Die zweite Ausbaustufe des Projekts um die Merkur Arena bzw. die nahe liegende Eishalle soll am Donnerstag im Gemeinderat bewilligt werden. 13,5 Millionen Euro werden von Stadt und Land fließen. "Sturm hat jahrelang gekämpft, um die Politik von den Notwendigkeiten im Stadion zu überzeugen", sagte Club-Präsident Christian Jauk bei einem Pressetermin in Unterpremstätten.
"Die Arena ist sanierungsbedürftig"
Das Flutlicht wurde bereits Europacup-tauglich gemacht, der Rasen saniert. Geplant ist der Ausbau des Familiensektors, 200 zusätzliche Parkplätze, ein Sport-Tagungszentrum oder neue Infoscreens im Stadion. Zwischen der Arena und der Eishalle wird schon mit Blick auf die Eiskunstlauf-EM 2020 eine Eventfläche errichtet. "Die Arena ist 20 Jahre alt, vieles ist sanierungsbedürftig. Man darf auch nicht die Infrastrukturoffensive in Wien bei Austria und Rapid vergessen", meinte Jauk.
Im Vergleich zu den Wiener Großclubs müsse Sturm wirtschaftlich gesehen "aus weniger mehr machen", hielt der Clubchef anlässlich der Verlängerung mit dem italienischen Ausrüster Lotto Sport (bis 2021) fest. Vizepräsident Ernst Wustinger meinte dazu: "Wir haben das vierthöchstes Budget der Liga und liegen mit bescheideneren Mitteln unangefochten auf Platz zwei. Das ist gelinde gesagt eine Sensation."
Sturm freut sich über Sonsoreinnahmen
Freuen darf sich Sturm über gestiegene Sponsoreinnahmen. Genaue Zahlen wollte Tebbich nicht nennen, da sich diese aufgrund der guten Platzierung noch weiter erhöhen könnten. Im Bereich Merchandising gab es durch den Ausbau im Onlinebereich und den neuen Fanshop im Grazer Zentrum 30 Prozent Zuwachs, berichtete der Wirtschafter. Wurden in der gesamten Saison 2015/16 in Summe 4.000 Trikots verkauft, waren es nach der Herbstsaison bereits 3.000.
Bei den Saison-Abos hat Sturm ebenfalls zugelegt, 5.500 sind es derzeit. Bei den Eintrittsgeldern habe es bis Jahresende einen Zuwachs von drei Prozent gegeben, berichtete Tebbich. Bei der Bundesliga eingereicht wurden außerdem bereits die Lizenz-Unterlagen für die kommende Saison. "Sturm sieht einer Prüfung mit Ruhe und Zuversicht entgegen", betonte Tebbich.
Kein Verständnis für Pyro-Verbot
Kein Verständnis gibt es von Grazer Seite für die geplante Aufhebung der Pyrotechnik-Ausnahmeregelung bei Sportgroßveranstaltungen durch die Regierung. Wie bei Rapid und der Austria sprach auch Jauk von einem "Schnellschuss". Er erinnerte an frühere Gespräche, die zu einem Erlass im Jahr 2011 geführt hätten: "Mit diesem sind Sturm Graz und die Liga insgesamt zufrieden. Es gab weder einen Anlassfall noch andere Gründe, durch einen Schnellschuss die Rechtslage zu verändern."
Im Fall von Sturm sei es zu keinen Verletzungen oder Beanstandungen gekommen. Raketen und Böller seien ein No-Go, jedoch: "Bengalen sind nun mal Teil der Fankultur und der Choreografien." Jauk rief zur Besonnenheit auf: "Ich wünsche mir einen Dialog und Kommunikation zwischen Bundesliga und Ministerium."