Cowboys (9-7)
Ergebnis: 0:6 (0:0, 0:0, 0:0, 0:6) BOXSCORE
- Die Eagles hatten den Nummer-1-Seed bereits im Vorfeld der Partie sicher, nur eine Sache stand für Philly sportlich wirklich im Fokus: Nick Foles, der seit der Verletzung von Carson Wentz bis auf einige Szenen sehr holprig agiert hat, sollte vor der Playoff-Bye-Week seinen Rhythmus weiter finden.
- Das klappte überhaupt nicht: Foles (4/11, 39 YDS, INT) hatte einige Missverständnisse und einige schlechte Pässe sowie einen furchtbaren Underthrow in Double Coverage, der zur Interception führte. Es war eine Vorstellung, die nach dem schon schwachen Spiel in der Vorwoche über die Playoff-Bye-Week in Philly heiß diskutiert werden wird. Kurz nach seiner Interception wurde er durch Backup Nate Sudfeld ersetzt.
- Mit Sudfeld (19/23, 134 YDS) bewegte sich die Offense zumindest zunächst nicht wirklich besser - allerdings galt das auch für Dallas. Die Folge war ein weitestgehend komplett unansehnliches Spiel mit neun Punts und je einem missglückten Fourth-Down-Versuch auf beiden Seiten in der ersten Hälfte. Es war das erste NFL-Spiel seit sechs Jahren, in dem es zur Halbzeitpause 0:0 stand.
- Und es dauerte bis zum Schlussviertel, ehe es die einzigen Punkte gab: Gegen den 7-Man-Blitz fand Dak Prescott (17/30, 179 YDS, TD) Brice Butler zum 20-Yard-Touchdown über die Mitte - es war das einzige Offensiv-Highlight, der PAT ging daneben. Es ist das erst zweite Mal in der Geschichte dieser Rivalry, dass Dallas die Eagles ohne Punkte halten konnte. Ezekiel Elliott (27 ATT, 103 YDS) beendete die Saison nochmals mit einem 100-Yard-Spiel.
Los Angeles Rams (11-5) - San Francisco 49ers (6-10)
Ergebnis: 13:34 (3:10, 3:10, 0:7, 0:7) BOXSCORE
- Schon im Vorfeld der Partie war klar, dass die Rams - für die es nur noch um den dritten oder vierten Seed ging - Spieler schonen würden. Genau so kam es auch: Todd Gurley, Aaron Donald, Mark Barron, Cooper Kupp, Lamarcus Joyner, Alec Ogletree, Andrew Whitworth und John Sullivan waren überhaupt nicht aktiv, Jared Goff wurde ebenfalls geschont.
- Das machte ernsthafte Erkenntnisse für beide Teams kaum möglich - und es wurde letztlich entsprechend der Rams-Personal-Pläne eindeutig. Zwar hatte Jimmy Garoppolo (20/33, 292 YDS, 2 TD, 2 INT) seine schwächsten Momente im Niners-Trikot und warf zwei schlechte Interceptions. Doch es machte keinen Unterschied, die Offense fand schließlich ihren Rhythmus und rollte über die Rams-Defense.
- Dabei spielte das Run Game eine zentrale Rolle: 28 Runs für insgesamt 172 Yards und zwei Touchdowns verzeichneten die 49ers als Team. Die Niners haben somit alle fünf Spiele, in denen Garoppolo der Starting-Quarterback war, gewonnen.
- Bei den Rams auf der anderen Seite lief im Passing Game wenig zusammen. Goff-Vertreter Sean Mannion (20/34, 169 YDS) war auf Sicherheit bedacht und hatte immer wieder mit dem Pressure der Niners zu kämpfen. Im Run Game erhielt Malcolm Brown (14 ATT, 54 YDS) ohne Gurley den Großteil der Arbeit. Auch Tavon Austin (4 ATT, 24 YDS) war etwas stärker involviert, einen wirklichen Rhythmus fanden die Rams hier aber nie.
Denver Broncos (5-11) - Kansas City Chiefs (10-6)
Ergebnis: 24:27 (3:7, 7:7, 0:10, 14:3) BOXSCORE
- Mit Blick auf die Playoffs ging es um nichts mehr, und dementsprechend gingen die Chiefs - für die der Nummer-4-Seed bereits in Stein gemeißelt war - das Spiel auch an: Unter anderem Tyreek Hill und Alex Smith wurden geschont. Auch Rookie-Running-Back Kareem Hunt wurde lediglich kurzzeitig eingesetzt - das aber mit Erfolg: Sein einziger Run war ein 35-Yard-Touchdown-Run gleich zu Beginn des Spiels.
- Die Augen waren allerdings auf Rookie-Quarterback Patrick Mahomes gerichtet. Mahomes (22/35, 284 YDS, INT; 7 ATT, 10 YDS) offenbarte Licht und Schatten: Der Schatten war direkt bei der frühen Interception zu sehen, Mahomes zeigte aber auch seinen außergewöhnlichen Arm und feuerte aus schwierigen Winkeln gute Pässe ab. Beim Stand von 24:24 zwei Minuten vor dem Ende dirigierte er einen 11-Play-67-Yard-Drive, der mit dem Game-Winning-Field-Goal endete.
- Auch bei den Broncos, bei denen eine Entlassung von Head Coach Vance Joseph weiter im Raum steht, waren die Augen auf den Quarterback gerichtet - immerhin bekam Paxton Lynch wieder die Chance. Lynch (21/31, 254 YDS, 2 TD, 2 INT) lieferte sein bestes Saisonspiel ab und besorgte den späten Ausgleich durch einen Pass auf Demaryius Thomas. Der erste TD-Pass war ein Screen zu Henderson.
- Bitter für Kansas City, das in der Wildcard-Runde die Tennessee Titans empfängt: Returner De'Anthony Thomas hat sich ersten Berichten zufolge einen Bruch des Wadenbeins zugezogen.
New York Giants (3-13) - Washington Redskins (7-9)
Ergebnis: 18:10 (15:7, 0:3, 0:0, 3:0) BOXSCORE
- Ein Spiel, in dem es um nichts mehr ging - und die Giants legten ganz unbekümmert los wie die Feuerwehr! Orleans Darkwa (20 ATT, 154 YDS, TD) eröffnete die Partie mit einem 75-Yard-TD-Run, es war der längste Rushing-Touchdown eines Giants-Spielers seit Ahmad Bradshaw 2007 (88 Yards). Darkwa war die dominante Offensiv-Waffe in diesem Spiel, Gallman fügte bei 15 Runs weitere 89 Rushing-Yards hinzu.
- Wenig später schnappte sich die Defense einen schlechten Pass von Kirk Cousins; Eli Manning (10/28, 132 YDS, TD, INT), in seinem möglicherweise letzten Spiel für die Giants, erhöhte daraufhin mit einem schönen Touchdown-Pass über die Mitte zu Sharp. Weil die Giants das ganze Spiel über immer wieder den Ball laufen konnten, diktierten sie den offensiven Rhythmus - welchen Washington auf der anderen Seite nie fand.
- Kirk Cousins (20/37, 158 YDS, 3 INT) hatte, abgesehen von einigen guten Pässen über die Mitte, einen rabenschwarzen Tag erwischt - bekam von seinem dezimierten Offensiv-Corps aber auch wenig Hilfe. Insbesondere das Run Game über Bibbs (12 ATT, 47 YDS) funktionierte weitestgehend nicht. Der einzige Touchdown der Gäste war ein 12-Yard-TD-Run von Cousins via Zone Read.
- Die Giants haben trotz des Sieges den Nummer-2-Pick im kommenden Draft - weil Indianapolis zeitgleich gegen Houston gewann. Hätten die Colts verloren, wäre New York auf den dritten Pick abgerutscht.
Indianapolis Colts (4-12) - Houston Texans (4-12)
Ergebnis: 22:13 (0:3, 7:10, 7:0, 8:0) BOXSCORE
- Für die Texans endete eine von schwerwiegenden Verletzungen geprägte Saison gewissermaßen passend: Dass DeAndre Hopkins nicht würde spielen können, war bereits im Vorfeld klar - Houstons Star-Receiver verpasste sein erstes NFL-Spiel überhaupt. Bereits im ersten Viertel musste dann auch noch Receiver-Kollege Will Fuller verletzt raus.
- Das machte die Aufgabe für T.J. Yates (14/24, 137 YDS, INT) extrem schwer bis unmöglich, während die Colts-Front die guten Eindrücke der vergangenen Wochen bestätigen konnte. Auch das Run Game der Texans kam nie wirklich ins Rollen.
- Es war phasenweise ein unschönes Spiel mit Auseinandersetzungen nach Plays - in dem sportlich Indianapolis das bessere Team war. Jacoby Brissett (15/25, 114 YDS, TD) hatte einige gute Pässe, vor allem aber das Run-Blocking steigerte sich im Laufe der Partie merklich. Rookie Marlon Mack (7 ATT, 28 YDS, TD) konnte in kurzer Spielzeit wieder einen guten Eindruck hinterlassen.
- Die Offense trug aber erneut für Frank Gore. Der Routinier erlief bei 24 Versuchen 100 Yards - und schrieb damit Geschichte: Nach Emmitt Smith, Walter Payton, Barry Sanders und Curtis Martin ist er der erst fünfte Running Back aller Zeiten, der die Schallmauer von 14.000 Rushing-Yards durchbricht.
- Durch Houstons Pleite haben die Browns - infolge des Draft-Trades für Deshaun Watson - jetzt den ersten und den vierten Pick in der ersten Runde des kommenden Drafts. Die Colts picken an Position 3, das dann aber mit neuem Head Coach: Das Team machte die Entlassung von Chuck Pagano kurz nach Spielenende offiziell.