Kuriose TV-Panne im australischen Fernsehen: Im Zuge der Berichterstattung über den Einreise-Skandal um Novak Djokovic vor den Australian Open hat sich ein Moderatoren-Duo eines lokalen Fernsehsenderssenders offenbar zu verbalen Tiefschlägen gegen den Tennis-Superstar hinreißen lassen.
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Auf Twitter kursiert ein Video, dass die TV-Moderatoren Mike Amor und Rebecca Madderns von Channel 7 Melbourne zeigt, wie sie sich nach Ende der Sendung über den Fall Djokovic, der in Australien aktuell hohe Wellen schlägt, unterhalten. Beide Moderatoren nehmen offenbar an, dass die Kameras nicht mehr laufen.
"Wie man es dreht und wendet, Novak Djokovic ist ein lügendes, hinterhältiges A****loch", sagt Maddern zu Amor, der ihr dabei ins Wort fällt und Djokovic ebenfalls als A****loch betitelt.
Beide echauffieren sich im Verlauf des Gesprächs, dass Djokovic entweder im vollen Bewusstsein eines positiven Corona-Tests in die Öffentlichkeit gegangen ist und sich hatte mit Kindern ablichten lassen, oder sich über eine erfundene Genesung nach Corona-Erkrankung als ungeimpfte Person die Einreise nach Australien zum ersten Grand Slam des Jahres habe erschleichen wollen.
Amor sagte, dass der positive Corona-Befund vom 16. Dezember bei Djokovic, auf den sich der Weltranglistenerste in einer eidesstattlichen Erklärung bei seiner beschwerlichen, aber letztendlich zunächst erfolgreichen Einreise stützt, "Bullshit" sei und dem Serben angesichts diverser PR-Termine am 17. und 18. Dezember, an denen er im Falle einer tatsächlichen Infektion im vollen Bewusstsein einer Erkrankung teilgenommen und sich ohne Maske und Abstände unter anderem mit Kindern ablichten lassen hatte, nun über seine eigene Lüge gefallen sei.
Djokovic-Wahnsinn nimmt riesige Dimensionen an
Auf diese Unregelmäßigkeiten in der Darstellung der Ereignisse angesprochen brach die Familie Djokovic am Montag eine Pressekonferenz ab. Aktuell befindet sich Djokovic wieder auf freiem Fuß und bereitet sich auf der Anlage in Melbourne auf den ersten Grand Slam des Jahres vor. Eine endgültige Entscheidung darüber, ob der Minister für Einwanderung Alex Hawke Djokovic mit seiner persönlichen Entscheidungsgewalt erneut die Aufenthaltsberechtigung entzieht, soll am Mittwoch fallen.
Djokovic war bei seiner Einreise am vergangenen Donnerstag nach Australien von den Behörden festgesetzt und sein Visum annulliert worden. Dies hatte er zunächst als Ungeimpfter per Ausnahmegenehmigung von zwei unterschiedlichen medizinischen Gremien (eines vom Tennisverband und eines des Bundesstaats Victoria) erhalten. Die Grenzbehörden haben nach eigenen Angaben keine ausreichenden Belege für jene Ausnahmegenehmigung gesehen.
Der 20-malige Grand-Slam-Sieger musste anschließend in ein Hotel für Ausreisepflichtige und legte Einspruch gegen seine Ausreise ein. Dem wurde von einem Richter stattgegeben. Nach Australien dürfen aktuell nur vollständig gegen Corona geimpfte Personen einreisen, ohne dafür eine Ausnahmegenehmigung beantragen zu müssen.
Die Grenzbehörden teilten in einer Erklärung vom 6. Januar mit, dass Djokovic es "versäumt" habe, "angemessen zu belegen, dass er alle Bestimmungen für eine Einreise nach Australien erfüllt". Ein positiver PCR-Test sei kein ausreichender Beleg für eine Ausnahme. Der Fall hat mittlerweile riesige politische Dimensionen angenommen, so sollen unter anderem der australische und der serbische Premierminister in der Sache in Kontakt stehen.