Rache! Brady zerlegt Bills in Einzelteile

SPOX
01. November 201604:42
Tom Brady erwischte gegen die Buffalo Bills einen überragenden Taggetty
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Die New England Patriots haben sich für die bittere Shutout-Niederlage revanchiert und die Buffalo Bills klar in die Schranken verwiesen. Pats-Quarterback Tom Brady erwischte einen überragenden Tag, Rob Gronkowski konnte Geschichte schreiben. Die Kansas City Chiefs fügten Andrew Luck und den Indianapolis Colts die nächste Pleite zu, während die Seattle Seahawks überraschend bei den New Orleans Saints und Drew Brees den Kürzeren zogen. Auch die Green Bay Packers kassierten bei den Atlanta Falcons eine knappe Niederlage.

Tennessee Titans (4-4) - Jacksonville Jaguars (2-5) 36:22 (3:0, 24:0, 6:8, 3:14) BOXSCORE

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Cincinnati Bengals (3-4-1) - Washington Redskins (4-3-1) 27:27 (7:7, 3:0, 7:13, 10:7, 0:0)

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Indianapolis Colts (3-5) - Kansas City Chiefs (5-2) 14:30 (0:3, 7:14, 7:7, 0:6) BOXSCORE

Mit der bitteren Niederlage im AFC Wild Card Game der Saison 2013 im Hinterkopf ging es für Kansas Citys Head Coach Andy Reid nach Indianapolis. Die Vorzeichen nach den jüngsten Erfolgen der Chiefs auf eine Revanche standen zwar gut, der erste Schock ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Gäste-Quarterback Alex Smith musste nach einem harten Helmet-to-Helmet-Hit von Edwin Jackson beim Stand von 3:0 für Kansas City mit dem Verdacht auf eine Gehirnerschütterung früh in die Katakomben.

Ein Problem für die Gäste? Mitnichten! Backup Nick Foles übernahm das Kommando - und fand direkt in die Partie. Foles vollendete einen Drive über 80 Yards mit dem ersten Touchdown-Pass des Abends auf Travis Kelce (7 REC, 101 YDS, TD), es sollte nicht sein einziger bleiben. Zwar kehrte Smith zwischenzeitlich nochmals auf das Feld zurück, für Foles ging es wieder auf die Bank, und fand sogar Jeremy Maclin zum zwischenzeitlichen 17:7, die Freude währte jedoch nicht sonderlich lange.

Nachdem der Kopf des 32-Jährigen unliebsame Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hatte, war die Partie für Smith mit einer Gehirnerschütterung (oder doch zweien) vorzeitig beendet. Gleiches galt für Chiefs-RB Spencer Ware, der mit der gleichen Diagnose nicht zu Ende spielen konnte. Erneut übernahm Foles (16/22, 223 YDS, 2 TD) und führte sein Team ohne Probleme in die Endzone.

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Wer nun damit gerechnet hätte, dass die Colts zumindest etwas profitieren könnten, der sah sich getäuscht. Während Luck in den vergangenen Spielen die Franchise aus Indianapolis am Leben gehalten hatte, erwischte er gegen Kansas City einen schwachen Abend. Abgesehen von einem sehenswerten Pass im dritten Abschnitt auf Donte Moncrief (4 REC, 41 YDS, TD), für den es der 7 TD in den letzten 10 Spielen zusammen mit Luck war, blieb der Hoffnungsträger der Fans hinter den Erwartungen zurück.

Luck (19/35, 210 YDS, 2 TD, INT), der sich ein Fumble leistete, durfte sich allerdings auch bei seiner Defensive Line bedanken, die den Chiefs unter anderem 6 Sacks ermöglichte. Bereits vor der Partie gegen Kansas City war er der meistgesackte Quarterback der Liga. T.Y. Hilton erlebte ebenfalls einen gebrauchten Tag und konnte nur einen Pass für 20 Yards fangen.

Carolina Panthers (2-5) - Arizona Cardinals (3-4-1) 30:20 (14:0, 10:7, 6:7, 0:6) BOXSCORE

Eigentlich wollten sich die Cards für die Pleite im NFC Championship Game der letzten Saison revanchieren. In Carolina ging der Plan allerdings komplett nach hinten los. Bereits vor dem Spiel stand fest, dass selbiges vor allem für die Hausherren ein absolutes Must-Win-Game darstellen würde, entsprechend aggressiv ging die Truppe rund um Quarterback Cam Newton (14/27, 212 YDS) gegen Arizona vom ersten Kickoff an zu Werke.

Auf der Gegenseite ging es bei den Cardinals nach dem verrückten Spiel gegen die Seahawks in der vergangenen Woche verrückt weiter - allerdings im negativen Sinn. Direkt im ersten Drive kassierte Quarterback Carson Palmer, der unter Dauerdruck war, einen harten Hit, der daraus resultierende Fumble landete in den Händen von Carolinas Thomas Davis, er im Anschluss einen Lauf über 46 Yards bis in die Endzone der Gäste hinlegte. Es sollte eine Szene sein, die sinnbildlich für den Rest der Partie stand, da die Panthers nach der Bye Week wieder deutlich stärker wirkten als dies zuletzt der Fall gewesen war.

Kurz vor der Halbzeit lagen die Gastgeber gar mit 24:0 in Führung. Dass es zur Halbzeit keinen Shutout gab, lag an einer Nachlässigkeit der Panthers-Defense. Beim Touchdown der Cards, die es in Durchgang eins nur auf 6 Rushing Yards brachten, hatten die Hausherren J.J. Nelson (8 REC, 79 YDS, 2 TD), der den Ball in der Endzone völlig frei herunterpflücken konnte, schlichtweg nicht auf dem Zettel.

Vor allem Palmer bekam ordentlich auf die Socken. Insgesamt 8 (!) Sacks musste der 36-Jährige, der bei all der Eindimensionalität der Gäste dennoch einen starken Tag erwischt hatte und am Ende der Partie 35 von 46 Pässen für 363 Yards und 3 Touchdowns an den Mann bringen konnte, über sich ergehen lassen. Allein dreimal war es Star Lotulelei, der Palmer erwischte. Das letzte Mal musste er gegen die Seahawks im Jahr 2013 sieben Mal auf den Boden. Tyrann Mathieu erwischte es noch härter, der Cards-Safety musste im zweiten Viertel das Feld verlassen und sollte nicht zurückkommen.

Während Newton allerdings auch weiterhin Luft nach oben hat und dies auch zeigte, überzeugte vor allem Jonathan Stewart, der 95 Yards und 2 Touchdowns auf seinem Konto gut schreiben konnte. Cardinals-Running-Back David Johnson brachte es nur auf 24 Yards. Der 30:20-Sieg über Arizona stellte zudem das Ende einer vier Spiele andauernden Niederlagen-Serie der Hausherren dar.

Tampa Bay Buccaneers (3-4) - Oakland Raiders (6-2) 24:30 OT (3:0, 7:3, 0:14, 14:7, 0:6) BOXSCORE

Was für ein Drama in Tampa! Dass Raiders-Quarterback Derek Carr auch gegen die Buccaneers im Fokus stehen würde, war bereits vor der Partie allen Beteiligten klar. Was sich dann allerdings im Raymond James Stadium abspielte, dürfte noch eine Weile im Gedächtnis aller NFL-Fans bleiben.

Carr brach mit 513 Yards (40/59) nicht nur den Franchise-Rekord, sondern blieb zudem ohne eine Interception bei vier Touchdown-Pässen. Während der 25-Jährige in der regulären Spielzeit Donald Penn (1 REC, 1 YD, TD), Amari Cooper (12 REC, 173 YDS, TD) und Mychal Rivera (3 REC, 36 YDS, TD) fand, sollte sein Meisterwerk in der Overtime folgen. Mit 1:45 Minuten auf der Uhr zimmerte Carr das Leder zu Seth Roberts (3 REC, 69 YDS, TD), der mit seinem Touchdown für die Entscheidung sorgen konnte.

Die Leistung Carrs war allerdings nicht der einzige Rekord, den die Franchise aus Oakland auflegte. Die zweite Bestmarke dürfte bei den Verantwortlichen allerdings deutlich weniger Freude hervorrufen: Mit insgesamt 23 Strafen für 200 Yards stellten die Raiders, die auswärts weiter ungeschlagen sind (5-0), einen neuen NFL-Rekord auf. Auch die Tatsache, dass Cornerback Sean Smith mit einer Schulterverletzung die Partie vorzeitig beenden musste, dürfte für schlechte Laune sorgen.

Jameis Winston (16/32, 180 YDs, 2 TD) hatte von den Strafen gegen die Gäste gleich mehrfach profitiert, die Buccaneers lagen zwischenzeitlich sogar mit 24:17 in Führung. Mike Evans (4 REC, 50 YDS) war kein entscheidender Faktor. Die Raiders hatten durch Sebastian Janikowski noch in der regulären Spielzeit die Chance auf den Sieg. Der Kicker verpasste jedoch kurz vor Ende ein Field Goal aus 50 Yards. Auch beim ersten Ballbesitz seiner Franchise in der Verlängerung stand Janikowski im Fokus. Der 38-Jährige verpasste jedoch auch aus 52 Yards.

New Orleans Saints (3-4) - Seattle Seahawks (4-2-1) 25:20 (0:7, 13:7, 3:3, 9:3) BOXSCORE

Ein ungleiches Duell in New Orleans? Der Start im Mercedes-Benz Superdome unterstrich den Eindruck, den die Statistiken im Vorfeld der Partie offenbart hatten, zunächst. Die Defense der Seahawks übernahm von Beginn an das Kommando und sorgte Mitte des ersten Viertels zudem für die ersten Punkte des Spiels. Nach einem Fumble sicherte sich Earl Thomas das Leder und trug es ohne Probleme über 34 Yards in die Endzone. Alle Erwartungen schienen sich zu erfüllen.

Während die Defensive der Gäste auch in der Folge bewies, dass sie nicht umsonst die beste Scoring-Verteidigung der Liga ist, musste New Orleans' Head Coach Sean Payton mit ansehen, wie die eigenen Jungs, die nicht grundlos in 29 der letzten 30 Spiele mindestens zwei Passing-Touchdowns des Gegners zugelassen hatten, auch weiterhin große Probleme offenbarten.

Ein offensichtlich noch immer angeschlagener Russell Wilson (22/34, 253 YDS, INT) verpasste es jedoch, Kapital aus der Schwäche der Hausherren zu ziehen. Statt den Vorsprung auszubauen, wendete sich ab dem zweiten Durchgang das Blatt zusehends.

In fünf aufeinanderfolgenden Possessions konnten die Saints punkten, verbuchten dabei angeführt vom erneut starken Quarterback Drew Brees, der 27 von 35 Pässen an den Mitspieler bringen und dabei 265 Yards sowie einen Touchdown verbuchen und nun bei 58 Spielen in Serie vor heimischer Kulisse mindestens einen selbigen an den Mann bringen konnte, zwei Touchdowns und drei Field Goals. Für ein weiteres Highlight der Partie sorgte Saints-Linebacker Nathan Stupar, der einen Fastball von Wilson in bester WR-Manier aus der Luft pflückte und seinem Team somit zusätzliches Momentum einbrachte und in der Folge auch einen Touchdown einbrachte. Kicker Wil Lutz traf zudem aus 22, 53, 21 und 41 Yards.

Die Gäste aus Seattle hatten gegen New Orleans vor allem große Probleme mit dem Laufspiel. Am Ende der ersten Hälfte standen lediglich drei Yards durch Christine Michael zu Buche, nach 60 gespielten Minuten waren es 74 (Saints 123). Jimmy Graham blieb bei seinem ersten Duell gegen seine ehemalige Franchise ebenfalls blass. Der Tight End der Seahawks brachte es auf 3 Receptions für 34 Yards.

Houston Texans (5-3) - Detroit Lions (4-4) 20:13 (0:0, 14:3, 0:3, 3:10) BOXSCORE

Der Druck auf Brock Osweiler, der im kommenden Monat 26 Jahre alt wird, nimmt in Houston zu, auch die Leistung gegen die Lions dürfte nicht für die Trendwende gesorgt haben. Wenngleich es dem Quarterback der Texans gelang, sein Team zum Sieg zu führen und dabei mit 20 Completions bei 29 Versuchen für insgesamt 186 Yards sowie einem Touchdown-Pass und einer Interception ordentliche Zahlen aufzulegen, dürfte aktuell keiner der Verantwortlichen wirklich zufrieden sein.

Die Tatsache, dass auf der Gegenseite eine der schlechtesten Abwehrreihen der Liga auf dem Feld stand, spielte auch in Woche acht eine entscheidende Rolle. Während sich Osweiler immer wieder Fehler leistete und vor allem mit einer Interception, es war die neunte in der laufenden Spielzeit, tief in der Hälfte der Lions kurz vor Ende der ersten Hälfte für Kopfschütteln sorgte, fehlte es der Offensive der Lions an der nötigen Durchschlagskraft, um Kapital aus den eigenen Chancen zu schlagen.

Die Running Backs auf Seiten der Texans bekamen in den ersten drei Abschnitten zudem kaum die Chance, sich auszuzeichnen. In rund 45 Minuten kamen Lamar Miller, Alfred Blue und Jonathan Grimes nur auf 17 Carries (29 Yards). Erst als die Hausherren mit einer 17:3-Führung in den Schlussabschnitt gingen, änderte sich die Herangehensweise von Head Coach Bill O'Brien, der im Anschluss vermehrt auf Laufspielzüge setzte und so die Partie über die Zeit bringen wollte.

Auf der Gegenseite offenbarten die Lions vor allem eines: altbekannte Probleme. Besonders in der Coverage der gegnerischen Tight Ends brachte die Truppe aus Detroit kaum etwas zustande. Da half auch eine solide Vorstellung von Quarterback Matthew Stafford (27/41, 240 Yards, TD) nichts. Während der 28-Jährige wieder einmal die volle Last auf seinen Schultern trug, kamen die Hausherren, die insgesamt 26:02 Minuten den Ball im Besitz hatten, nur auf 58 Rushing-Yards. Das Spiel der Lions war somit deutlich zu leicht auszurechnen, die vierte Saisonniederlage war die unabwendbare Konsequenz.

Buffalo Bills (4-4) - New England Patriots (7-1) 25:41 (3:14, 7:10, 7:14, 8:3) BOXSCORE

Die ersten Wochen liefen auch ohne Tom Brady relativ problemlos ab. Nach Siegen über die Cardinals, Dolphins und Texans kam es im Gillette Stadium zum Aufeinandertreffen mit den Bills - und somit zu einem richtig bitteren Abend, der auch dem Verletzungspech der Backup-QBs der Pats geschuldet war.

Trotz der frenetischen Unterstützung der eigenen Fans brachte die Offense der Pats keinen einzigen Punkt zustande und kassierte mit einem 0:16-Shutout die erste Niederlage der Saison. Die Marschrichtung vor dem zweiten Duell beider Teams war deshalb aus Sicht New Englands klar: Die Verhältnisse sollten wieder zurechtgerückt werden.

Angeführt von einem überragenden Brady, der zwar vier Sacks einstecken musste, dafür aber ebenso viele Touchdown-Pässe an den Mann bringen konnte, überrollten die Gäste den Gegner aus Buffalo förmlich. Zwar erzielte Kicker Dan Carpenter mit einem Field Goal aus 23 Yards noch die Führung für die Truppe von Rex Ryan, dann war allerdings Schluss mit lustig. Danny Amendola (3 REC, 29 YDS, TD) und Chris Hogan (4 REC, 91 YDS, TD) wurden noch im ersten Abschnitt von Brady bedient, Rob Gronkowski (5 REC, 109 YDS, TD) folgte im zweiten, Julian Edelman (4 REC, 37 YDS, TD) im dritten.

Während es für Edelman der erste gefangene TD-Pass seit zehn Spielen war, knackte Gronk einfach mal die nächste Bestmarke. Mit seinem inzwischen 69. Touchdown avancierte der Tight End zum TD-Franchise-Leader der Pats. Zudem ist er der einzige TE, der eine Franchise bei den Touchdowns anführt. Generell verteilte Brady, der seinen 26. Sieg gegen die Bills feiern und somit den Rekord von Brett Favre (26-9 gegen Detroit) einstellen konnte, seine Würfe sehr gleichmäßig über die Anspielstationen.

Dass NFL-Sack-Leader Lorenzo Alexander mit muskulären Problemen vorzeitig vom Feld musste, passte zum Tag von Buffalos Head Coach Rex Ryan. Auch an Strafen, die am Ende der Partie sogar zweistellig (10 für 116 Yards) waren, mangelte es bei den Hausherren nicht, die so ebenfalls ihren Teil zur Abstrafung durch die Pats beitrugen. Bills-Quarterback Tyrod Taylor (19/38, 183 YDS) konnte zwar einen Lauf in die Endzone der Gäste auf seinem Konto verbuchen, wurde ansonsten allerdings in allen Belangen von seinem Gegenüber, der selbst einen Sprint über 15 Yards zeigte, in den Schatten gestellt.

Cleveland Browns (0-8) - New York Jets (3-5) 28:31 (0:10, 7:10, 14:0, 10:8) BOXSCORE

Eigentlich hätten die Fans der Gang Green Ryan Fitzpatrick zu Beginn der zweiten Halbzeit gerne in den Katakomben gesehen und nicht zurück auf dem Feld. Der Quarterback der Jets lieferte gegen die Browns in den ersten 30 Minuten eine desolate Leistung ab, was aber für seine Teamkollegen in gleichem Maße galt.

Fitzpatrick stand bei nur 3 Completions (14 Versuche) für magere 30 Yards - und das gegen die Browns! Zwei Sacks gab es gratis obendrauf. Sein Gegenüber, Josh McCown (25/49, 341 YDS, 2 TD, 2 INT), hatte zur Halbzeit bei 16 gelungenen Versuchen insgesamt 228 Yards und einen Touchdown-Pass auf dem Konto.

Die Browns befanden sich somit tatsächlich auf Sieg-Kurs, was dann allerdings wohl auch der Defense der Franchise aus Cleveland aufgefallen sein dürfte. Die Truppe von Head Coach Hue Jackson erinnerte sich offenbar daran, dass sie vor der Partie in kaum einem Aufeinandertreffen der laufenden Saison auch nur annähernd einen Fuß auf den Boden bekommen und im Schnitt 30 Punkte pro Spiel zugelassen hatte.

Die Folge? Touchdown-Drives der Jets über 78, 84 und 81 Yards. Das Spiel war gedreht, Fitzpatrick (16/34, 228 YDS, TD), der Quincy Enunwa (4 REC, 93 YDS, TD) in der Endzone finden konnte, nicht mehr komplett am Boden und die Fans der Browns einmal mehr fassungslos. Matt Forte überzeugte zudem mit 25 Carries für 82 Yards und zwei Touchdowns. Auf der Gegenseite konnte zwar Terrelle Pryor sein zweites Spiel mit mindestens 100-Receiving-Yards (6 REC, 101 YDS) verbuchen und ist der erste Browns-Spieler, dem dies seit Josh Gordon im Jahr 2013 gelang, an der Niederlage, es war die elfte in Folge, konnte er allerdings nichts ändern.

Denver Broncos (6-2) - San Diego Chargers (3-5) 27:19 (3:7, 7:0, 7:6, 10:6) BOXSCORE

Dass Philip Rivers gegen die Broncos nicht sonderlich viel Spaß haben würde, war bereits im Vorfeld der Partie klar. Entsprechend ungemütlich verlief der Abend für den 34-Jährigen dann auch. Rivers brachte nur 20 seiner 47 Passversuche zum Mitspieler, kassierte vier Sacks und leistete sich zudem drei Interceptions, wobei eine teilweise überragend agierende Defense der Broncos an selbigen großen Anteil hatte und der Fehler nur bedingt beim Quarterback der Chargers zu suchen war. Auch 2 Touchdown-Pässe änderten nichts am mehr als gebrauchten Tag.

Trotz der starken Defensive der Gäste blieb die Partie lange eng. Was zum einen an der einmal mehr kämpferischen Leistung der Gäste aus San Diego lag, zum anderen aber auch der Tatsache geschuldet war, dass Rivers' Gegenüber, Trevor Siemian (20/38, 276 YDS, INT), ebenfalls so eine Probleme hatte.

Die Broncos mussten zudem einen Schock verdauen. San Diegos Melvin Gordon (23 CAR, 111 YDS) wurde bei einem Spielzug in den an der Seitenlinie stehenden Defensive Coordinator der Hausherren, Wade Phillips, geblockt. Der 69-Jährige wurde im Anschluss direkt in ein Krankenhaus gefahren, war jedoch bei Bewusstsein und konnte Arme sowie Beine bewegen. Für den Rest des Abends übernahm Linebacker-Coach Reggie Herring seine Aufgabe.

Obwohl die Gastgeber im Anschluss mehrfach die Chance hatten, sich abzusetzen, blieb es bis zum Ende spannend. Zwischenzeitlich sorgte Travis Benjamin (3 REC, 44 YDS, TD) mit einem sehenswerten einhändigen Touchdown-Catch für das 13:17 aus Sicht der Gäste. Denvers Shaq Barrett konnte zudem den Extrapunkt von Josh Lambo blocken. Juwan Thompson erhöhte zwar im Anschluss auf 24:13, die Chargers blieben jedoch dank Cornerback Casey Hayward, der einen Pass von Siemian zu Mitspieler Jordan Norwood für einen 24-Yard-Touchdown tippen konnte, im Spiel. Letztlich hielt jedoch die Defensive der Broncos dem Druck stand.

Atlanta Falcons (5-3) - Green Bay Packers (4-3) 33:32 (10:7, 9:17, 7:0, 7:8) BOXSCORE

Matt Ryan! Mohamed Sanu! Heimsieg Falcons! Die Entscheidung in einer packenden Partie fiel in Atlanta erst wenige Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit und riss die Fans von ihren Sitzen. Nachdem sich der Quarterback der Falcons (28/35, 288 YDS, 3 TD) mit Packers-QB Aaron Rodgers (28/38, 246 YDS, 4 TD) einen offenen Schlagabtausch geliefert hatte, fand Ryan mit einem Pass über 11 Yards Sanu (9 REC, 84 YDS, TD) in der Endzone und konnte so die zwei Spiele andauernde Niederlagenserie der Hausherren, die nach einem überzeugenden Saisonstart erneut einzubrechen drohten, stoppen.

Dass Sanu zum Matchwinner avancierte, lag vor allem an der Tatsache, dass die Packers Julio Jones besonders in Durchgang zwei komplett im Griff hatten. Der 27-jährige Wide Receiver der Falcons kam in der gesamten Partie nur auf 3 Receptions für 29 Yards und wurde im gesamten zweiten Spielabschnitt von Ryan nur ein einziges Mal ins Visier genommen. Umso größer dürfte der Ärger über die Pleite bei der Franchise aus Green Bay, bei der gleich sechs Starter nicht mitwirken konnten, sein. Vor allem die Ausfälle von Linebacker Clay Matthews und Receiver Randall Cobb wogen schwer.

In der Abwesenheit von Cobb kamen Geronimo Allison (2 REC, 21 YDS, TD), Trevor Davis (3 REC, 24 YDS, TD) und Jeff Janis (4 REC, 30 YDS, TD) jeweils zu ihrem ersten Karriere-Touchdown. Vor allem für Allison, der gerade erst aus der Practice Squad aufgerückt war, handelte es sich um einen nahezu perfekten Start. Im Endeffekt traten die Packers, bei denen Rodgers mit 60 Rushing Yards (Karriere-Höchstwert!) bei 6 Sprints auch noch der beste Läufer war, dennoch mit leeren Händen die Heimreise nach Green Bay an, wo es nächste Woche gegen die Colts gehen wird. Die Falcons treffen am Donnerstag bereits auf Tampa Bay.

Dallas Cowboys (6-1) - Philadelphia Eagles (4-3) 29:23 (7:3, 3:10, 3:3, 10:3, 6:0) OT

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Chicago Bears (2-6) - Minnesota Vikings (5-2) 20:10 (3:0, 10:3, 7:0, 0:7)

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