Enger Dreikampf an der Tabellenspitze

Von APA
Zlatko Dedic
© GEPA

Der FC Wacker Innsbruck ist nach der ersten Runde der zweiten Saisonhälfte in der Fußball-Erste-Liga voll in den Windschatten von Herbstmeister SV Ried gerückt. Die Tiroler setzten sich am Freitagabend auswärts bei Blau-Weiß Linz mit 2:1 durch und haben nun genauso wie der TSV Hartberg und SC Wiener Neustadt zwei Zähler Rückstand auf den Tabellenführer. Eine Runde wird 2017 noch ausgetragen.

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Ried verabsäumte es, sich vorzeitig die Winterkrone aufzusetzen, kam gegen Wiener Neustadt trotz einer 2:0-Führung über ein 2:2 nicht hinaus. Hartberg behielt bei der WSG Wattens klar mit 4:1 die Oberhand. Theoretische Chancen auf Rang eins zum Jahresende 2017 hat auch noch der nicht aufstiegsberechtigte FC Liefering, der nach einem 5:0-Kantersieg beim Kapfenberger SV drei Punkte Rückstand auf Rang eins hat.

Blitzstart von Wacker

Die Tiroler stellten im Stadion der Stadt Linz früh die Weichen für den Sieg. Nach einem abgewehrten Harrer-Schuss überwand Zlatko Dedic (4.) den Linzer-Schlussmann Ammar Helac. Der 33-jährige Slowene traf im 20. Spiel zum achten Mal. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff vollendete Roman Kerschbaum (45.+1) nach einem Vallci-Kopfball aus kürzester Distanz ebenfalls per Kopf.

Nach dem Seitenwechsel verwalteten die Gäste fast nur noch das Resultat. Die Linzer drängten und kamen durch Emir Halilovic (63.) zum Anschlusstreffer. Der Ausgleich lag in der Luft, Christopher Knett hielt den dritten Sieg der Tiroler in Serie aber fest. Der Wacker-Goalie parierte einen Elfmeter von Ante Anic (88.) mit einer tollen Parade. Michael Schimpelsberger hatte den Ball zuvor an die Hand bekommen und dafür auch die Gelb-Rote-Karte kassiert.

Für Blau-Weiß war es die erste Niederlage im vierten Heimspiel gegen die drittplatzierten Tiroler, womit sie zwei Punkte hinter den FAC (2:1 gegen SC Austria Lustenau) ans Tabellenende zurückfielen. In der 20. Runde am kommenden Freitag sind die nun schon elf Partien sieglosen Linzer in Wiener Neustadt zu Gast. Ried muss auswärts in Lustenau ran, Innsbruck zu Hause gegen Kapfenberg und Hartberg ebenfalls vor eigenem Publikum gegen den FAC. Das Duell Liefering gegen Wattens komplettiert das Programm.

Ried gibt 2:0 aus der Hand

Die Rieder legten nach der Übergabe des Herbstmeister-Pokals durch Bundesliga-Aufsichtsrätin Katja Putzenlechner einen Traumstart hin. Tormann Domenik Schierl ließ einen Kerhe-Schuss aus, Seifedin Chabbi staubte aus kurzer Distanz ab (9.). Der 24-jährige Stürmer übernahm mit seinem 15. Saisontreffer die alleinige Führung in der Schützenliste. Sechs Minuten später traf Chabbis Angriffskollege Thomas Fröschl von der Strafraumgrenze überlegt ins Eck. Für den 29-Jährigen war es auch schon Tor Nummer neun.

Wiener Neustadt stand auf verlorenem Posten, kam aus dem Nichts aber zurück. Fabian Miesenböck (36.) schloss eine Aktion über mehrere Stationen ab. Nach dem Seitenwechsel war die Mählich-Truppe das bessere Team. Bei Top-Kopfball-Chancen von Salihi (51.) und Christoph Kobald (87.) fehlte aber noch das Glück. In der Nachspielzeit durften die Gäste aber doch noch zurecht jubeln, Markus Rusek (92.) traf per Kopf ins Eck.

Ried gab damit den dritten Sieg in Folge noch aus der Hand, im Duell des besten Heimteams der Liga mit dem stärksten Auswärtsteam gab es also keinen Sieger. Wiener Neustadt blieb nach dem 1:0 zu Saisonbeginn auch beim zweiten Auftritt im Innviertel unbesiegt, wartet aber insgesamt jetzt schon drei Runden auf einen vollen Erfolg.

Hartberg dreht Partie

Den gab es dafür für die Hartberger, die sich auch im ersten Spiel nach der zweitbesten Hinrunde eines Aufsteigers seit der Wiedereinführung des Zehnerliga-Formats im Sommer 2010 von einer guten Seite präsentierten. Allerdings erst nach der Pause und einem 0:1-Rückstand nach einem Treffer von Milan Jurdik (30.). "Joker" Daniel Gremsl mit einem Doppelpack (47., 71.), Roko Mislov (63.) und Dario Tadic (68.) sorgten noch für klare Verhältnisse und den dritten Hartberger Sieg gegen Wattens in dieser Saison. Die Steirer sind nun fünf Spiele ungeschlagen, feierten dabei vier Siege.

Liefering ließ Kapfenberg im Franz-Fekete-Stadion mit fünf unter der Woche erfolgreichen Youth-League-Spielern in der Startformation keine Chance. Dominik Szoboszlai (9.), Romano Schmid (48.), Samuel Tetteh (59.) mit einem im zweiten Anlauf verwandelten Elfmeter, David Atanga (73.) und Alexander Schmidt (94.) schossen Lieferings höchsten Saisonerfolg heraus. Für die "Jungbullen" war es der vierte Sieg im direkten Duell nacheinander.

FAC vermasselt "Trainerdebüt"

Im Tabellenkeller gab der FAC ein Lebenszeichen ab. Dank Edrisa Lubega (34.) und Mario Kröpfl (60.) gab es einen 2:1-Heimsieg gegen Lustenau. Die Premiere von Michael Kopf, der "auf dem Papier" nun neuer Lustenau-Trainer ist, ging schief. Aufgrund der fehlenden Lizenz von Gernot Plassnegger musste eine Lösung gefunden werden. Der hat weiter das Sagen, fungiert offiziell aber nur noch als Teammanager. Für beide war es ein bitterer Abend, da nur Lucas Barbosa (73.) traf. Der FAC revanchierte sich für das 1:5 und 0:5 in den jüngsten beiden direkten Begegnungen und liegt zwei Zähler vor dem Neo-Schlusslicht BW Linz. Wattens hat vier Zähler Luft auf Rang zehn.

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