Wir als gesamte Mannschaft und ich persönlich haben viel Selbstvertrauen", sagte die Tirolerin. Kein Wunder, der 4:2-Testsieg gegen Dänemark am 6. Juli hat den ÖFB-Frauen nach vier sieglosen Spielen einen mächtigen Schub gegeben. "Unser Spiel ist generell immer sehr aggressiv. Unser Teamgeist und unsere Mentalität zeichnen uns aus", schilderte Billa. Positiv ist auch, dass die Kickerinnen nach einer Gala-Vorstellung wie zuletzt auf dem Boden bleiben. "Bei uns hebt keiner ab", unterstrich die Stürmerin.
Sie traf gegen die Däninnen doppelt, es waren ihre Tore Nummer zehn und elf im 30. Länderspiel, einmal mehr stellte sie dabei ihre Gefährlichkeit im Strafraum unter Beweis. Die wird auch in den EM-Duellen mit der Schweiz (Dienstag), Frankreich (22. Juli) und Island (26. Juli) gefragt sein. Billa ist genauso wie Ersatzkapitänin Nina Burger an vorderster Front gesetzt, Unbekümmertheit auf der einen und Routine auf der anderen Seite ergänzen sich sehr gut.
Ganze Familie in Holland
Die Vorfreude auf das Debüt auf großer Turnierbühne ist groß. "Wir wollen einfach unsere Leistung abrufen, uns gut verkaufen und zeigen, dass wir zurecht dort sind", betonte Billa. Was herauskomme, werde man dann sehen.
Als Daumendrücker reist die ganze Familie zu den ersten beiden Spielen an, gegen Island sind dann nur noch Mama und Papa vor Ort. "Es ist großartig, dass immer mehr Fans zu uns kommen, ich hoffe auch auf zahlreiche Unterstützung in Holland. Das ist wichtig für uns", so Billa, die eigentlich nicht gerne im Mittelpunkt steht.
Ausbildung zur Kindergärtnerin
Die Tirolerin, die sich nach drei Juniorinnen-Welt- und Europameistertiteln im Kickboxen voll und ganz auf den Teamsport Fußball konzentrierte, traf in der Liga vergangene Saison dreimal für Hoffenheim. Beim Tabellensiebenten der abgelaufenen Saison hat sie für zwei weitere Jahre unterschrieben, steht daher bis Sommer 2019 unter Vertrag. Bis dorthin wird sie auch ihre parallel zur Karriere laufende Ausbildung zur Erzieherin bzw. Kindergärtnerin abgeschlossen haben. "Wir können es beim Klub gut verbinden. Ich habe Glück, dass ich bei einem Verein bin, der sehr gut organisiert ist", erklärte Billa.
Die Ausbildung hat für sie einen großen Stellenwert. "Als Frau spielt man nicht so lange wie ein Mann, verdient nicht so viel Geld wie ein Mann, deshalb ist es einfach wichtig nebenbei etwas zu machen", hob Billa die Bedeutung des zweiten Standbeines im Frauenfußballhervor.
Mit Sechs Jahren begonnen
Gedanken über 2019 hinaus macht sich die Absolventin des Nationalen Zentrums in St. Pölten, die früher auch Sportarten wie Skifahren, Basketball und Volleyball betrieb, nicht. "Ich möchte mich bei Hoffenheim so gut wie möglich weiterentwickeln und nach den zwei Jahren wird man sehen, wohin mich der Weg weiterführt", sagte die als Sechsjährige erstmals kickende Billa.
Traumland habe sie jedenfalls keines. Mit Deutschland ist sie ohnehin schon in einer der besten Ligen weltweit vertreten. 2015 hatte sie nach Stationen bei Wacker Innsbruck und St. Pölten, wo sie zweimal die Liga-Torjägerkrone gewonnen hatte, den Sprung geschafft.