Foda war für Sturm seit 1997 mit eineinhalbjähriger Unterbrechung als Spieler und Trainer tätig und holte dabei insgesamt drei Meistertitel und zwei Cup-Siege. Diese Erfolge werden unmittelbar vor dem Anpfiff gewürdigt, wenn der Deutsche von den Klub-Verantwortlichen im Stadion geehrt und offiziell verabschiedet wird.
Bei diesem Anlass könnte sich der ansonsten eher zurückhaltende Foda von seiner emotionalen Seite zeigen. "Es ist möglich, dass ich die eine oder andere Träne vergießen werde", kündigte der 51-Jährige an. "Ich habe Sturm extrem viel zu verdanken und bin sehr wehmütig. Ich bin 20 Jahre hier tätig, da wächst einem der Verein ans Herz."
Tabellenführung soll wieder her
Sein letztes Match als Sturm-Coach steht am 17. Dezember bei der Austria auf dem Programm. "Das wird der schwierigste Moment sein, wenn ich mich von der Mannschaft verabschieden muss", sagte Foda und wiederholte einmal mehr, wie schwer ihm der Abgang fällt. "Normalerweise springst du bei einem Angebot als Teamchef gleich auf, doch ich habe wirklich lange überlegt. Es war keine Entscheidung gegen Sturm, sondern ich wollte einfach etwas anderes machen."
Vorerst aber dreht sich bei Foda noch alles um Sturm Graz und das Vorhaben, weiterhin am punktegleichen Spitzenreiter Red Bull Salzburg dranzubleiben. Die "Bullen" treten erst am Sonntag auswärts gegen den WAC an. "Wir wollen unbedingt gewinnen und zumindest für einen Tag die Tabellenführung haben", erklärte Foda.
"Fahren nicht nach Graz, um Fodas Leistungen zu honorieren"
Die Statistik spricht für das Gelingen dieses Plans. Sturm kassierte in den vergangenen zehn Runden nur eine Niederlage und holte aus den jüngsten elf Liga-Heimpartien neun Siege und zwei Remis. Für St. Pölten hingegen reichte es saisonübergreifend in den vergangenen 22 Bewerbspartien nur zu einem Sieg. "Aber wir haben großen Respekt vor St. Pölten", beteuerte Foda.
SKN-Coach Oliver Lederer hat für seine Mannschaft die Rolle als Partyschreck vorgesehen. "Wir fahren nicht nach Graz, um Fodas Leistungen zu honorieren. Was er erreicht hat, war großartig, aber er wird es auch überleben, wenn sein letztes Heimspiel nicht so positiv verläuft", vermutete Lederer.
Sturm ist laut dem 39-Jährigen ein ernsthafter Titelkandidat. "Sie sind sicher Salzburgs Herausforderer Nummer eins", meinte Lederer. Seine Truppe liegt schon acht Punkte hinter dem neuntplatzierten WAC. "Es ist aber meine innerste Überzeugung, dass wir einen ordentlichen Fußball spielen und uns stabilisiert haben. Wir machen nicht sinnloses Ballbesitzspiel, sondern haben im Positionsspiel einen großen Schritt vorwärts gemacht", betonte Lederer.