Katastrophaler Frühjahrsauftakt für Sturm Graz

Von APA
Sturm verliert den Frühjahrsauftakt
© GEPA

Nach der Vertragsverlängerung von Chefcoach Franco Foda blickte Sturm Graz recht hoffnungsfroh in den Frühjahrsauftakt. 90 Minuten später ist der Kopf aber gesenkt. Sturm verliert gegen das Tabellenschlusslicht Mattersburg, bei denen Stefan Maierhofer einen gelungenen Einstand feierte.

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Das Trainerdebüt von Gerald Baumgartner bei Schlusslicht SV Mattersburg ist geglückt. Die Burgenländer feierten am Samstag im Heimspiel der 21. Runde gegen Herbstmeister SK Sturm Graz einen 1:0-Erfolg und holten damit im ersten von 16 "Endspielen" gleich einmal wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Der Rückstand auf den Vorletzten SKN St. Pölten wurde auf einen Zähler verringert.

Auch der Achte SV Ried ist nur noch drei Zähler entfernt. Thorsten Röcher avancierte im Pappelstadion schon vor der Pause mit seinem dritten Saisontreffer (35.) zum Matchwinner. Die Grazer verpatzten einen Tag nach der bekannt gewordenen Vertragsverlängerung von Coach Franco Foda bis Sommer 2019 den Frühjahrsstart völlig. Es war ihre erste Niederlage in einem Frühjahrs-Auftaktspiel seit einem Heim-1:3 gegen Kapfenberg 2009. Der Rückstand des Dritten auf das punktgleiche Führungsduo Red Bull Salzburg und SCR Altach wuchs auf vier Punkte an.

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Baumgartner setzte in seinem ersten Pflichtspiel als Ivica-Vastic-Nachfolger auch aufgrund der Sperre von Patrick Bürger an vorderster Front auf Stefan Maierhofer. Der 2,02-Meter-Mann kam zum ersten Mal seit dem 13. Dezember 2014 - einem 0:6 in Ried im Wiener-Neustadt-Dress - in der Bundesliga zum Einsatz. Mit der Salzburg-Leihgabe David Atanga stand auch der zweite von drei Zugängen in der Anfangsformation. Bei den Grazern mussten die Neuen vorerst auf der Bank Platz nehmen.

Der Spielverlauf

Von dort sahen sie wie die 3.200 Zuschauer vor der Pause zwar eine optisch überlegene Sturm-Mannschaft, die sich aber kaum gefährlich in Szene setzen konnte. Torgefahr gab es nur durch Weitschüsse, einer von James Jeggo ging hauchdünn vorbei (17.), bei einem von Fabian Koch parierte Markus Kuster mit der Faust (30.). Sonst waren vor allem viele Fehlpässe zu sehen, diese aber auch aufseiten der Hausherren.

Die Burgenländer präsentierten sich trotzdem im Gegensatz zum Herbst verbessert, waren zweikampfstärker als der Gegner und gingen mit der dritten Chance nach zwei Atanga-Schüssen (22., 32.) auch in Führung. Es war zugleich das einzig wirkliche spielerische Highlight in Hälfte eins. Der von Maierhofer per Kopf bediente Michael Perlak spielte ideal für Röcher in den Lauf, der die Aktion mustergültig ins lange Eck abschloss (35.).

Gleich nach Wiederbeginn gab es beinahe auf beiden Seiten einen Torjubel. Ein abgefälschter Hierländer-Schuss verfehlte nur knapp das Tor (47.), ein Mattersburg-Treffer wurde zurecht wegen Abseits nicht anerkannt (49.). Die über weite Strecken ideenlosen Gäste konnten die Mattersburger erst in der Schlussphase in der eigenen Hälfte einschnüren.

Kuster wehrte einen abgefälschten Baris-Atik-Schuss ab (78.). Die Großchance auf den Ausgleich setzte Andreas Gruber vom Sechzehner drüber (83.). An der Niederlage konnten auch die im Verlauf der zweiten Hälfte eingewechselten Zugänge Seifeddin Chabbi und Atik nichts ändern. Das hatte auch mit der starken Defensivleistung der Burgenländer zu tun, die nun 15 ihrer insgesamt 17 Punkte in dieser Saison zu Hause geholt haben.

Die Stimmen

Gerald Baumgartner (Mattersburg-Trainer): "Wenn man das erste Spiel gewinnt, ist es immer positiv. Wir haben viel gekämpft und auch gegen eine starke Sturm-Mannschaft viel richtig gemacht. Wir haben wenige Chancen zugelassen und das Tor schön herausgespielt. Der Sieg gehört der Mannschaft und Obmann Martin Pucher, der immer mitfiebert. Aus dem Sieg können wir sehr viel Selbstvertrauen ziehen. Die Mannschaft besitzt einen Top-Teamgeist."

Franco Foda (Sturm-Graz-Trainer): "Es war ein ausgeglichenes Spiel. Wir haben Mattersburg studiert und uns auf das 0:1 auch vorbereitet. Wir haben gewusst, dass Maierhofer mit langen Bällen angespielt wird. Das muss ich der Mannschaft vorwerfen. Mattersburg war aggressiver, wir konnten uns an den Flügeln nicht durchsetzen, hatten viel Ballbesitz, aber Ballbesitz gewinnt kein Spiel. Die letzten 30 Minuten haben wir dann unser Spiel aufziehen können, hatten auch unsere Chancen, uns ist das Tor aber nicht gelungen, deshalb haben wir verloren. Das Zweikampfverhalten hat bei uns nicht gestimmt."

Stefan Maierhofer (Mattersburg-Stürmer): "Es war wichtig, dass sich die Mannschaft belohnt, spielerisch ist viel da. Das 1:0 war schön herausgespielt. Mit mit dem neuen Trainer ist viel Schwung reingekommen, es herrscht positive Stimmung in der Mannschaft."

Das Spiel in der LIVE-Nachlese

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