Florian Notz und Thomas Dreßen überraschen am Wochenende, Dreßen schrieb bei der Junioren-WM gar Geschichte. Lindsey Vonn setzt Tiger Woods ein riskantes Hochzeits-Ultimatum, außerdem gab sich die Prominenz beim prestigeträchtigen Wasalauf die Klinke in die Hand. Severin Freund verpasste seinen Hattrick denkbar knapp und Franz Klammer wettert gegen den FIS.
Tops:
Florian Notz: Er war die deutsche Überraschung im finnischen Lahti. Florian Notz holte bei seinem Weltcup-Debüt über 15 Kilometer im freien Stil einen völlig unerwarteten siebten Platz und schockte damit Bundestrainer Frank Ullrich. "Er ist in beiden Techniken stark, deshalb haben wir ihn mitgenommen. Aber dass er so einen Lauf hinschmettert, ist selbst für uns überraschend", staunte der Coach.
Der 21-Jährige selbst zeigte sich ebenfalls komplett erstaunt und fast schüchtern in den folgenden Interviews: "Ich habe mich gut gefühlt und hatte sehr gutes Material. Es lief richtig gut." Der Youngster war selbst so überrascht davon, über eine halbe Stunde im Leader-Sessel sitzen zu dürfen, dass ihm von der medizinischen Abteilung eine Wärmejacke gereicht werden musste.
Trotz des überraschenden Erfolgs mahnte Ullrich direkt zu einem behutsamen Vorgehen mit seinem "Juwel": "Den Sprint in Drammen wird er nicht laufen, und der 50er nächste Woche in Oslo kommt zu früh für ihn. Da muss man vorbereitet sein. Das Weltcup-Finale in Falun bestreiten die 50 Besten des Weltcups, da gehört er nicht dazu. Also wird er diese Saison nicht mehr ganz oben dabei sein."
Dreßens Silber-Lauf: Eine Silber-Medaille bei einer Junioren-WM - das gab es aus deutscher Herren-Alpin-Sicht seit 26 Jahren nicht mehr. Thomas Dreßen schaffte am Sonntag bei der Abfahrt in Jasna den historischen zweiten Platz und landete nur zwei Hundertstelsekunden hinter dem Norweger Adrian Smiseth Sejersted. "Das ist schon ein kleines Highlight", freute sich DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier.
Immerhin, so Maier weiter, seien es ohne deutsche Speedfahrer bei Olympia diese "kleinen Lichtblicke, die uns am Leben halten". Auch im Team-Wettbewerb reichte es für einen Platz auf dem Treppchen: Der DSV gewann Bronze hinter Schweden und der Schweiz.
Der Wasalauf: Jeder, der diesen Lauf übersteht, ist ein Gewinner:Es ist das größte Skilanglaufrennen der Welt, über 90 Kilometer quälen sich tausende Athleten jährlich durch Nordschweden. Von den 15.800 Verrückten, die am Sonntag an den Start gingen, machten zwei Norweger das Rennen unter sich aus: Audun Laugaland hatte vier Kilometer vor dem Ende noch 40 Sekunden Vorsprung, 500 Meter vor dem Ziel aber überholte John Kristian Dahl seinen Landsmann und gewann mit 4:14:33 Stunden, drei Sekunden vor Laugaland.
"Ich habe meine letzten Reserven am Ende genutzt. Es waren schwere Bedingungen. Nach 60, 70 Kilometern war ich ziemlich kaputt, aber so ging es allen", erklärte ein völlig erschöpfter Dahl anschließend.
Trotz der Bedingungen blieb auch die Prominenz nicht fern. Während Schwedens Prinz Carl Philip und seine Freundin Sofia Hellqvist bereits am Freitag im Staffel-Rennen an den Start gingen, wagte sich Dänemarks Kronprinz Frederik, für den es bereits der dritte "Vasaloppet" war, genauso wie Handball-Weltmeister Staffan Olsson und der ehemalige Eishockeyspieler Peter Forsberg an den Einzel-Start.
Jens Filbrich verpasste indes die erste deutsche Top-Ten-Platzierung seit 18 Jahren deutlich. Der Olympiateilnehmer kam als 82. ins Ziel.
Skispringer Freund: Denkbar knapp hat Severin Freund den ersten deutschen Sieg-Hattrick seit 2002 verpasst. Nach seinen Erfolgen am Mittwoch in Falun und am Freitag in Lahti musste er sich am Sonntag ebenfalls in Lahti dem Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch geschlagen geben. Der Pole flog im Finale 134,5 Meter, Freund wurde mit 131,5 Metern Zweiter.
Dennoch übte er sich anschließend in Selbstkritik: "Der zweite Sprung von Kamil war ziemlich grandios, da wusste ich, dass es schwer für mich wird. Oben habe ich ein bisschen überdreht und korrigieren müssen. Daher fehlte ein bisschen." Lob gab es dagegen von Bundestrainer Werner Schuster: "Was Stoch gemacht hat, war Wahnsinn. Daher sollte man sich nicht über den zweiten Rang grämen."
Auch im Teamspringen wurde es für das deutsche Quartett am Samstag der zweite Platz, nur die Österreicher waren mit ihrem jungen Team besser. In der Alpenrepublik wurde angesichts des ersten ÖSV-Weltcupsiegs für diese Saison direkt über die gelungene Olympia-Revanche frohlockt - unsere Jungs werden mit ihrem Sieg in Sotschi aber auch gut leben können...
Seite 2: Die Flops des Wochenendes
Flops:
Kombinierer-Albtraum Graabak: Jörgen Graabak bleibt der Schrecken der deutschen Kombinierer. Zwar triumphierten die deutschen im Einzel, Johanney Rydzek gewann den Weltcup in Lahti und Eric Frenzel holte sich mit dem dritten Platz den Gesamtweltcup, doch im Teamwettbewerb war erneut kein Kraut gegen die Norweger gewachsen.
Im Teamsprint mussten sich Frenzel und Rydzek einmal mehr dem norwegischen Duo Jörgen Graabak und Haavard Klemetsen geschlagen geben, wie schon bei Olympia machte vor allem der starke Schlussläufer Graabak den Deutschen das Leben schwer. 1,2 Sekunden lagen letztlich zwischen beiden Teams.
"Das war ärgerlich. Ich habe mich richtig gut gefühlt auf der letzten Runde und wollte auf der Abfahrt innen vorbei, da macht er natürlich die Kurve zu. Da war der Speed dann weg", erklärte Rydzek, der gegen Graabak keinen Stich sah, die entscheidende Rennszene kurz vor Schluss: "Auf der Zielgerade habe ich dann keine Chance mehr gehabt."
Trainer Ronny Ackermann versuchte aber dennoch, Graabak aus den Köpfen seiner Athleten zu bekommen: "Wir hatten ein sehr erfolgreiches Wochenende, haben den Gesamt-Weltcup durch den Eric geholt. Er hat Fantastisches geleistet in diesem Winter. Das kann man schon mal feiern."
Klammer wettert gegen FIS: Österreichs Ski-Legende Franz Klammer hat kein gutes Haar am Terminplan des internationalen Skiverbandes FIS gelassen. "An Kvitjfell sieht man, dass der Plan der FIS eine Farce ist", wetterte Klammer bei "Sport24". Beim Weltcup-Rennen in Kvitfjell war der Tscheche Ondrej Bank schwer gestürzt und musste von der Strecke abtransportiert werden.
Er verstehe nicht, so Klammer weiter, warum im Januar nicht mehr Abfahrten gefahren werden: "Erst in der dritten Woche wurde in Wengen die erste Abfahrt im neuen Jahr angesetzt. Und das führt dazu, dass man beim Weltcup-Finale in Lenzerheide im März total ins Schleudern kommt. Bei frühlingshaften Temperaturen ist es unmöglich, eine faire Abfahrt auszutragen. Doch die FIS macht jedes Jahr denselben Fehler."
Für ihn lasse das nur einen Schluss offen: "Die FIS hat die Slalomfahrer lieber als die Abfahrer." Auch der Österreicher Matthias Mayer, der am Ende hinter Erik Guay (Kanada) und Johan Clarey (Frankreich) Dritter wurde, hatte Probleme und erklärte anschließend: "Es war im Training schon ganz gut, im Rennen bin ich leider weggerutscht und fast zu Sturz gekommen. Heute ist es mir ganz gut gelungen."
Langlauf-Duo Herrmann/Wenzl: Für die Skilangläufer Denise Herrmann und Josef Wenzl war es ein schwarzes Wochenende. Während Herrmann in Lahti bereits im Viertelfinale ausschied, scheiterte Wenzl im Halbfinale. Beide verloren damit ihre Weltcup-Führung.
"Es war einfach scheiße", haderte Herrmann anschließend und suchte nach Erklärungen: "Ich bin aber am Berg eingekesselt worden und das Material ist auch nicht gelaufen. Es kommen noch zwei Klassiksprints in dieser Saison, da läuft es hoffentlich besser."
Wenzl hatte derweil zumindest einen Ansatz parat: "Die Runde ist Wahnsinn, man kann kaum überholen, wenn man einmal hinten ist. Und ich war eben am Start zu langsam." Wenzls Weltcup-Führung übernahm somit Eirik Brandsdal, das rote Trikot von Herrmann ging an Kikkan Randall.
Vonns Hochzeitsultimatum: Während die Alpinen in Crans Montana unterwegs sind, sorgt Lindsey Vonn mit ihrem Tiger Woods mal wieder anderweitig für Schlagzeilen. So setzte der Ski-Star dem Golfer jetzt offenbar ein Hochzeits-Ultimatum. "Wenn du mich nicht heiratest, dann gibt es da draußen genug gut aussehende Männer, die das tun würden", soll die 29-Jährige laut dem "National Enquirer" gesagt haben.
Woods, der seit knapp einem Jahr mit Vonn zusammen ist, soll von der Idee seiner Freundin überhaupt nicht begeistert sein. Immerhin kostete seine letzte Scheidung den 38-Jährigen nach einem Seitensprung eine Abfindung von umgerechnet rund 82,5 Millionen Euro.
Kein Wunder also, dass Mr. Woods einem erneuten Ringetauschen eher skeptisch gegenüber steht. Vonns Wunsch nach den anderen gutaussehenden Männern könnte daher sogar bald in Erfüllung gehen. "Er hat Lindsey gesagt, dass er es sich überlegen wird. Aber eigentlich will er gar nicht. Wenn sie aber weiter so pusht, hat er gar keine Freude", wird eine dem Paar nahestehende Person zitiert. Man hat's nicht leicht.