Nur noch zwei Tage - der Super Bowl steht endlich unmittelbar bevor! Die New England Patriots sind dabei nach wie vor der Favorit bei den Buchmachern, doch sind die Philadelphia Eagles alles andere als chancenlos. Und eine ganz andere Geschichte schwebt weiter über den Pats. Günter Zapf, der den Super Bowl auf DAZN gemeinsam mit Ex-NFL-Profi Björn Werner kommentiert, diskutiert im Panel mit den SPOX-Redakteuren Marcus Blumberg und Pascal De Marco sowie mySPOX-User DavidSilva21x3. Super Bowl LII gibt es am Sonntag ab 23.45 Uhr live auf DAZN - wahlweise mit deutschem oder dem US-Originalkommentar!
1. Für Brady oder Belichick markiert der Super Bowl den Patriots-Abschied
Marcus Blumberg (SPOX): Ganz klar: Nein! Brady hat erst kürzlich wieder betont, dass er keinen Gedanken daran verschwendet, demnächst aufzuhören. Belichick will auch noch nicht in den Ruhestand und wird sicherlich nicht mittendrin sein Lebenswerk zurücklassen. Und auch Teameigner Robert Kraft hat es erst kürzlich in einem Interview abermals erklärt, wie er zu Brady und Belichick steht. Brady bezeichnete er sogar als sein fünftes Kind. Insgesamt wäre ich absolut schockiert, wenn sich auch nur einer der beiden nicht schon wenige Tage nach dem Super Bowl wieder mit voller Konzentration in die Vorbereitung auf die kommende Spielzeit stürzen würde.
mySPOX-User DavidSilva21x3: Das glaube ich ebenfalls nicht. Unabhängig davon, wie der Super Bowl ausgeht, kann ich mir das nicht vorstellen und ich denke, ohne diesen ESPN-Bericht würden wir darüber auch gar nicht diskutieren. Welchen Grund gäbe es auch? Brady kommt schon wieder aus einer MVP-würdigen-Saison und ich kann mir nicht vorstellen, dass Belichick die Pats jetzt wo sie wohl auch beide Coordinator verlieren werden, einfach so verlassen würde.
Günter Zapf (Kommentator DAZN): Ich sehe das etwas anders. Es gab in diesem Jahr erstmals richtige Unstimmigkeiten innerhalb des "Dreigestirns" Kraft-Belichick-Brady und, im Gegensatz zu üblichen Gepflogenheiten, drangen diese auch nach außen. Drei solche Erfolgs- und Führungspersönlichkeiten haben sicher Probleme damit, den Erfolg den jeweils anderen zuzugestehen. Wer hat nun den größten Anteil an der großartigen Leistung der Patriots? Die Wahrheit ist wohl genau diese Mischung, die das alles möglich macht, aber tief im Inneren glaubt jeder der drei, er sei der wichtigste Part. Daher ist es eh verwunderlich, dass es schon so lange so harmonisch - zumindest nach außen - zuging. Jetzt kommt noch das drohende Karriereende von Tom Brady dazu und schon hast du den Zerfall einer Dynastie vor Augen. Ich glaube an den letzten gemeinsamen Auftritt von Brady und Belichick.
Pascal De Marco (SPOX): Da kann ich nicht mitgehen. Ich sehe kein Szenario, in dem einer der beiden die Patriots nach dieser Saison verlässt oder aufhört. Beide Charaktere haben einen unbändigen Erfolgshunger und wollen jede Gelegenheit nutzen, die ihnen noch bleibt, um weitere Titel zu sammeln. 40 ist zwar nur eine Zahl, wie Brady uns in diesem Jahr eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, doch bleiben in seiner Karriere nicht mehr allzu viele Jahre, soviel ist sicher. Belichick hingegen weiß ganz genau, wie schwer es ist, in der Liga erfolgreich zu sein und wie schwer es wäre, woanders nochmal mit einer schwierigeren Ausgangslage zu beginnen. Die beiden haben während der Patriots-Dynastie auch schon genug schmerzhafte Niederlagen einstecken müssen, die jede Vince-Lombardi-Trophy nur um so kostbarer macht. Die besten Chancen auf weitere Trophäen hat man mit dem jeweils anderen und beide wissen sehr wohl, wie wichtig die jeweils andere Komponente dieser Beziehung für den Erfolg ist. Deshalb denke ich nicht, dass es für einen der beiden momentan einen derart wichtigen Grund gibt, der es wert ist, sich selbst der besten Chance auf weitere Titel zu berauben.
2. New Englands Mittel gegen Philadelphias Pass-Rush wird sein...
Pascal De Marco (SPOX): Exakt das, was Philly ihnen anbietet. Es gibt keinen besseren Quarterback gegen Druck als Brady. Er versteht das Spiel und gegnerische Bewegungen so gut wie kein anderer. Er kann an der Körperhaltung der Spieler im gegnerischen Backfield erkennen wer blitzt und wer doch in Coverage zurückfallen könnte. Brady weiß, welche Adjustierungen er an der Line of Scrimmage vornehmen muss und wann sich nach dem Snap welches Fenster öffnet, um seine Spieler zu bedienen. Darüber hinaus ist er natürlich in der Lage jeden seiner Skill-Position-Player in Szene zu setzen und scheint auch immer einen der Spieler zu einem besonders großen Tag zu verhelfen, mit dem sowohl die gegnerische Defense, als auch wir nicht rechnen.
Marcus Blumberg (SPOX): Die Patriots werden mehrere Dinge tun, um den Pass Rush zu behindern. Sie werden häufig auf die No-Huddle-Offense setzen, sodass die Eagles nicht auswechseln können. Eine der Stärken der Eagles-Defense ist die Kadertiefe in der Defensive Line. Im Grunde wechseln sie permanent acht Mann durch. Mit der Hurry-Up-Offense können sie dies nicht tun und werden länger als gewohnt auf dem Platz stehen müssen. Zudem werden sie wie in ihren letzten beiden Super Bowls anfangs versuchen, den Lauf zu forcieren, dies aber zügig aufgeben und ihr Schicksal in die Hände von Brady legen. Dieser wird dann gezielt kurze und schnelle Pässe auf seine Running Backs und Tight Ends werfen, zumal die Eagles mit der Verteidigung derer Probleme hatten. Die Eagles-Defense ist zwar physisch stark, zählt aber nicht zu den schnellsten ihrer Zunft.
Pascal De Marco (SPOX): Und falls die Eagles in Coverage tatsächlich einen so guten Job machen, in erster Linie Gronkowski und Amendola aus dem Spiel zu nehmen, so wird Brady seinen Running Backs Yards nach dem Catch bescheren. Stellt sich die Defense darauf ein, den Running Back als Pass-Option aus dem Spiel zu nehmen, so bietet man Brady dahinter wieder mehr Platz. Natürlich muss auch ganz klar die Offensive Line gegen einen sehr starken Pass Rush ein starkes Spiel haben, doch wird die Pocket nicht sofort überflutet, so wird New Englands Offense nicht daran scheitern.
Günter Zapf (Kommentator DAZN): Der beste Offensive-Line-Spieler der New England Patriots ist und bleibt Tom Brady! Er lässt seine starken Jungs vorne richtig gut aussehen, weil er sich in der Pocket extrem effektiv bewegt und dazu den Ball sehr schnell loswerden kann. Darüber hinaus erkennt er früh genug, was der Gegner vorhat und kann entsprechend reagieren - auch mit den Blockanweisungen für seine Mitspieler. Das heißt wir werden viel Quick-Passing sehen, um den Rush gar nicht erst durchkommen zu lassen (also Philly: Hände hoch nehmen) und dazu viel Laufspiel. Welcher Running Back welche Rolle spielt, sehen wir erst am Sonntag, aber es wird derjenige sein, der am besten mit dieser Defense zurechtkommt. Wenn danach die Defensive Linemen und Linebacker der Eagles entsprechend reagieren, kann Brady in aller Ruhe sein Spiel aufziehen.
mySPOX-User DavidSilva21x3: Die Patriots werden vermutlich das machen, was sie immer machen: Viele schnelle Pässe über die Mitte und vor allem auf White und Lewis um die Defensive Line der Eagles so gut es geht aus dem Spiel zu nehmen und die Linebacker zu attackieren. Wenn die Eagles irgendwo nicht so gut besetzt sind dann meiner Meinung nach bei den Linebackern. Generell stellt sich mir auch die Frage wer Gronk covern soll, aber das offensichtliche Mittel wird der Einsatz der Running Backs im Passing-Game sein.
3. Die X-Faktoren am Sonntag sind...
Günter Zapf (Kommentator DAZN): Ich könnte es mir leicht machen und auf Rob Gronkowski setzen beziehungsweise die Art, wie Philly gegen ihn verteidigt, aber das ist mir zu einfach. Die Patriots werden wieder einen Spieler ausgraben, der über sich hinauswächst und deutlich über Saisonschnitt abliefert. Einer, mit dem nun wirklich niemand rechnet - also ist Danny Amendola raus, denn der glänzt regelmäßig in den Playoffs. Ich setzte auf Philipp Dorsett, der dann zuschlägt, wenn es wirklich wichtig wird. Auf Seiten der Philadelphia Eagles ist es für mich ganz klar Doug Pederson. Der HC der gegen Brady und Belichick Erfolg haben will, darf keine Fehler machen (wie so viele vor ihm) und muss bis zum Ende (ja, Atlanta) aggressiv bleiben. Ich traue Pederson beides zu und bin jetzt schon gespannt auf die Adjustments und das Time-Management.
Pascal De Marco (SPOX): Da stimme ich zu. Aufseiten Phillys denke ich, dass das Play-Calling der entscheidende Faktor sein wird, weshalb ich Doug Pederson nenne. Natürlich muss Foles erneut sein Leistungsmaximum abrufen und die Defense hart daran arbeiten, die Patriots-Offense so lange wie möglich aus der Endzone zu halten. Wir haben aber im AFC Championship Game gesehen, welchen Schaden ein wirklich toller und vielseitiger Game Plan gegen New Englands Defense anrichten kann. Die Offense hatte in der zweiten Hälfte jedoch keine Antworten auf den steigenden Druck und man hatte etwas Angst davor, Blake Bortles den Ball werfen zu lassen. Dagegen haben die Eagles sogar noch mehr Mittel, Screen Plays, RPOs und Play Action zu spielen, als Jacksonville. Die Herausforderung wird es aber sein, zwei Game Plans vorzubereiten. Einen für die erste Hälfte und einen vielseitigen für die zweite, da niemand so gut darin ist, Halbzeit-Adjustments vorzunehmen wie Belichick. Pederson muss dem vorbeugen und auf ein zweites Patriots-Gesicht im zweiten Durchgang vorbereitet sein.
mySPOX-User DavidSilva21x3: Für mich sind vor allem Foles und damit einhergehend auch das Running Game der Eagles die X-Faktoren. Die Eagles haben meiner Meinung nur eine Chance, wenn Foles annähernd auf dem Level spielt, dass er in den letzten eineinhalb Spielen gezeigt hat. Ich denke die Pats werden Philly dazu zwingen, dass Foles den Ball werfen muss. Gelingt das nicht und Philly kann den Ball über die Running Backs bewegen, sehe ich gute Chancen für die Eagles. Auf der anderen Seite wartet offensichtlich das Duell der Pats-O-Line gegen die D-Line der Eagles, das ganz entscheidend sein wird.
Marcus Blumberg (SPOX): Eagles-Defensive-Coordinator Jim Schwartz sagte unter der Woche zu Recht, dass man sich in der NFL nicht auf einzelne Leute konzentrieren kann und man immer die ganze Einheit betrachten muss. Doch schaut man auf die Eagles, dann bleibt die große Unbekannte einfach Nick Foles. Er wusste zuletzt zu überzeugen, allerdings wird die Herausforderung gegen Belichick und durch die Bühne Super Bowl sicher nicht leichter. Sollte er widererwarten doch dominieren, wäre das ein großes Plus für die Eagles. Bei den Patriots wird alles auf Gronkowski sowie die Running Backs Lewis, White und Burkhead schauen, weil die Wide Receiver bei der Eagles-Defense wohl in guten Händen sein werden. Also ist die Mitte das bevorzugte Ziel New Englands. Dort wiederum wird auch immer wieder Danny Amendola aufkreuzen, der natürlich mittlerweile allen bekannt ist, aber wahrscheinlich immer noch unterschätzt wird. Er findet meist einen Weg, sich von seinen Gegnern zu lösen, besonders in Zone Coverage ist er kaum zu halten. Glänzt er erneut, ist New Englands Offense wohl nicht zu stoppen.
Pascal De Marco (SPOX): Bei den Patriots denke ich, dass die Red-Zone-Defense funktionieren muss. Die Eagles werden gerade in der ersten Halbzeit den Ball gut bewegen, kurze Pässe werfen und viele Yards nach dem Catch erzielen. Die Patriots spielen wie gewohnt Bend-but-don't-Break. Ich denke deshalb nicht, dass man sich wie die Vikings teilweise über Deep Balls schlagen lässt. In der Red Zone kommt es dann darauf an, die Eagles bei Field Goals zu halten, um nicht wie im Vorjahr einem großen Rückstand hinterherzulaufen. Ein 25-Punkte-Comeback wird es in diesem Jahr nicht geben!
4. Die Eagles brauchen mindestens 3 Touchdowns, um zu gewinnen
mySPOX-User DavidSilva21x3: Ich denke, dass jedes Team gegen diese Pats mindestens drei Touchdowns braucht, um überhaupt eine Chance auf den Sieg zu bekommen. Das hat nicht zuletzt das Spiel gegen die Jags meiner Meinung nach endgültig bewiesen. Ich würde sogar eher noch höher gehen und die Grenze auf mindestens 24 Punkte setzen. Man muss ja nur mal schauen wie oft die Patriots dieses Jahr unter 21 Punkten geblieben sind. Das war genau zweimal der Fall und beide Male hatte man große Probleme und normalerweise verliert man beide Spiele, wenn die Bucs nicht alles dafür getan hätten trotzdem zu verlieren.
Marcus Blumberg (SPOX): Da setze ich direkt an. Die Patriots erzielten im Schnitt fast 29 Punkte in der Saison und knapp mehr als das in den Playoffs. Basierend darauf wären drei Touchdowns wohl ein wenig dünn. Und generell traue ich Tom Brady auch zu, selbst gegen die starke Defensive der Eagles wie üblich seine drei bis vier Touchdowns aufzulegen. Und selbst wenn es "nur" drei wären, brachte er sein Team zuletzt auch immer in Field-Goal-Reichweite, weshalb drei Touchdowns wohl auf keinen Fall reichen werden, um die Patriots zu schlagen.
Günter Zapf (Kommentator DAZN): Man könnte sogar so weit gehen und behaupten, dass die Eagles drei Touchdowns Vorsprung brauchen, um zu gewinnen - denn selbst deren Defense ist machtlos, wenn Brady auf "Go" schaltet. Man darf nie den Fehler machen und sich sicher fühlen, nur weil es bisher ganz gut lief. Wenn es darauf ankommt packen Brady und die Coaches immer noch was aus, das hilft den Gegner zu zermürben. Auf der anderen Seite haben wir die einzigen Brady-Super-Bowl-Bezwinger, die New York Giants, und denen haben ja einmal 17 und einmal 21 Punkte gereicht. Man kann das Ganze also umdrehen und sagen: Die Eagles dürfen keine drei Touchdowns zulassen um zu gewinnen. Wie immer man das angeht, mein Tipp an Philadelphia: JEDEN Punkt, den man bekommen kann mitnehmen und gegen Ende des Spiels möglichst lange am Ball bleiben! (ist doch einfach)
Pascal De Marco (SPOX): Die 3-Touchdown-These unterstreiche ich zu 100 Prozent. Ich denke, dass bei beiden Teams die Offenses einen Matchup-Vorteil gegenüber der gegnerischen Defense haben und wir deshalb keineswegs ein punktearmes Spiel sehen werden. Selbst wenn die Eagles-Defense in der ersten Halbzeit einen guten Job darin macht, einen derart großen Druck auszuüben, dass Brady und die Patriots-Offense wie in der jüngeren Vergangenheit häufiger gesehen, schnell vom Feld gehen muss. Im zweiten Durchgang werden die Patriots Lösungen und Wege finden, das Feld mit ihrem besonderen Selbstverständnis herunter zu marschieren und zu punkten. Für die Eagles ist es deshalb wichtig, von Anfang an auf das Gaspedal zu drücken, Drives mit 3rd-and-Short-Situationen zu erzwingen, wie gewohnt 4th-and-Short-Situationen auszuspielen um Drives fortzusetzen und sich selbst in die Situation zu bringen, Touchdowns erzielen zu können. Man hat in dieser Saison gerade dank aggressivem Play-Calling und einer Menge Mut aus komfortablen Führungssituationen heraus gespielt und falls sich gegen die Patriots diese Chancen bieten, muss die Devise weiterhin lauten, aggressiv zu agieren.
5. Der neue Super Bowl Champion lautet...
Marcus Blumberg (SPOX): Auch wenn das jetzt niemanden überraschen wird: Die New England Patriots. Nichts gegen die Eagles und ihren insgesamt wohl besser besetzten Kader, aber mir fehlt die Fantasie, mir vorzustellen, dass Nick Foles Tom Brady im Super Bowl schlagen könnte. Natürlich spielen beide nicht direkt gegeneinander, aber eine Belichick-Defense sollte letzten Endes eine zu große Herausforderung für einen eigentlich nur durchschnittlichen Backup-Quarterback sein. Er überzeugte zuletzt, aber da ging es eben nicht gegen Belichick und die Patriots. Unterm Strich wird sich New England durchsetzen - selbst wenn es am Ende wieder Brady-Magic im vierten Viertel bräuchte.
Günter Zapf (Kommentator DAZN): Da muss ich zustimmen: Der neue Champion lautet New England Patriots, ob es euch passt oder nicht. Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen und der Trainerstab der Patriots ist der mit Abstand beste für so eine Situation. Dazu kommt der Zerfall einer Gemeinschaft, die nochmal zeigen will, dass sie einzigartig ist. Die beiden Coordinators Patricia und McDaniels werden das Team verlassen und man hat schon an der ungewöhnlich deutlich gezeigten Freude nach dem Sieg gegen Jacksonville gesehen: die wollen noch einmal zusammen ganz oben stehen. Dieser Wille und die bekannt akribische Vorbereitung, gepaart mit Tom Brady und seiner Genialität sind nicht zu schlagen. Dazu wird es in der Partie wieder die ein oder andere Situation geben in der eine falsche Entscheidung getroffen wird und ich kann mir nicht vorstellen, dass dies bei New England passiert. Für alle Patriots-Gegner bleibt die Hoffnung auf das nächste Jahr, in dem eine neue Ära eingeläutet wird.
mySPOX-User DavidSilva21x3: Ich drehe es mal um und sage: hoffentlich nicht wieder New England. Die Eagles haben auf dem Papier bis auf den Quarterback so ein komplettes Team und auch den Coaching-Staff um hier nicht chancenlos zu sein und ich hoffe einfach, dass Foles nicht die Nerven durchgehen. Dann hat man denke ich bessere Chancen, als viele Wettanbieter den Eagles aktuell geben.
Pascal De Marco (SPOX): Ich fürchte, da muss ich dich enttäuschen. Der neue und alte Super-Bowl-Champion lautet New England. Zwar würde ich es der Eagles-Gemeinde wirklich gönnen, doch sehe ich die Patriots aufgrund zu vieler Faktoren überlegen. Ich sehe nicht, dass die Eagles-Front ihr Matchup gegen die Patriots-O-Line so überzeugend und über einen so langen Zeitraum gewinnen kann, dass die Pocket regelmäßig kollabiert und Brady keine Zeit für seine Reads hat. Dies wird sich meines Erachtens nach gerade dann bestätigen, wenn die Patriots aus der No-Huddle-Offense spielen und Philly in der D-Line nicht rotieren kann. Der zweite große Faktor sind die Half-Time-Adjustments von Belichick. Egal wie gut der offensive Game Plan der Eagles funktioniert - und ich denke, dass er hervorragend funktionieren und Foles einen weiteren Super-Abend erwischen muss, wenn die Eagles eine Chance haben sollen - versteht Belichick es schlicht so gut, was auf dem Feld passiert und wie er seine Mannschaft adressieren muss, dass die Patriots nach der Halbzeit wie ein anderes Team auftreten. Ich sehe hier nicht, dass Foles in der Lage sein wird, Drives in der zweiten Halbzeit am Leben und Brady vom Feld zu halten. Ich kann mir gut vorstellen, dass es wieder einmal Bradys Comeback-Qualitäten bedarf, um Ring Nummer sechs zu holen. Doch keinem anderen Quarterback und keiner anderen Mannschaft würde ich unter diesen Gesichtspunkten eher vertrauen, zum wichtigsten Zeitpunkt das maximale Leistungsvermögen abrufen zu können, als Brady und den Patriots.