Salzburg verspielte dreimal einen Vorsprung und ging mit einem Rückstand ins Finish, in dem es keinen der 3.400 Zuschauer in der Volksgartenarena auf den Sitzen hielt. Die Mannschaft von Greg Poss ging mit zwei Powerplay-Toren 5:4 in Führung, vergab die große Chance auf einen empty-net-Treffer und kassierte 54 Sekunden vor der Schlusssirene noch den Ausgleich zum 5:5. Brant Harris entschied schließlich die Partie in der 16. Minute der Verlängerung, womit die Roten Bullen erstmals in dieser Serie voranliegen.
EBEL-Entscheidung am Dienstag oder Freitag?
Bozen hatte erst am letzten Spieltag der Zwischenrunde das Play-off-Ticket gelöst und sich mit Erfolgen über Rekordmeister KAC und Titelverteidiger Vienna Capitals ins Finale gespielt. Mit effektiven Vorstößen und viel Moral fordern sie nun auch den klaren Favoriten und können vor 7.200 Zuschauern in der heimischen Eiswelle zurückschlagen. Bei einem Bozener Sieg am Dienstag würde die Entscheidung am Freitag in Salzburg fallen.
Die ersten zwei Spielminuten gehörten den Gästen, Salzburg aber verwertete gleich seine erste Chance durch Peter Hochkofler (2.). Nach zwei Metalltreffern nützte die Mannschaft von Kai Suikkanen ein Zwei-Mann-Überzahlspiel zum Ausgleich durch Dominic Monardo (8.). Doch dank Ryan Duncan (18.) gingen die Heimischen mit einer Führung in die erste Pause.
Eine Unaufmerksamkeit ermöglichte den Südtirolern das 2:2. Robin Gartner kam direkt von der Strafbank, konnte ungehindert auf Torhüter Bernhard Starkbaum zufahren und knallte den Puck ins Kreuzeck (28.). Duncan sorgte für die nächste Salzburger Führung (38./PP), doch Bozen verwertete nur 69 Sekunden später einen perfekten Unterzahl-Konter durch Chris DeSousa zum neuerlichen Gleichstand (39.).
Verrückte Schlussphase zwischen Salzburg und Bozen
DeSousa brachte die Südtiroler schließlich erstmals in Führung (45.) - es war aber nur der Startschuss für eine verrückte Schlussphase. Mit zwei Mann mehr auf dem Eis glich Bobby Raymond aus (58.), Harris nützte das weitere Überzahlspiel zur Führung (59.). John Hughes hatte danach die Scheibe auf dem Schläger und freie Sicht auf das leere Tor, traf aber nicht. So sorgte Michael Halmo nach schöner Einzelleistung für eine Verlängerung, in der Harris ein zweites Mal zuschlug.