Während die siebentplatzierten Vorarlberger punktemäßig zur Wiener Austria (beide 22) aufschlossen, fehlen dem Tabellendritten Rapid (29) bereits elf Punkte auf Spitzenreiter Salzburg, der zwei Stunden zuvor einen 2:0-Heimsieg über den Vorletzten Mattersburg gefeiert hatte. Sturm Graz liegt nach dem 6:1-Heimtriumph am Dienstagabend gegen die Admira neun Zähler vor dem Rekordmeister, der drei Tage nach dem 2:3 im Schlager gegen Salzburg die nächste Heimniederlage kassierte und sowohl Thanos Petsos (76.) als auch Boli Bolingoli (90.) durch Ausschlüsse wegen Torraubs verlor.
Viele vergebene Chancen
Rapid musste Philipp Schobesberger (Leistenbeschwerden), Dejan Ljubicic (Gehirnerschütterung) und Veton Berisha (Hüftprobleme) vorgeben, dominierte aber trotzdem die Partie vor 13.400 Zuschauern zunächst klar. Doch wieder einmal ließ das Team von Goran Djuricin in der ersten Hälfte gleich mehrere Topmöglichkeiten aus. Vor allem Giorgi Kvilitaia erwies sich einmal mehr als Chancentod.
Der georgische Teamstürmer vergab zuerst nach einem tollen Antritt von Louis Schaub (14./daneben), scheiterte an Tormann Martin Kobras (32.) und per Kopf an Emanuel Schreiner (41.). Aber auch Joelinton brachte das Kunststück zuwege, aus sieben Metern nicht ins Tor zu treffen (22./leicht abgefälscht ins Torout).
Schon unmittelbar nach der Pause hätte Louis Ngwat-Mahop den Spielverlauf auf den Kopf stellen können, traf aber nach einem Eckball im Fünfer den Ball nicht richtig, wodurch Tormann Richard Strebinger Sieger in diesem Duell blieb. Wenig später hatte der Rapid-Schlussmann Glück, als er sich bei einer Flanke von Andreas Lienhart komplett verschätzte und der Ball an die Stange klatschte (50.).
Zweimal Elfer, zweimal Rot
Auf der Gegenseite köpfelte Stefan Schwab nach einem Freistoß von Thomas Murg ans Lattenkreuz (54.), ein Fernschuss des Rapid-Kapitäns zischte dann knapp auf der anderen Seite des Tors vorbei (62.). Die Führung resultierte schließlich aus einem Konter, den Schaub nach Pass von Schwab perfekt abschloss. Die Freude über die Führung währte jedoch nur kurz, denn als Aigner im Strafraum den zurückeilenden Petsos im Achselbereich traf, entschied Schiedsrichter Manuel Schüttengruber auf Ausschluss und Strafstoß.
Es sollte allerdings noch schlimmer für die Rapidler kommen. Nach einem leichten Kontakt von Bolingoli, der den durchbrechenden Christian Gebauer von hinten zu Fall brachte, gab es erneut Elfer und Rot. Aigner schoss diesmal schlecht, bezwang Strebinger aber trotzdem. Nach dem Schlusspfiff kam es noch zu einer Rudelbildung, wobei vor allem Rapid-Kapitän Schwab von seinen Mitspielern kaum zu bändigen war.