Ein Favorit wird die Segel streichen

Von Markus Elser
Auf Augsburgs Keeper Dennis Endras wird gegen die Eisbären viel Arbeit zukommen
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Frankfurt Lions (2) vs. ERC Ingolstadt (7)

Saisonbilanz: 1:3 (5:4 OT, 3:6, 4:6, 3:6)

Ausgangslage: Frankfurt sicherte sich am letzten Spieltag der Hauptrunde durch ein 2:1 gegen Wolfsburg den zweiten Platz und ist in Top-Form: In sieben der letzten acht Spiele gingen die leidenschaftlich kämpfenden Lions als Sieger vom Eis. Das hört sich eigentlich alles gut an, wenn es jetzt "nur nicht gegen Ingolstadt" (Lions-Vorsitzender Siggi Schneider) gehen würde. Die Bayern sind der erklärte Angstgegner der Frankfurter, einzig das erste Aufeinandertreffen konnte man knapp mit 5:4 nach Verlängerung für sich entscheiden. Danach setzte es nur noch deutliche Niederlagen mit insgesamt 18 Gegentreffern. Auch die zehntägige Pause und der dadurch fehlende Rhythmus könnte sich als Nachteil erweisen. Dafür hat sich die Personalsituation leicht entspannt: John Slaney wird auf jeden Fall wieder dabei sein, bei Lasse Kopitz und Christian Danner wird kurzfristig über einen Einsatz entschieden.

Nach der Niederlage im letzten Spiel gegen Hannover und der verpassten direkten Playoff-Qualifikation war bei den Panthern Katzenjammer angesagt. Als dann auch noch das erste Pre-Playoff-Match auf eigenem Eis mit 6:1 an Köln abgegeben wurde, ging in der Saturn-Arena die Angst um. Doch die Panther drehten die Serie und haben aus dem vermeintlichen Nachteil Pre-Playoffs einen Vorteil gemacht: Es wurde Selbstvertrauen getankt und der ERC befindet sich rechtzeitig zu Beginn der Postseason wieder voll im Rhythmus. Vor allem das Powerplay lief gegen die Haie wie geschmiert, sechs von zehn Treffern fielen bei einem Mann mehr auf dem Eis. Natürlich gehen die Panther als Außenseiter in die Serie, in Anbetracht der Vorzeichen könnte sich das Blatt jedoch schnell wenden.

Players to watch: Jeff Ulmer vs. Thomas Greilinger. Die beiden Top-Scorer der DEL stehen sich in dieser Serie im direkten Duell gegenüber. Ulmer wurde gleich in seiner ersten DEL-Saison mit 37 Toren und ebenso vielen Vorlagen Top-Scorer und ist der Schlüsselspieler der Lions. Thomas Greilinger dagegen galt lange als großes Talent, nach einer schweren Zeit in Mannheim ging er 2006 in die Oberliga zu seinem Heimatklub Deggendorfer SC und startete einen Neuanfang. Seit 2008 schnürt er die Schlittschuhe für Ingolstadt und spielt 2009/10 eine Karriere-Saison. Mit 38 Toren, darunter neun Game-Winner, sowie 35 Vorlagen ist er der zentrale Spieler in der Offensive der Panther, die auf einen Greilinger in Top-Form angewiesen sind.

Prognose: Das wird eine ganz enge Kiste! Frankfurt ist nach drei Niederlagen in der Vorrunde gewarnt und wird die Panther nicht unterschätzen. Zwar waren die Lions in den letzten Spielen in guter Verfassung, doch wie sieht das gegen Angstgegner Ingolstadt aus? Eine (Teil-)Antwort gibt es in Spiel eins. In Ingolstadt ist die Euphorie nach dem Erfolg über die Haie groß und wenn die Panther diesen Schwung mit in die Serie nehmen, könnten sie für eine Überraschung sorgen. Ingolstadt in fünf.

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