Ein Grund dafür ist der überraschende 2:0-Heimsieg von Lazaro und Co. Ende September über die Münchner, der die erste Saisonniederlage für den großen Titelfavoriten bedeutete. Danach stürzte das Team von Trainer Niko Kovac in eine veritable Krise. "Der Sieg über die Bayern war etwas ganz Spezielles, aber wir wissen das richtig einzuschätzen", sagte Lazaro am Dienstag im ÖFB-Camp in Bad Waltersdorf. "Wir sind froh, oben zu stehen, haben aber noch genug Verbesserungspotenzial."
Die aktuellen Probleme beim FC Bayern und die dadurch entstandene Spannung in der Liga sei "auf jeden Fall etwas Erfrischendes", meinte Lazaro. "Doch die Bayern haben so viel Qualität, dass sie schnell wieder nach oben kommen können."
Lazaro: Herthas offensiver Rechtsverteidiger
Beim Erfolg über den Serienmeister lieferte der Ex-Salzburger trotz der prominenten Gegenspieler Franck Ribery und David Alaba eine starke Leistung als Rechtsverteidiger ab und bereitete einen Treffer vor. Dabei würde der 22-Jährige gern eine Position näher zum gegnerischen Tor einnehmen. "Es ist kein Geheimnis, dass ich mich in der Offensive sehr wohlfühle. Aber ich komme auch als Rechtsverteidiger oft nach vorne, das will der Trainer auch", erzählte Lazaro.
Unabhängig von seiner Position möchte sich der 15-fache ÖFB-Teamspieler bei Hertha als Führungsspieler etablieren. "Ich arbeite daran, dass ich nicht nur mitschwimme, sondern vorne vorangehen kann." Seine Integration beim Bundesligisten klappte im Vorjahr auch deswegen so gut, weil Lazaro am Leben in der deutschen Hauptstadt schnell Gefallen fand. "Ich liebe den coolen Lifestyle, dass immer etwas los ist."
Derzeit ist der Steirer allerdings im beschaulichen Bad Waltersdorf einquartiert, wo die Vorbereitung auf das Nations-League-Spiel am Freitag im Wiener Happel-Stadion gegen Nordirland läuft. "Wir wollen eine Reaktion auf die Niederlage gegen Bosnien zeigen und gewinnen. Unser Ziel ist Gruppenplatz eins, es ist noch alles möglich", betonte Lazaro.