Gonzaga beißt sich durch - Harris schwach

SPOX
22. März 201310:11
Elias Harris und Gonzaga mussten lange zittern, bevor das Weiterkommen gesichert war   getty
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Gonzaga muss gegen Southern das erwartet schwere Auftaktspiel überstehen. Während bei Pittsburgh überhaupt nichts zusammenlief, feiern Michigan und St. Louis lockere Auftaktsiege. Oregon sorgt derweil für den ersten Upset.

West Region

Gonzaga (1) - Southern (16) 64:58

Topscorer: Olynyk (21) - Beltran (21)

Es war das erwartet schwere Auftaktspiel für Gonzaga, das sich schlussendlich nur äußerst knapp gegen den Außenseiter von der Southern University durchsetzen konnte. Die Bulldogs konnten sich dabei wie so oft auf Center-Star Kelly Olynyk verlassen, der 21 Punkte und 10 Rebounds auflegte. Mann des Spiel war aber Kevin Pangos, der abgezockt aufspielte und ganz wichtige späte 7 Punkte markierte. Der Deutsche Elias Harris erlebte dagegen vor allem offensiv einen Abend zum Vergessen. Der Power Forward traf in 32 Minuten nur 2/10 Würfe für 5 Punkte, schnappte sich aber wenigstens noch 8 Rebounds.

SPOXGonzaga erwischte einen Start nach Maß und führte schnell mit 7:0. Die Jaguars ließen jedoch nicht abreißen und gestalteten die Partie in der ersten Halbzeit vor allem durch ihre Distanzwürfe ausgeglichen. Die Mannschaft von Mark Few lag zwar stets in Front, die Führung betrug zu keinem Zeitpunkt jedoch mehr als sieben Punkte. Zur Pause war bei 34:31 noch alles drin für die aufopferungsvoll kämpfende Southern.

Während zu Beginn der zweiten Halbzeit die Kräfte der Jaguars dann aber nachzulassen schienen, drehte auf der anderen Seite Kelly Olynyk nach einem schwachen ersten Durchgang groß auf. 17 Punkte erzielte der Center der ´Zags binnen 12 Minuten. Bei 52:42 acht Minuten vor Schluss hatte der Favorit sich endlich abgesetzt. Die Jaguars bündelten aber noch ein letztes Mal die Kräfte und legten den Ball ihrem Go-to-guy Derick Beltran in die Hände. Der Shooting Guard enttäuschte seine Mitspieler nicht und brachte die Southern im Alleingang dank eines 14:4-Laufs zurück in die Partie.

Die Entscheidung musste schlussendlich 4 Minuten vor Schluss beim Stande von 54:54 fallen. Pangos schoss die Bulldogs mit einem Jumper in Front, doch Beltran hielt von der Freiwurflinie dagegen. Gonzaga ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen, rotierte den Ball gut im Angriff und fand in Bell und Pangos die treffsicheren Schützen. Zwei Dreipunktwürfe der beiden Guards erlaubten den Zags eine 62:56-Führung, die die Jaguars letztendlich nicht mehr gefährden konnten.

Gonzaga zieht somit nach einem Kraftakt in die dritte Runde ein. Gegen Wichita State muss sich die Mannschaft von Mark Few, vor allem aber auch Elias Harris, gehörig steigern, um ein vorzeitiges Aus zu verhindern.

New Mexico (3) - Harvard (14) 62:68

Topscorer: Alex Kirk (22) - Wesley Saunders (18)

Die Sensation des Tages stieg in Salt Lake City, wo Harvard seinen ersten NCAA-Turniererfolg überhaupt verbuchte. Die Schule, die normalerweise US-Presidenten und Nobelpreisträger im Akkord produziert (und wo Rockets-Guard Jeremy Lin sein Studium absolvierte) schockte die hoch favorisierten New Mexiko Lobos und zieht in die Runde der 32 ein, wo ein Treffen mit den Arizona Wildcats wartet. Obwohl der starke Lobos-Center Alex Kirk mit 22 Punkten und 12 Rebounds fast nach Belieben aufspielen konnte, traf Harvard insgesamt 8 Dreier und weit über die Hälfte seiner Würfe. Wesley Saunders (18 PKT) und Laurent Rivard (17 PKT, 5 Dreier) waren die Matchwinner.

Arizona (6) - Belmont (11) 81:64

Topscorer: Mark Lyons (23) - Kerron Johnson (22)

Belmont verfügt über schnelle Guards, die gut treffen und verteidigen können. Die Arizona Wildcats gingen währenddessen über Lang und gewannen den Reboundkampf 44:18. "Wir sind grösser und physischer, als uns die meisten Beobachter zutrauen. Das ist für uns der Schlüssel - die Längenvorteile auszunutzen, um innen zu Rebounds zu gelangen und direkt am Ring zu punkten", sagte Wildcats-Coach Sean Miller nach der Partie. Es half sicherlich auch, dass Senior-Guard Mark Lyons mit 23 Punkten einen Sahnetag erwischte und Arizona neben seinen Größenvorteilen auch noch 9 von 17 Dreiern traf. Der Weg ins Elite Eight ist nach dem überraschenden Upset der Crimson gegen die Lobos ein wenig leichter geworden.

Pittsburgh (8) - Wichita State (9) 55:73

Topscorer: Adams (13) - Armstead (22)

Ganz, ganz hässliches Spiel in Salt Lake City. Beide Mannschaften trafen in einem physisch geführten Duell rein gar nichts aus dem Feld, was unterirdische Dreierquoten (6% bzw. 10%) und schwache Feldwurfquoten (35% bzw. 38%) mehr als verdeutlichen. So mussten die Punkte an der Freiwurflinie fallen und da erwiesen sich die Schockers, vor allem Malcolm Armstead und Cleanthony Early, nicht nur zielstrebiger, sondern auch treffsicherer (33/41 FT). Sinnbildlich für die ganz schwache Vorstellung der Pitts: Topscorer Tray Woodall (2 Punkte, 1/12) konnte in der anschließenden Pressekonferenz seine Tränen nicht zurückhalten.

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Midwest Region

Louisville (1) - NC A&T (16) 79:48

Topscorer: Russ Smith (23) - Bruce Beckford (12)

Einen idealen Start ins Turnier erwischten die großen Favoriten aus Louisville, die gegen North Carolina A&T mit 20 Steals einen neuen NCAA-Rekord aufstellten. Russ Smith (23 PKT, 10/16 FG, 8 STL) dominierte vorne wie hinten, traf einen Wurf nach dem anderen und verankerte zusammen mit seinem kongenialen Partner Peyton Siva den wohl besten Backcourt im College-Basketball. Siva verteilte 8 Assists und klaute 4 Mal den Ball, während die Cardinals fast aus allen Lagen trafen (57,4 FG%). Die Aggies waren noch kein richtiger Maßstab, aber Louisville wirkt wie ein komplettes Team in atemberaubender Form. Aufgepasst!

Michigan State (3) - Valparaiso (14) 65:54

Topscorer: Derrick Nix (23) - Ben Boggs (15)

Ganz souveräner Auftakterfolg der Spartans, die ihrem Gegner bereits in der ersten Halbzeit mit einem 25:6-Lauf den Zahn zogen. Angeführt von einem unaufhaltsamen Derrick Nix (23 Punkte, 15 Rebounds) zerstörte Michigan die Crusaders vor allem in der Zone (44:20 Rebounds). Zudem sorgten die beiden Guards Keith Appling und Gary Harris immer wieder von Außen für Gefahr. Zu viel für ein überfordertes Valparaiso. Auf das Team von Tom Izzo wartet jetzt Memphis.

St. Louis (4) - New Mexico State (13) 64:44

Topscorer: Evans (24) - Sy (17)

Emotionaler Erfolg für St. Louis, das im vergangenen Dezember seinen langjährigen Coach Rick Majerus nach einer schwerwiegenden Krankheit verlor. Gegen New Mexico liefen die Billikens zu keinem Zeitpunkt Gefahr auszuscheiden und setzten sich bereits frühzeitig ab. St. Louis verlor zwar das Duell an den Brettern (u.a. gegen New Mexicos 2,25m-Hünen Sim Bhullar), warf aber ordentliche 46% aus dem Feld und leistete sich auch weitaus weniger Turnover. Nächste Aufgabe für St. Louis: die Ducks aus Oregon.

Oklahoma State (5) - Oregon (12) 55:68

Topscorer: Brown (16) - Dotson (17)

Dieser Upset hatte sich angedeutet. Nur an Nummer zwölf gesetzt, wollten die Ducks beweisen, dass man sie durchaus hätte höher einstufen können. Beim letztlich ungefährdeten Erfolg gegen Oklahoma konnte sich Oregon dabei in erster Linie auf seinen starken Freshmen-Backcourt verlassen. Damyean Dotsen erzielte 17 Punkte, davon drei wichtige Dreier in Durchgang eins. Dominic Artis steuerte 13 Punkte und 4 Steals hinzu. In der Form ist auch St. Louis ein machbares Los für die Ducks.

Memphis (6) - St. Mary´s (11) 54:52

Topscorer: Jackson (14) - Waldow (17)

Wildes Finish in einer hektischen Partie im Palace von Detroit. Memphis sah kurz vor Spielende eigentlich wie der sichere Sieger aus, doch St. Marys Eividas Petrulis verkürzte noch einmal per Distanzwurf 3 Sekunden vor Schluss. Die Tigers verdaddelten im Anschluss den Einwurf, so dass Matthew Dellavedova mit dem Buzzer zum Helden für die Gaels hätte werden können. Der Australier setzte seinen Verzweiflungsdreier jedoch weit daneben und somit zieht das Team um Joe Jackson in die dritte Runde ein. Gegen Michigan muss für Memphis nun jedoch eine andere Leistung her. In der Form sind die Tigers für die Spartans kein Gradmesser.

Colorado State (8) - Missouri (9) 84:72

Topscorer: Dorian Green (26) - Phil Pressey (20)

Dorian Green entschied das Point-Guard-Duell gegen Phil Pressey eindeutig für sich und führte die Rams zu einem entspannten 84:72 Sieg. Green hatte jederzeit alles im Griff und punktete sowohl von jenseits der Dreierlinie (3/5 Dreier), als auch nach Freiwürfen (11/12 FT). Colorado State traf insgesamt 49 Prozent aus dem Feld und dominierte wie schon in der regulären Saison die Bretter (36:18). Colton Iverson griff sich 13 Rebounds. Der Lohn für die Mühen und das sehr gute Auftreten in Runde eins? Ein Aufeinandertreffen mit den hoch favorisierten Louisville Cardinals im Sweet Sixteen.

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South Region

Michigan (4) - South Dakota State (13) 71:56

Topscorer: Tim Hardaway Jr., Glenn Robinson III. (21) - Brayden Carlson (20)

Die Probleme von Trey Burke, der künftig in der NBA auflaufen wird, könnten für die zuletzt strauchelnden Wolverines ein Segen gewesen sein. Der Superstar-Guard blieb zum allerersten Mal in dieser Saison im einstelligen Punktebereich (nur 6 PKT, 2/12 FG) und zwang so seine Teamkollegen, in die Bresche zu springen. Tim Hardaway Jr. und Glenn Robinson III. waren zur Stelle. Die Söhne der ehemaligen NBA-Profis Tim Hardaway und Glenn 'Big Dog' Robinson erzielten zusammen 42 Zähler und beflügelten ein Team, das bisher viel zu häufig von Burkes individueller Brillanz abhängig war. Die neu gefundene mannschaftliche Geschlossenheit wird in der nächsten Runde gegen einen der Geheimfavoriten des Turniers (VCU) dringend notwendig sein.

Virginia Commonwealth (5) - Akron (12) 88:42

Topscorer: Troy Daniels (23) - Demetrius Treadwell (15)

Troy Daniels (23 PKT) und Juvonte Reddic (21) waren die Topscorer für die Schafböcke, aber es war VCUs Defensive, die wieder einmal Akzente setzte und Akrons Offensivbemühungen im Keim erstickte. Head Coach Shaka Smart lässt häufig über lange Zeiträume eine Pressverteidigung spielen, die den meisten Gegnern die Luft zum Atmen raubt, und sucht im Gegenzug schnellen Erfolg. Gegen die Zips forcierten die Rams 22 Ballverluste, die sie in 34 direkte Punkte umwandelten. Akron war ohne seinen gesperrten Spielmacher Alex Abreu aufgeschmissen, zumal drei weitere Rotationsspieler angeschlagen oder nicht einsatzbereit waren. Wer gegen VCU nicht in Bestbesetzung antritt, hat keine Chance.

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East Region

Marquette (3) - Davidson (14) 59:58

Topscorer: Blue (16) - Cohen (20)

Drama Baby, Drama! Die March Madness hat ihr erstes Herzschlagfinale erlebt. Und was für eines. Vander Blues Korbleger 1 Sekunde vor Spielende bescherte den Golden Eagles einen mehr als glücklichen Sieg. Dabei kontrollierte Davidson das Geschehen nahezu die gesamte zweite Halbzeit über und war lange Zeit auf dem Weg zum sicher geglaubten Upset. Angeführt durch Jake Cohen und De´Mon Brooks führten die Wildcats in der Schlussphase bereits mit 49:40. Doch Marquette steckte zu keinem Zeitpunkt auf, kämpfte sich Punkt für Punkt heran und verließ dank Vander Blues Geniestreich die Halle doch noch als Sieger. Nächste Hürde für die Golden Eagles: Butler.

Syracuse (4) - Montana (13) 81:34

Topscorer: Brandon Triche (20) - Coleman/Jamar/Gregory/Wiley (5)

Montana war von der allerersten Spielminute an völlig überfordert gegen die mindestens drei Klassen besseren Orangemen. Brandon Triche erzielte 20 Punkte bei nur 6 Würfen aus dem Feld und konnte schalten und walten, wie ihm lieb war. Draft-Talent Michael Carter-Williams steuerte in gewohnter All-Around Manier 4 Punkte, 8 Rebounds und 9 Assists bei, während die Grizzlies 80 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld und 27 von 31 Dreiern auf den Ring setzten. Die einseitige Partie war nach 15 Spielminuten beim Stand von 30:11 im Prinzip schon längst entschieden. 'Cuse trifft in der nächsten Runde auf die California Golden Bears.

UNLV (5) - California (12) 61:64

Topscorer: Anthony Bennett, Bryce Dejean-Jones (15) - Allen Crabbe (19)

Die Bears sorgten für das Upset des Tages in der East-Region und entledigten sich der favorisierten Running Rebels, die mit einem Elite Eight Platz geliebäugelt hatten. 40 Minuten Zonenverteidigung verwirrten UNLV sichtlich und nahmen vor allem Top-Freshman Anthony Bennett (nur 15 Zähler) hervorragend aus der Partie, nachdem Bennett die Bears im Dezember mit 25 Punkten fast im Alleingang besiegte. Diesmal hatten Allen Crabbe (19 PKT, 9 REB) und Cal-Coach Mike Montgomery das bessere Ende aber auf ihrer Seite. Die Kalifornier hielte UNLV in Halbzeit zwei mehr als 11 Minuten ohne Korberfolg. Zwar mussten die Bears am Ende etwas zittern, konnten den Überraschungserfolg aber dank Crabbe und Ersatz-Forward Robert Thurman (12 PKT, 6/6 FG) festhalten.

Butler (6) - Bucknell (11) 68:56

Topscorer: Rotnei Clarke (17) - Joe Willman (20)

Nach einer wahren Abwehrschlacht in Durchgang eins (21:14), führte Butler zu Beginn der zweiten Halbzeit recht komfortabel (29:18), geriet durch einen 19:2-Lauf von Bucknell aber urplötzlich ins Hintertreffen. Rotnei Clarke und Andrew Smith (14 Punkte, 16 Rebounds) übernahmen jedoch Verantwortung, legten ihrerseits einen 23:5-Zwischenspurt aufs Parkett und entschieden somit die Partie. Die Bulldogs zeigten vor allem von der Freiwurflinie keine Nerven (25/28). Der Vizechampion von 2010 und 2011 trifft nun auf Marquette.

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