Den Titel können die mittlerweile 18 Pflichtspiele ungeschlagenen Salzburger kommenden Samstag mit einem Sieg in Mattersburg erstmals aus eigener Kraft fixieren. Ried fehlen weiterhin vier Zähler auf den Vorletzten St. Pölten. Die Führung durch einen Elfmeter von Peter Zulj (33.) brachten die Innviertler vor 10.231 Zuschauern in Wals-Siezenheim nicht über die Zeit. Hwang Hee-chan gelang noch der verdiente Ausgleich (78.).
Ried versteckte sich beim großen Favoriten nicht, sondern trat von Beginn an die Flucht nach vorne an. Einen ersten Schuss von Marcel Ziegl lenkte Paulo Miranda mit dem Kopf über das Tor (4.). Zulj schoss nach dem folgenden Corner daneben. Die Salzburger waren trotz ihrer Feldüberlegenheit nicht zwingend genug. Ein Hwang-Heber, der das Tor verfehlte, blieb die einzige Ausbeute vor der Pause (17.).
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Auf der Gegenseite stieß Diadie Samassekou im Strafraum Zulj von hinten nieder. Den folgenden Strafstoß verwertete dieser selbst im rechten Eck. Es war Salzburgs erstes Liga-Gegentor im eigenen Stadion in diesem Kalenderjahr. Rieds Florian Hart traf zudem noch das Außennetz (44.).
Salzburg nach Seitenwechsel besser
Nach Seitenwechsel legte Salzburg einen Gang zu. Der eingewechselte Wanderson (48., 62.) scheiterte aber ebenso zweimal am starken Ried-Torhüter Thomas Gebauer wie Hwang (59., 65.). Die Rieder waren offensiv nicht mehr vorhanden, am Ende brach auch ihr Abwehr-Bollwerk. Nach einem Zuspiel von Valentino Lazaro verwertete Hwang aus neun Metern. Es war das neunte Ligator des Südkoreaners in dieser Saison.
Mehr als einen abgefälschten Zulj-Schuss am Tor vorbei (86.) hatte Ried nicht mehr zu bieten. Es reichte aber für den ersten Punktgewinn in Salzburg seit März 2013 (2:2). In 24 Spielen der Red-Bull-Ära haben die Salzburger noch nie gegen die Innviertler verloren. Ihre aktuelle Serie von fünf Ligasiegen in Serie ging aber zu Ende. Ein Spiel verloren haben die "Bullen" zuletzt Ende November gegen die Admira (0:1).
Die Rieder beendeten ihre Unserie von zehn Auswärtsniederlagen in Folge ausgerechnet beim Tabellenführer. Fünf Spiele bleiben dem schwächsten Auswärtsteam der Liga noch, um den Klassenerhalt zu schaffen. Weil auch die Konkurrenten St. Pölten (3:3 gegen Altach), WAC und Mattersburg (2:2 im direkten Duell) nicht voll punkteten, blieb die Situation im Abstiegskampf nahezu unverändert. In der nächsten Runde empfangen die Rieder die Admira.
Die Stimmen
Oscar Garcia (Salzburg-Trainer): "Es ist schwierig, wenn man gegen eine defensiv gute und kompakte Mannschaft zurückliegt. Wir hätten unsere Chancen verwerten müssen, denn abgesehen vom Elfmeter ist vom Gegner nicht viel gekommen. Wir waren in der ersten Hälfte nicht so frisch, vor allem im Spielaufbau. In der zweiten Hälfte haben wir die Effizienz vor dem Tor vermissen lassen. Wir waren klar die bessere Mannschaft. Meine Mannschaft hat bis zum Schluss an den Sieg geglaubt und versucht, zu gewinnen."
Alexander Walke (Salzburg-Kapitän): "Wir waren in allen Belangen überlegen, hätten ganz einfach unsere Chancen verwerten müssen. Jetzt müssen wir einmal dieses Spiel verdauen, denn es ist nicht so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben. Dann erst können wir uns auf das Mattersburg-Spiel konzentrieren."
Lassaad Chabbi (Ried-Trainer): "Meine Freude ist sehr groß über diesen Punkt gegen die beste Mannschaft Österreichs. Meine Mannschaft hat an sich geglaubt. Uns ist es gut gelungen, mit drei Sechsern die Schnittstellen zuzumachen, denn Salzburg ist mit den schnellen Leuten immer enorm gefährlich. Im Großen und Ganzen ist das Unentschieden nicht unverdient. Dieser Punkt ist sehr wichtig für die Moral und für das Selbstvertrauen."
Thomas Gebauer (Ried-Kapitän): "Es wäre vermessen, wenn wir mit diesem einen Punkt in Salzburg nicht zufrieden wären. Vor allem in der zweiten Hälfte hat man gesehen, was Salzburg draufhat, welch enormen Druck sie entwickeln können. Wir können stolz auf unsere Leistung sein. Jetzt haben wir noch fünf Endspiele. Wenn wir so auftreten wie heute, haben wir noch alle Möglichkeiten."
RB Salzburg - SV Ried: Der Ticker in der Nachlese