Sein Trainer Marcel Keizer klärt nun auf, warum der 19-jährige ÖFB-Nationalspieler für ihn momentan kein Thema ist. "Er ist noch nicht dafür bereit", so Keizer gegenüber FOX Sports. "Er hat erst eine gewisse Anzahl an Trainings absolviert und ein Pflichtspiel über die volle Spielzeit bestritten. Ihm fehlt noch die Abstimmung, aber das wird schon noch kommen."
Tatsächlich musste Wöber nur wenige Tage nach seiner Unterschrift bei Ajax zum ÖFB-Team nach Wien zurückkehren. Dadurch verpasste er für rund eineinhalb Wochen die Übungseinheiten beim niederländischen Rekordmeister. Das wird ihm nun zum Verhängnis.
Probleme im Spiel nach vorne?
Teamkollege Daley Sinkgraven fordert bei Goal Geduld für Wöber ein. "Er ist ein physisch starker Spieler und ein guter Verteidiger. Bei Ajax versuchen wir immer nach vorne zu spielen. Da kann er natürlich noch einen Schritt nach vorne machen. Aber ich denke, dass er für Ajax ein absoluter Gewinn ist."
Auch Wöber selbst meinte zuletzt gegenüber der Kronen Zeitung, dass er vom Tempo und Niveau im Training überrascht gewesen ist. "Es gibt keine Übung ohne Ball, da wird zwei Stunden nur gekickt", so der Innenverteidiger. Das Vertrauen vom Trainerteam sei trotzdem da. "Ich merke, dass sie einen konkreten Plan mit mir verfolgen."
Trainer unter Druck
Wöber braucht also noch etwas Zeit, um sich bei seinem neuen Klub zurechtzufinden. Das ist auch absolut legitim - von einem 19-jährigen Burschen zu verlangen, sich bei seiner ersten Auslandsstation gleich auf Anhieb in die Startelf zu spielen, wäre vermessen. Zumal der öffentliche Druck bei einem Traditionsklub wie Ajax besonders groß ist.
Dies bekommt momentan auch Coach Keizer zu spüren. Nach sechs Spielen steht Ajax nur mit zehn Punkten und Platz sieben da - viel zu wenig für die Ansprüche des Europa-League-Finalisten. Einige Experten trauen Keizer, der zuvor die zweite Mannschaft trainierte, nicht zu, die Fußstapfen von BVB-Coach Peter Bosz ausfüllen zu können. Vielleicht muss sich Wöber bald unter einem neuen Trainer beweisen.