Djokovic im Halbfinale, Berdych raus

SPOX
03. Juni 201419:29
Novak Djokovic steht bei den French Open im Halbfinalegetty
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Novak Djokovic ist am zehnten Tag der French Open ins Halbfinale eingezogen. Der Serbe besiegte Milos Raonic souverän in drei Sätzen. Tomas Berdych hingegen verpasste den Einzug in die Runde der letzten Vier. Der Tscheche musste sich dem Geheimfavoriten Ernests Gulbis geschlagen geben. Außerdem: Maria Sharapova vermeidet das Aus gegen den Williams-Schreck.

Herren - Viertelfinale (alle Matches):

Novak Djokovic (SRB/2) - Milos Raonic (CAN/8) 7:5, 7:6, 6:4

Der Djoker steht dank eines starken Grundlinienspiels gegen Raonic im Halbfinale. Dabei konnte der 23-jährige Kanadier zunächst erneut vor allem mit dem vermeintlich besten Aufschlag der Tour punkten (21 Asse) und verlangte Djokovic schon im ersten Satz einiges ab. Dass der Favorit am Ende die Oberhand behielt, lag in erster Linie daran, dass Raonic mehr als doppelt so viele Unforced Errors unterliefen (40) als seinem Gegenüber (18).

Die Chance zur Wende war zwischenzeitlich sogar vorhanden, als der 23-Jährige den Djoker in Satz zwei in den Tie Break zwang. Dort wehrte sich der Kanadier und zeigte einige starke Cross-Schläge. Djokovic bewies aber erneut große Nervenstärke und sicherte sich auch den zweiten Satz. Vor allem bei längeren Ballwechseln behielt Nole fast immer die Oberhand.

Im Finalsatz kam die bessere Spielanlage des Serben dann immer deutlicher zum Tragen. Vor allem die Longline-Returns von Djokovic stellten den jungen Kanadier vor unlösbare Probleme. Fortan wirkte der Serbe gelöst und machte mit seinem Gegenüber lange, was er wollte, ehe sich Raonic zum Ende hin noch einmal fing und der Schlusssatz so weniger deutlich ausfiel als er eigentlich war.

Ernests Gulbis (LAT/18) - Tomas Berdych (CZE/6) 6:3, 6:2, 6:4

The Gull schluckt den nächsten Favoriten! Der an sechs gesetzte Tomas Berdych musste sich dem erneut stark aufspielenden Letten glatt in drei Sätzen geschlagen geben. Von Beginn an hatte der Tscheche gegen Gulbis wenig zu melden und fand über die komplette Dauer nie wirklich zu seinem Spiel.

Mit brachialen und präzisen Aufschlägen (10 Asse, Durchschnittsgeschwindigkeit 207 km/h) ließ Gulbis in der gesamten Partie nur ein Break von Berdych zu. Der Tscheche musste einiges an Strecke auf dem Court Suzanne Lenglen zurücklegen und leistete sich auch deshalb ganze 25 Unforced Errors.

Der Federer-Bezwinger Gulbis zeigte erneut ein sehr aggressives Tennis, rückte zwar nur selten ans Netz vor, blieb dort aber eiskalt (4/4 Punkten). Vor allem mit seinen gut getimten Rückhandschlägen, die schon FedEx verzweifeln ließen, tat der Lette seinem Gegner immer wieder ordentlich weh. Am Ende siegte der 25-Jährige verdient und nahezu ungefährdet. Er trifft damit im Halbfinale auf seinen früheren Trainingspartner und Weggefährten Novak Djokovic.

SPOX-Power-Ranking zu den Herren

Damen - Viertelfinale (alle Matches):

Maria Sharapova (RUS/7) - Gabine Muguruza (ESP) 1:6, 7:5, 6:1

Ganz tief durchatmen, Maria! Gegen die 20-jährige Spanierin musste die Favoritin im ersten Satz staunend zusehnen, wie ihr die Bälle um die Ohren flogen. Muguruza servierte stark und hatte wie schon im sensationellen Sieg über Serena Williams eine überragende Länge in den Grundlinienschlägen.

Sharapova wurde spürbar nervös. Satte 13 einfache Fehler leistete sich die Russin im ersten Satz, der völlig verdient an die Spanierin ging: 27:15 Gesamtpunkte und drei Breaks brachten ihr nach gerade einmal 27 Minuten die Satzführung.

Ausgeglichener dann die Partie im zweiten Satz. Beide Kontrahentinnen lieferten sich jetzt lange und intensive Ballwechsel, dazu kamen vermehrt unforced Errors auf beiden Seiten. Sharapova wirkte jetzt aber deutlich entschlossener, suchte mit Erfolg immer wieder den Vorhand-Winner. Mit dem zweiten Break sicherte sie sich schließlich den Ausgleich.

Zuviel für Muguruza. Im dritten Satz kam sie überhaupt nicht mehr zum Zug, spätestens nach Sharapovas schnellem Break ging ihr die Kraft merklich aus. Satte 26 unnötige Fehler im dritten Satz sprechen eine klare Sprache. "Ich war zu beginn etwas überrascht und bin zum Glück noch rechtzeitig zurückgekommen", sagte Sharapova nach ihrem Sieg.

Tag 9 in Paris: Petko kämpft sich ins Viertelfinale

Eugenie Bouchard (CAN/18) - Carla Suarez Navarro (ESP/14) 7:6, 2:6, 7:5

Mindestens so spannend verlief das zweite Duell um das Halbfinale in Paris! Bouchard und Navarro lieferten sich einen ausgeglichenen (104:99 Gesamtpunkte) Fight um den Sieg. Vorteil Bouchard: Sie war einen Tick aktiver und risikofreudiger. Mit 45:23 Winners sicherte sich sie sich vor allem bei längeren Ballwechseln häufig den Punkt.

Allerdings: Bouchard musste mit 36 unnötigen Fehlern auch eine Menge einfacher Punkte abgeben. Dafür stark: der erste Aufschlag der Kanadierin, der ihr zu 62 Prozent den Punkt bescherte.

Dramatisch dann der dritte Satz, als beide plötzlich Probleme bei eigenem Service bekamen. Mit drei Breaks hatte Bouchard das bessere Ende für sich und trifft damit im Halbfinale auf die ebenfalls siegreiche Maria Sharapova.

SPOX-Power-Ranking zu den Damen

Mixed - Viertelfinale

Anna Lena Grönefeld/Jean Rojer - Arantxa Santonja/Santiago Gonzales 6:2, 6:4

Toller Erfolg: Nach Julia Görges hat auch Anna-Lena Grönefeld im Mixed-Wettbewerb den Einzug ins Halbfinale geschafft. Die Fed-Cup-Spielerin besiegte mit ihrem niederländischen Partner die spanisch-mexikanische Paarung mit 6:2, 6:4.

Bereits 2009 hatte Grönefeld, die am Mittwoch 29 Jahre alt wird, den Mixed-Titel in Wimbledon mit Mark Knowles (Bahamas) gewonnen.

Alles zu den French Open 2014