Im Duell der Europa-League-Starter war es neben dem 18-jährigen Wolf auch Zweiergoalie Cican Stankovic, der zum Helden wurde. Der 24-Jährige hatte kurzfristig für Stammkeeper Alexander Walke (Fingerluxation und Rissquetschwunde) übernommen und brachte alleine Altach-Stürmer Nicolas Ngamaleu mit vier vereitelten Großchancen zur Verzweiflung. Insgesamt acht Paraden verzeichnete Stankovic und ermöglichte dem Team von Trainer Marco Rose den dritten Sieg im vierten Spiel. Die in der Europa-League-Qualifikation so furiosen Altacher hingegen kassierten bereits die dritte Niederlage und halten weiter nur bei drei Zählern.
Lange Zeit war es Stankovic, der sich quasi im Alleingang gegen die Altacher stellte. In der 17. Minute wurde ein Schuss von Stefan Nutz Beute des Goalies, der später auch zweimal mit dem Fuß gegen Ngamaleu parierte (19., 34.). Das waren aber nicht die einzigen Chancen der Hausherren, die nach Ballgewinn jeweils blitzschnell umschalteten und mehrmals die Fehleranfälligkeit und Unaufmerksamkeit Salzburgs ausnützten. Bald nach Beginn verfehlte Christian Gebauer das Tor nur knapp (5.), kurz darauf ging sein Volley über das Gäste-Tor (9.).
Salzburg lange deutlich schwächer
Salzburg hingegen hatte große Probleme mit der massierten Altacher Defensive, die dem Gegner gerade in der bevorzugten Mitte keinen Raum schenkte. Vorstöße in den Sechzehner waren mangels Animo, Schnelligkeit und fehlender Kreativität bis zur Pause die absolute Ausnahme. Die einzigen Möglichkeiten datierten aus der Frühphase der ersten Hälfte: Nach einem Eckball bugsierte Hee-chan Hwang verkehrt stehend zum Tor den Ball über eben dieses (6.), zwei Minuten später hatte Dabbur, völlig allein auf weiter Flug respektive am Sechzehner, bei einem Schuss an die Außenstange auch Pech.
Zwar startete Salzburg mit einem Schuss von Valon Berisha aus spitzem Winkel am langen Eck vorbei (46.) in die zweite Hälfte, am Charakter der Partie änderte sich aber nichts. Vielmehr war Stankovic erneut bei einem Alleingang Ngamaleus gefragt (50.), auch bei einem Weitschuss von Jan Zwischenbrugger konnte er sich auszeichnen (53.). Zumindest der Doppelwechsel knapp vor Stundenfrist - Wolf kam für Hwang, Amadou Haidara für Reinhold Yabo - brachte etwas mehr Schwung ins Salzburger Spiel.
Ngamaleu verzweifelte
Während die Kräfte der Altacher mit Fortdauer sichtlich schwanden, und Stankovic mit einer weiteren Parade Solo-Läufer Ngamaleu entzauberte (79.), kam Salzburg in der Schlussphase zu seinen besten Möglichkeiten: Ein ansatzloser Wolf-Schuss ging nur knapp am Tor vorbei (72.), dann prüfte Fredrik Gulbrandsen Altach-Goalie Martin Kobras (80.). Der Schlussmann drehte auch einen Schuss von Valon Berisha über die Latte (82.) und war mit einer starken Reaktion bei einem Gulbrandsen-Köpfler zur Stelle (86.).
Die späte Rache für die zahlreichen vergebenen Chancen ereilte die Altacher in der Nachspielzeit. Für die Vorarlberger jagte ein überhastet schießender Gebauer den Matchball aus 16 Metern weit über das Tor jagte (89.), Wolf hingegen machte nach Vorlage von Munas Dabbur mit seinem zweiten Bundesligatreffer den Sieg des Meisters perfekt.
Die Stimmen
Klaus Schmidt (Altach-Trainer): "Das ist ein sehr bitterer Moment. Wir haben Salzburg mehr oder weniger im Griff gehabt. Leider haben wir nicht fertig gespielt. Jetzt heißt es in erster Linie, die Spieler für Donnerstag aufrichten."
Marco Rose (Salzburg-Trainer): "Heute sitzt keiner in der Kabine und feiert den Sieg. Wir sind froh um die Punkte und können den Sieg sehr gut einschätzen. Altach hat ein sehr gutes Spiel gezeigt, wir haben neben Glück auch noch einen sehr guten Torhüter gebraucht."