Und das verdient. Acht Tore erzielte der Mittelstürmer in seinen letzten fünf Bundesliga-Auftritten für die Mattersburger, im Cup schenkte er dem TSV Hartberg ein. "Mir ist alles aufgegangen", sagt Prevljak und lacht. Der exorbitante Formanstieg bugsierte die Salzburg-Leihgabe auf Platz drei der Torschützenliste. Seine Quote? Ein Treffer alle 127 Minuten. Bessere Werte können nur Munas Dabbur und Neo-Barnsley-Kicker Christoph Knasmüllner vorweisen. "Wenn es so weitergeht, kann natürlich alles passieren", sagt Prevljak angesprochen auf die Torschützenliste. "Aber damit beschäftige ich mich nicht so sehr. Ich bin gespannt, wo ich am Ende stehe."
300 Tage Leidenszeit
Dabei ist Prevljaks rasanter Aufstieg nicht selbstverständlich. Anfang April 2016 erlitt er in Lustenau im Liefering-Trikot einen Kreuzbandriss. Es folgten über 300 Tage Leidenszeit. "Es war mental schwer, den Kreuzbandriss zu verkraften. Man geht nie gerne einen Schritt zurück", erinnert sich Prevljak. "Familie und Freunde haben mich wieder dorthin gebracht, wo ich jetzt bin." Auch Red Bull bemühte sich um eine reibungslose Rehabilitation, Sportdirektor Christoph Freund führte mit Prevljak zahlreiche Gespräche. "Das war mir wichtig", sagt er. Kein Wunder - der Leistungsdruck in Salzburg ist so hoch wie bei keinem anderen Verein in Österreich.
Ende Februar 2017 feierte Prevljak sein Comeback für Liefering. Doch der Flow von zuvor war nicht spürbar, acht Spiele wartete er auf seinen ersten Treffer. Zweifel kamen auf. "Ich hatte nach meiner Verletzung Angst, musste erst meinen Kopf freibekommen", sagt Prevljak über die ersten Monate nach seiner Rückkehr. Im Sommer fassten alle Beteiligten den Beschluss, via Leihe Spielpraxis zu sammeln. Mit Mattersburg meldete sich ein dankbarer Abnehmer. Und der Kopf wurde frei. "Für meine Entwicklung ist das sehr wichtig, ich muss mich bei Mattersburg bedanken", sagt Prevljak.
Prevljaks Zukunft? "Im Sommer weiß ich mehr"
In zweieinhalb Monaten endet die Saison wieder und Prevljak muss sich dann erneut über seine Zukunft Gedanken machen. Seine Leihe im Burgenland endet, in Salzburg steht er noch ein weiteres Jahr unter Vertrag. "Bis Sommer konzentriere ich mich natürlich auf Mattersburg und es ist schwer darüber zu reden, was danach passiert. Mein Berater und ich werden im Sommer schauen, wie es weitergeht", gibt sich Prevljak zurückhaltend. Bei einigen Vereinen gingen seine Leistungen nicht unbemerkt vorüber. Gar wird gemunkelt, dass Rapid Wien seine Spiele beobachtet. "Dazu kann ich nichts sagen. Ich bin Red Bull-Spieler und werde weiter für Mattersburg Gas geben, im Sommer weiß ich dann mehr", wiegelt Prevljak bescheiden ab. Schließlich gilt es, für Mattersburg noch Tore zu schießen.