Damit rächte sich auch die unnötige 1:2-Heimniederlage gegen Astra Giurgiu vor zwei Wochen bitter, das die Wiener den vorzeitigen Aufstieg gekostet hatte. Weil Giurgiu am Donnerstag gegen Gruppensieger AS Roma ein 0:0 holte, hätte de Austria einen Sieg gegen Pilsen benötigt - und der war zumindest bis zum 2:2-Ausgleich in der 72. Minute in Reichweite. Das dritte Gegentor kurz vor dem Ende (84.) war aber der Sargnagel für die "Veilchen". Der zweite Aufstiegsplatz hinter der Roma ging schließlich an die Rumänen.
Die Austria ist neben Rapid und Salzburg, die schon nach fünf Spieltagen die Segel streichen hatten müssen, der letzte heimische Vertreter, der vom europäischen Parkett abtreten muss. Zudem verspielten die rund 70 Minuten mit einem Mann mehr agierenden Gäste auch 500.000 Euro für das Weiterkommen sowie eine 300.000 Euro schwere Sonderprämie für Platz zwei.
Der Spielverlauf
Die Gastgeber erwischten schon den besseren, weil äußerst aggressiveren, agileren Start. Sie verzeichneten nach einem Abspielfehler Holzhausers einen Stangenschuss, nur Austria-Goalie Osman Hadzikic verhinderte in der dritten Minute Schlimmeres. Kurz danach klopften die Tschechen bei einem harmlos wirkenden Bogen-Kopfball an die Latte an (4.).
Pilsens Herrlichkeit währte aber nur gut zehn Minuten. Dann wurde die Austria, bei der Dominik Prokop als Grünwald-Ersatz im Mittelfeld für eine noch jüngere, im Schnitt nicht ganz 23 Jahre alte, Elf sorgte, immer ballsicherer. Die "Veilchen" profitierten schließlich nicht nur von einer guten Balleroberung, sondern auch vom folgenschweren Trikotzupfer Lukas Hejdas an Felipe Pires. Hejda sah dafür Rot und hatte einen Elfer zu verantworten, den Holzhauser bombensicher verwertete.
Das dominierende Team war spätestens nach der Führung die Austria. Zwar scheiterte Jens Larsen nach schöner Holzhauser-Vorlage in hervorragender Position noch an Pilsen-Tormann Matus Kozacik (39.), schon in der nächsten Aktion aber war Rotpuller nach Eckball per Kopf zur Stelle. Doch Pilsen war auch in Unterzahl nicht ungefährlich. Das hatte sich bei einem strammen Flachschuss von Krmencik gezeigt (34./Hadzikic hielt) und wurde nach einer einstudierten Eckballvariante sichtbar, die Tomas Horava kurz vor der Pause zum Anschlusstreffer verwertete (44.).
Und so blieb die Partie nach der Pause durchaus spannend. Die numerische Überlegenheit war der Austria kaum anzumerken, sie spielte lange Zeit auch keine guten Möglichkeiten heraus. Erst als Prokop eine Vorlage von Olarenwaju Kayode nur knapp verpasste, lag kurz das 3:1 in der Luft (63.). Doch Pilsen gab sich nicht auf und schaffte tatsächlich noch die Wende. Erst machte Duris das 2:2 (72.) und zwölf Minuten später mit seinem Doppelpack den Sieg perfekt (84.). Die Austria hingegen wurde im Finish nicht mehr ernsthaft gefährlich.
(APA)
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