Harris spielt sich in Rampenlicht

SPOX
22. März 201000:44
Gonzagas Elias Harris (r.) im Duell mit Syracuse-Star Wes JohnsonGetty
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Gonzaga hat den Sprung in die Sweet 16 klar verpasst. Ein überragender Elias Harris hielt die Bulldogs gegen Syracuse zunächst im Spiel, doch dann spielten nur noch die Orange.

Midwest Region:

Kansas (1) - (9) Northern Iowa (9) 67:69

Mit einem Wort: unfassbar! Northern Iowa steht in der Sweet 16, Topfavorit Kansas ist raus. Ganz Amerika zerreißt seine ausgefüllten Brackets. Damit hat nun wirklich niemand gerechnet.

Zum großen Panthers-Held wurde Guard Ali Farokhmanesh (16 Punkte). Der Sohn eines ehemaligen iranischen Volleyballers bekam beim Stand von 63:62 den Ball. Es waren noch 34 Sekunden zu spielen, die Shot-Clock zeigte noch 30 Sekunden an. Sprich: Jetzt auf gar keinen Fall viel zu früh schießen und den Jayhawks womöglich die Chance auf den Sieg geben.

Aber was macht Ali Farokhmanesh? Der fackelt nicht lange, sondern schießt einfach mal - und trifft den Dreier! Kansas geschockt, das NCAA Tournament geschockt, Northern Iowa außer Rand und Band.

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Maryland (4) - Michigan St. (5) 83:85

Schon wieder so ein Spiel, bei dem einem der Atem stockte. Michigan State hatte beim Stand von 80:71 eigentlich alles souverän im Griff, doch dann wurde es verrückt.

Erst ein 10:0-Run von Maryland, dann wechselte die Führung in der letzten Minuten hin und her, ehe Korie Lucious mit dem Buzzer von Downtown einnetzte und die Spartans in die Sweet 16 schoss. Durrell Summers erzielte 26 Punkte für Michigan State, Terrapins-Star Greivis Vasquez spielte in der Crunchtime fantastisch und verbuchte 26 Punkte und 8 Assists.

Tennessee (6) - Ohio (14) 83:68

Topscorer: J.P. Prince (18) - Tommy Freeman (23)

Ohio State (2) - Georgia Tech (10) 75:66

Evan Turner machte ein Spiel, wie man es von einem potenziellen Nummer-1-Pick erwartet: 24 Punkte, 10 Rebounds, 9 Assists. Sharpshooter Jon Diebler lief in der zweiten Hälfte heiß und steuerte 20 Punkte zum Erfolg bei.

Gani Lawal war mit 11 Zählern der beste Werfer bei Georgia Tech, Glen Rice Jr. kam ebenso wie der von Foulproblemen geplagte Derrick Favors auf 10 Punkte.

West Region:

Syracuse (1) - Gonzaga (8) 87:65

Elias Harris ist raus. Schade. Am deutschen Freshman lag es aber überhaupt nicht, dass Gonzaga von Syracuse überrollt wurde. Harris lieferte eine grandiose erste Halbzeit ab und hielt sein Team mit 16 Punkten lange völlig alleine im Spiel.

Kurz vor der Pause setzte sich Syracuse dann aber mit einem 15:4-Run auf 15 Punkte ab (47:32). Ein weiterer 15:4-Run folgte zu Beginn der zweiten Hälfte, die Orange führten 62:36, das Spiel war entschieden.

Viel besser als Syracuse kann man in der Offense auch kaum spielen. Angeführt vom Big-East-Player-of-the-Year Wes Johnson (31 Punkte, 14 Rebounds) und Andy Rautins (24 Punkte, 5 Dreier) trafen die Orange hochprozentig aus dem Feld und von der Dreierlinie (12/25). In dieser Form sind sie ein heißer Kandidat auf die Championship.

Harris lieferte am Ende 24 Punkte (8/12) und 8 Rebounds ab, seine einzige kleine Schwäche war die verbesserungswürdige Quote von der Linie (8/13). Nichtsdestotrotz war es ein sehr starker Abschluss einer sehr starken ersten College-Saison. Die NBA-Scouts werden es gesehen haben. Harris' Problem: Er bekam null Unterstützung, vor allem Gonzagas Leader Matt Bouldin (8 Punkte, 3/13) spielte ganz schwach.

Butler (5) - Murray St. (13) 54:52

Ein atemberaubendes Finish! Fast hätte es Murray State sogar noch in die Sweet 16 geschafft. Auch gegen Butler stand die kleine Uni vor einer Sensation - die Racers hatten den letzten Angriff, bekamen aber gegen die Hammer-Defense der Bulldogs ums Verrecken keinen Schuss mehr los.

Butler benötigte einen 7:2-Run in den letzten zweieinhalb Minuten, um das Spiel zu gewinnen. Topscorer der Bulldogs war Ronald Nored mit 15 Zählern. Für Murray State erzielte Isaiah Canaan 14 Punkte.

Pittsburgh (3) - Xavier (6) 68:71

Topscorer: Ashton Gibbs (19) - Jordan Crawford (27)

Kansas St. (2) - BYU (7) 84:72

Topscorer: Jacob Pullen (34/7 Dreier) - Jimmer Fredette (21)

East Region:

Kentucky (1) - Wake Forest (9) 90:60

Der Gegensatz zu Kansas. Kentucky spaziert geradezu durch das Turnier. Auch Wake Forest war nicht mal im Ansatz ein ernstzunehmender Gegner für die Wildcats. Schon zur Pause (44:28) hatte das Team von Coach John Calipari das Spiel locker im Griff.

Darius Miller war mit 20 Punkten Topscorer, DeMarcus Cousins kam dank vieler spektakulärer Dunks auf 19 Zähler, John Wall lieferte 14 Punkte und 7 Assists. Wake Forest hatte bis auf Al-Farouq Aminu (16 Punkte) wenig zu bieten.

Wisconsin (4) - Cornell (12) 69:87

Überragend, diese Jungs von der Elite-Uni! In Runde eins musste Temple dran glauben - und jetzt nahmen die Beg Red auch das hoch eingeschätzte Wisconsin auseinander.

Die Badgers hatten gegen Louis Vale (26 Punkte) und Ryan Wittman (24 Punkte) nie eine Antwort parat und waren in der Offense viel zu sehr von Jon Leuer (24 Punkte) abhängig. Cornells Reise geht weiter, auch Kentucky muss in der nächsten Runde höllisch aufpassen.

New Mexico (3) - Washington (11) 64:82

Topscorer: Dairese Gary (25) - Quincy Pondexter (18)

West Virginia (2) - Missouri (10) 68:59

Topscorer: Da'Sean Butler (28) - Michael Dixon (15)

South Region:

Duke (1) - California (9) 68:53

Topscorer: Nolan Smith (20) - Jamal Boykin (13)

Purdue (4) - Texas A&M (5) 63:61 (OT)

Topscorer: Chris Kramer (17) - Bryan Davis (17)

Baylor (3) - Old Dominion (11) 76:68

Topscorer: LaceDarius Dunn (26) - Gerald Lee (15), Frank Hassell (15)

Villanova (2) - St. Mary's (10) 68:75

St. Mary's haut Villanova raus und gehört zu den besten 16 Teams des Landes. Ein Team voller Australier, einfach nur irre. Der alles überragende Mann auf dem Feld war Center Omar Samhan mit 32 Punkten (13/16) und 7 Rebounds.

Der Wurf des Tages gelang aber Mickey McConnell, als er beim Stand von 65:65 in der Crunchtime einen vogelwilden Dreier traf, der in hohem Bogen mit Brett in den Korb fiel. Für Villanova, das letzte Saison noch im Final Four stand, endete eine Saison, die so gut begonnen hatte, mit einer riesigen Enttäuschung.

Wildcats-Star Scottie Reynolds lieferte ausgerechnet zum Ende seiner tollen College-Karriere zwei seiner furchtbarsten Spiele ab. Erst 2/15 aus dem Feld in Runde eins gegen Robert Morris, und jetzt 2/11 in Runde zwei gegen St. Mary's. 4/26 für das Turnier. Ganz bitter.

Hier geht's zur Zusammenfassung der 1. Runde

Midwest Region:

Kansas (1) - Lehigh (16) 90:74

Topscorer: Marcus Morris (26) - C.J. McCollum (26)

UNLV (8) - Northern Iowa (9) 66:69

Topscorer: Matt Shaw (14) - Ali Farokhmanesh (17)

Michigan St. (5) - New Mexico St. (12) 70:67

Topscorer: Kalin Lucas (25) - Troy Gillenwater (17)

Maryland (4) - Houston (13) 89:77

Topscorer: Jordan Williams (21) - Aubrey Coleman (26)

Tennessee (6) - San Diego State (11) 62:59

Topscorer: J.P. Prince, Melvin Goins (beide 15) - D.J. Gay (16)

Georgetown (3) - Ohio (14) 83:97

Ein echter Schocker! Georgetown hatten eine Menge Experten eine Menge zugetraut - und jetzt gehen die Hoyas in Runde eins gleich raus. Gegen ein Ohio-Team, das noch Anfang März mit einer lausigen Bilanz dastand.

Aber seither hat Ohio völlig überraschend das Mid-American-Conference-Turnier gewonnen und jetzt sehr überzeugend Georgetown ausgeschaltet. Guard Armon Bassett war mit 32 Punkten der überragende Mann auf dem Feld. Chris Wright erzielte 28 Zähler für Georgetown.

Oklahoma State (7) - Georgia Tech (10) 59:64

Topscorer: Marshall Moses (14) - Gani Lawal (14)

Ohio State (2) - UCSB (15) 68:51

Souveräner Sieg der Buckeyes, und das obwohl Evan Turner eines seiner schlechtesten Spiele seiner College-Karriere machte. 9 Punkte (nur 2/13 aus dem Feld), 10 Rebounds, 5 Assists - das kennt man viel besser von Turner, der unter anderem von Kobe Bryant schon als kommender Superstar gepriesen wird.

Gegen Santa Barbara sprangen für Turner vor allem Jon Diebler (23 Punkte), William Buford (16 Punkte) und Dallas Lauderdale (12 Rebounds, 8 Blocks) in die Bresche.

West Region:

Syracuse (1) - Vermont (16) 79:56

Topscorer: Wes Johnson (18) - Marqus Blakely (17)

Gonzaga (8) - Florida State (9) 67:60

Die wichtigste Nachricht: Elias Harris ist weiter. Der deutsche Freshman lieferte gegen Florida State mit 13 Punkten (5/10), 3 Rebounds und 2 Blocks in 34 Minuten Spielzeit eine solide Vorstellung ab. Topscorer der Bulldogs war Matt Bouldin mit 17 Zählern.

Gonzaga hatte die Partie von Beginn an eigentlich total im Griff und führte zwischenzeitlich mit bis zu 18 Punkten Vorsprung, doch dann wurde doch noch einmal kurz gezittert, als die Seminoles auf fünf Zähler verkürzten (54:59). Am Sonntag hat Harris mit Gonzaga nun die Chance, Syracuse rauszukegeln und für eine große Überraschung zu sorgen. Los geht es deutscher Zeit schon um 17.10 Uhr.

Butler (5) - UTEP (12) 77:59

Topscorer: Shelvin Mack (25) - Derrick Caracter (20)

Vanderbilt (4) - Murray St. (13) 65:66

US-Präsident Barack Obama hatte in diesem Spiel als einer von ganz wenigen Menschen auf der Welt auf Murray State gesetzt - er hat recht behalten. Unglaublich.

Der Underdog, der in der Geschichte überhaupt erst ein Spiel im NCAA-Tournament gewonnen hatte, schaffte die riesige Sensation, als Danero Thomas mit dem Buzzer den Jumper zum Sieg verwandelte. Topscorer der Uni aus Murray im US-Bundesstaat Kentucky war Isacc Miles mit 17 Zählern.

Xavier (6) - Minnesota (11) 65:54

Topscorer: Jordan Crawford (28) - Lawrence Westbrook (19)

Pittsburgh (3) - Oakland (14) 89:66

Topscorer: Jermaine Dixon (17), Gilbert Brown (17) - Keith Benson (28)

BYU (7) - Florida (10) 99:92 (2OT)

Topscorer: Jimmer Fredette (37) - Kenny Boynton (27)

Kansas St. (2) - North Texas (15) 82:62

Topscorer: Denis Clemente (17) - Tristan Thompson (28)

East Region:

Kentucky (1) - East Tennessee State (16) 100:71

Unfassbar albernes Spiel. Es war so einseitig, dass die Fans auf den Zuschauer-Rängen sogar einschliefen. Bei einem Halbzeit-Ergebnis von 54:26 auch kein Wunder. Den Wildcats wird es aber vollkommen egal sein. Wenn man sieht, wie hart umkämpft die meisten anderen Spiele sind, tut so ein leichtes Auftaktspiel gut.

Point Guard John Wall erzielte 17 Punkte und 11 Assists, Topscorer war Eric Bledsoe mit 29 Zählern. Der bärenstarke Bledsoe verwandelte seine ersten acht Dreierversuche, bis er dann doch wenigstens einmal daneben warf.

Texas (8) - Wake Forest (9) 80:81 OT

Topscorer: J'Covan Brown (20) - Al-Farouq Aminu (20)

Temple (5) - Cornell (12) 65:78

Cornell hat seinen Status als Geheimfavorit eindrucksvoll untermauert. Von wegen Elite-Uni und so, schon lange gab es kein so gutes Ivy-League-Team mehr. Cornell hat eigentlich alles, was man braucht: Erfahrung, gute Guards, einen großen Center (Jeff Foote) - und dazu gibt es im ganzen Land kein besseres Team jenseits der Dreierlinie.

Das eigentlich defensivstarke Temple war ziemlich chancenlos. Louis Dale (21) und Ryan Wittman (20) führten die Big Red zu einem starken Sieg - auch gegen Wisconsin in der nächsten Runde ist für Cornell einiges drin.

Wisconsin (4) - Wofford (13) 53:49

Topscorer: Jon Leuer (20) - Jamar Diggs (13)

Marquette (6) - Washington (11) 78:80

Topscorer: Lazar Hayward (20) - Isaiah Thomas (19)

New Mexico (3) - Montana (14) 62:57

Topscorer: Roman Martinez (19) - Brian Qvale (26)

Clemson (7) - Missouri (10) 78:86

Topscorer: Demontez Stitt (21) - Keith Ramsey (20), Kim English (20)

West Virginia (2) - Morgan State (15) 77:50

Topscorer: Kevin Jones (17) - Reggie Holmes (12)

South Region:

Duke (1) - Arkansas Pine Bluff (16) 73:44

Das war schon ganz nahe an einem Freilos, was Duke da in der ersten Runde bekommen hat. Kyle Singler (22 Punkte), Jon Scheyer (13), Nolan Smith (10) und Co. hatten extrem leichtes Spiel.

Arkansas brachte es fertig, nicht einen einzigen Spieler zu haben, der zweistellig scorte. Tavaris Washington war mit 9 Zählern Topscorer. Dieses Spiel sollte man ganz schnell vergessen.

Louisville (8) - California (9) 62:77

Tospcorer: Rakeem Buckles (20) - Theo Robertson (21), Jerome Randle (21)

Texas A&M (5) - Utah State (12) 69:53

Topscorer: Khris Middleton (19) - Tai Wesley (14)

Purdue (4) - Siena (13) 72:64

Topscorer: JaJuan Johnson (23) - Edwin Ubiles (18)

Notre Dame (6) - Old Dominion (11) 50:51

Topscorer: Ben Hansbrough (17) - Frank Hassell (15)

Baylor (3) - Sam Houston (14) 68:59

Topscorer: Ekpe Udoh (20) - Gilberto Clavell (23)

Richmond (7) - St. Mary's (10) 71:80

Topscorer: David Gonzalvez (18) - Omar Samhan (29)

Villanova (2) - Robert Morris (15) 73:70 (OT)

Das war knapp! Beinahe wäre einer der Favoriten gegen ein absolutes Außenseiter-Team rausgeflogen. Die Wildcats spielten im Prinzip von Beginn an katastrophal und lagen noch 4:19 Minuten vor Schluss mit 47:55 in Rückstand.

Dann übernahm Scottie Reynolds das Kommando. Der Villanova-Star, der von Coach Jay Wright aus disziplinarischen Gründen gemeinsam mit Corey Fisher überraschend aus der Startformation genommen worden war, traf zwar keinen Möbelwagen (2/15 aus dem Feld), zog aber in der entscheidenden Phase dafür ein Foul nach dem anderen und führte Villanova von der Linie (15/16) zum Overtime-Sieg.

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