Die Wolfsberger, die zum Auftakt daheim ein 1:1 gegen ZSKA erreicht hatten, halten nun bei sieben Zählern. Feyenoord (5) verlor im Parallelspiel zu Hause gegen Dinamo Zagreb (11) 0:2, womit der kroatische Meister vorzeitig Sieger der Gruppe K ist. Dem WAC genügt damit bereits ein Remis am kommenden Donnerstag (21.00 Uhr) im Heimspiel gegen Feyenoord zum erstmaligen Einzug in die K.o.-Runde der letzten 32. Die weiterhin sieglosen Moskowiter (3) haben dagegen keine Chance mehr aufs Weiterkommen.
ZSKA machte bei vier Grad Minus zunächst das Spiel und hatte auch die erste Großchance: Nach Flanke von Konstantin Maradischwili kam Mittelstürmer Fedor Tschalow zum Hechtkopfball, der knapp an der Stange vorbeizischte (11.). Auffälligster Akteur der Gastgeber war aber der kroatische Spielmacher Nikola Vlasic, der jüngere Bruder von Ex-Hochsprung-Welt- und -Europameisterin Blanka Vlasic. Nach einem Solo des 23-Jährigen fiel aber der Abschluss von Ivan Obljakow zu schwach aus (14.).
Dario Vizinger mit Traumtor gegen ZSKA Moskau
Dies war auch der Fall auf der Gegenseite, als Eliel Peretz den ersten Torschuss für den WAC abgab (20.). Nur zwei Minuten später hieß es dann 0:1: Dario Vizinger wurde nicht bedrängt und hielt deshalb aus 25 Metern voll drauf. Dieser perfekte Schuss des 22-jährigen Kroaten landete via Lattenunterkante im Netz, Russlands Tormann-Routinier Igor Akinfejew war machtlos.
In der 27. Minute hatte der WAC die erste Möglichkeit auf den zweiten Treffer: Nach Pass von Kapitän Michael Liendl konnte ZSKA-Innenverteidiger Hördur Magnusson einen Abschluss von Vizinger im Strafraum gerade noch an der Stange vorbei in den Corner abfälschen. Und in der 40. Minute rettete bei einem Peretz-Schuss aus 20 Metern die Stange für den geschlagenen Akinfejew. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff hatte Novak noch eine Chance nach einem Corner und Faustabwehr des ZSKA-Goalies, jagte den Ball aber in die Wolken (45.).
Der WAC war also nun richtig drin in der Partie und ließ nur wenig zu. Lediglich ein Schuss von Linksverteidiger Giorgi Schennikow (36./knapp drüber) und ein Tschalow-Abschluss im Strafraum (42./direkt auf Tormann Alexander Kofler) sorgten vor dem Wechsel noch für Gefahr.
Gleich nach Wiederbeginn, als das Schneetreiben immer stärker wurde, entschärfte Akinfejew mit einer Glanzparade einen Peretz-Schuss, der perfekt gepasst hätte (46./in den Corner). ZSKA fand dagegen weiter kaum ein Rezept gegen die diszipliniert spielenden Wolfsberger, die sich nun ganz aufs Kontern verlagerten. Einzig "Joker" Kristijan Bistrovic war mit seinen Weitschüssen gefährlich, doch Alexander Kofler war beide Mal auf dem Posten (74. und 78.).
ZSKA Moskau - WAC: Die Stimmen zum Spiel
Viktor Gontscharenko (ZSKA-Trainer): "Wir haben nun schon im dritten Spiel in Folge kein Tor geschossen, das ist katastrophal. Wir machen bis zum Strafraum alles richtig, agieren dann aber viel zu ideenlos. Dabei haben wir genau das in der Vorbereitung angesprochen."
Ferdinand Feldhofer (WAC-Trainer): "Wir haben gewusst, dass wir ZSKA von Anfang an bestmöglich unter Druck setzen müssen. Denn wenn man ihnen Zeit und Raum lässt, dann wird es schwierig. Das ist uns sehr gut gelungen, vor allem in den ersten zehn Minuten sind wir perfekt in das Spiel gekommen. Wir ließen in der ersten Hälfte generell eher nur Halbchancen des Gegners zu und hätten sogar noch höher in Führung gehen können. In der zweiten Halbzeit sind wir gleich wieder mit einer guten Chance ins Spiel gestartet von Eli Peretz, die Akinfejew sehr gut gehalten hat. Und dann ließen wir wirklich fast gar nichts mehr zu. Dementsprechend war das für uns natürlich ein Riesenerfolg und eine ganz große Topleistung."
Europa League: Tabelle der Gruppe K
Platz | Verein | Sp | S | U | N | T/GT | Pkt. |
1. | Dinamo Zagreb* | 5 | 3 | 2 | 0 | 6:0 | 11 |
2. | WAC | 5 | 2 | 1 | 2 | 6:6 | 7 |
3. | Feyenoord Rotterdam | 5 | 1 | 2 | 2 | 4:7 | 5 |
4. | ZSKA Moskau | 5 | 0 | 3 | 2 | 2:5 | 3 |
* für die K.o.-Phase qualifziert