Dieser ortete Probleme im Mittelfeldzentrum und holte Ljubicic zurück nach Hütteldorf. Gegen den LASK und Red Bull Salzburg gab Djuricin dem Sechser die Chance in der Startelf - und dieser bedankte sich mit starken Leistungen, erstes Bundesliga-Tor inklusive. Suboptimal für Mählich, der somit vorerst auf Ljubicic verzichten muss. "Er (Ljubicic, Anm.) ist ein großartiger Mensch, ein großartiger Kicker. Ich drücke ihm die Daumen, dass er dort glücklich wird", freut sich Mählich über den Aufstieg seines Schützlings.
"Mählichs Worte haben mich berührt"
Worte, die Ljubicic nicht kalt lassen. "Seit dem ersten Tag hat mir Roman Mählich das Gefühl gegeben, dass er mich schätzt. Als ich dann am Dienstag seine Worte gelesen habe, hat mich das echt berührt. Da habe ich gemerkt, dass er mich wirklich mag", sagt Ljubicic im Gespräch mit SPOX. An Wiener Neustadt vermittelte ihn eigentlich Co-Trainer Peter Hlinka. Aber auch Mählich beobachtete Ljubicic bereits bei Rapid II in der Regionalliga und erkannte Potenzial.
"In Wiener Neustadt habe ich mich im Defensivverhalten verbessert, insbesondere im Gegenpressing", sagt Ljubicic, aber "es gibt noch einige Punkte, an denen ich arbeiten muss". Dafür studiert der Österreicher die Spielweise von Barcelonas Sergio Busquets, den er als Idol bezeichnet. Seine Interpretation vom Spiel vor der Abwehr: Auf den Beinen bleiben, Bälle antizipieren, nur im Ausnahmefall grätschen. Modernes Spiel also. "Bei Rapid ist Stefan Schwab eine große Hilfe für mich. Er ist ein hervorragender Kicker, der große Stärken in der Offensive hat. Ich versuche ihm in der Defensive zu helfen."
Ljubicic: Die Zukunft ist unklar
Wie es jetzt konkret bei Rapid weitergeht, ist nicht restlos geklärt. Fix ist: Ljubicic steht gegen Altach im Kader, Djuricin will ihn fördern. "Dann werden wir weiterschauen. Die Konkurrenz ist ziemlich groß. Und das finde ich gut. Mich motiviert das im Training. Und die Aussicht, bei Wiener Neustadt zu spielen, ist ja auch überhaupt nicht schlimm", sagt er. Und dann gibt es ja auch noch das Versprechen von Sportdirektor Fredy Bickel: "Er hat gesagt, dass ich jedenfalls nicht auf der Bank sitzen werde, außer in Ausnahmefällen natürlich. Wenn ich bei Rapid nicht spiele, dann bei Wiener Neustadt."
Langfristig will sich Ljubicic, der sich als "echter Rapidler" bezeichnet, aber freilich in Hütteldorf etablieren. Als kleiner Bursche entdeckten ihn die Grün-Weißen im Trikot des FavAC. Ljubicic wurde bei einem Turnier Torschützenkönig, der Klub trat an das Talent heran. "Meine Eltern haben zum Glück in Niederösterreich in der Nähe von Hütteldorf ein Haus gekauft. Mein Vater hat dann gesagt: Jetzt wechselst du zu Rapid." Seit der U10 kickt Ljubicic nun für die Grün-Weißen.
"Ich will mit Rapid Meister werden"
"Ich bin bei Rapid aufgewachsen, der Klub bedeutet mir sehr viel. Als ich in Salzburg das Tor geschossen habe, dachten alle, ich würde weinen. Aber so arg war es auch wieder nicht", sagt der 1,86 Meter große Mittelfeldspieler und lacht. "Berührt hat es mich aber sehr, als ich zu den Fans gelaufen bin. Da hab' ich richtig Gänsehaut bekommen." Ein Abschied ist für ihn deshalb überhaupt kein Thema: "Ich will bei Rapid bleiben. Ich will auf jeden Fall mit Rapid Meister werden. Da brauchen sich die Fans keine Sorgen machen."
Für diese Saison steckt Ljubicic aber noch kleinere Ziele. "Gegen Salzburg haben wir einen guten Teamgeist gezeigt. Ich glaube an die Mannschaft. Wir wollen in die Top-Drei und ich denke das ist realistisch." Dafür soll in Altach (Samstag, 16:00 Uhr) der dritte Saisonsieg her.