So sei es kein Geheimnis, dass die Bundesliga sowohl für die Ablöse von Marcel Koller als auch für die Demontage des höchst erfolgreichen Sportdirektors Willi Ruttensteiner gestimmt hatte.
Kraetschmer dazu: "Wir müssen zwei Dinge unterscheiden. In Gmunden hat man am 15. September den Beschluss gefasst, den Vertrag mit Koller nicht zu verlängern. Es war ein anderes Mehrheitsverhältnis als am 7. Oktober in Wien bei Ruttensteiner. Es ist aber richtig, dass die Liga in beiden Fällen gesagt hat, wir präferieren Neues."
Neues präferierte offensichtlich auch Ruttensteiner, zumindest lässt Kraetschmer diesbezügliches andeuten: "Windtner hat vor Gmunden ein Gespräch mit Koller geführt, der war prinzipiell für neue Verhandlungen bereit. Natürlich hätte er finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Wir haben aber klipp und klar gesagt, nach sechs Jahren wäre ein Neustart besser. Willi Ruttensteiner hat nicht behauptet, verlängert unbedingt mit Koller."
"Die Kommunikation war ein Desaster"
Dass auf Ruttensteiner Peter Schöttel folgte, begründet Kraetschmer mit "aufgrund seiner Erfahrung." Die Kommunikation nach außen sei hingegen katastrophal gewesen, wie der Austria-Vorstand einräumt: "Ein Desaster war die Kommunikation, die Außendarstellung. Freundlich ausgedrückt war sie nicht ideal, tatsächlich war sie einfach nur schlecht. Die Leute haben sich nicht daran gehalten, ruhig zu sein. Schöttels Liste mit den zehn Namen möglicher Teamchefs darf jetzt nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Was man nicht verhindern kann, ist, dass in den Medien mit Namen herumgeworfen wird. Ein paar werden auf der Liste sein."
Einer auf der Liste könnte auch Noch-Austria-Trainer Thorsten Fink sein. Angst, dass Kraetschmer seinen eigenen Trainer an den ÖFB verliert, hat er aber nicht: "Sollte es so sein, werde ich mich damit auseinandersetzen."