Die im Frühjahr zuvor gegen Hartberg (2:0) und nach 0:1-Rückstand gegen Lustenau (2:1) siegreich gebliebenen Innsbrucker taten sich im Prestigeduell im Gernot-Langes-Stadion vor der Pause sehr schwer. Vom Selbstvertrauen nach der erstmaligen Eroberung der Tabellenspitze war wenig zu sehen. Das 1:0 von Wattens war daher auch nicht unverdient. Milan Jurdik (38.) sorgte nach einer Drehung im Strafraum dafür.
Nach der Pause präsentierten sich die Gäste aber von einer besseren Seite, legten mit Fortdauer deutlich zu. Nach Rieder-Vorarbeit machte Zlatko Dedic (74.) den Ausgleich. Für den Slowenen war es der elfte Saisontreffer, der sechste in den jüngsten sechs Spielen. Die endgültige Wende führte Albert Vallci (89.) mit einem Kopfball nach Harrer-Ecke herbei.
Sechs Siege aus den vergangenen sieben Spielen untermauern die Topform der Tiroler. Sie gewannen zudem zum vierten Mal hintereinander in der Fremde und auch das vierte direkte Duell mit Wattens in Folge. Wattens ist demgegenüber drei Partien sieglos.
Neustadt gewinnt wieder
Wiener Neustadt kehrte nach dem Frühjahrs-Auftakt-1:2 bei Lustenau auf die Siegerstraße zurück. In Floridsdorf sorgten die Niederösterreicher schon früh für die Entscheidung. Mario Stefel (22.). brachte die Gäste mit einem platzierten Schuss ins Eck in Führung. Keine eineinhalb Minuten später schloss Fabian Miesenböck (23.) eine tolle Aktion über mehrere Stationen nach Vorarbeit von Hamdi Salihi ab. Zudem erhöhte Salihi selbst per Kopf nach Flanke von Felix Adjei, der zuvor bei der Ballannahme die Hand zu Hilfe genommen hatte, auf 3:0 (28.).
Die Wiener, die zuletzt in Ried ein 1:1 erkämpft hatten, konnten nach dem Seitenwechsel nicht zulegen. Somit blieb Wiener Neustadt zum siebenten Mal in dieser Saison in einem Auswärtsspiel ohne Gegentor. Die aufgrund der Absage des Heimspiels gegen Hartberg vergangene Woche zum Zuschauen verurteilt gewesene Truppe von Trainer Roman Mählich schrieb mit dem zweiten Sieg in den jüngsten sechs Spielen erstmals im Jahr 2018 an.
Hartberg verliert weiter an Boden
Die Hartberger verloren hingegen im Aufstiegsrennen weiter an Boden. Nach dem 0:2 gegen Innsbruck im ersten Frühjahrsspiel gab es auch im Heimduell mit Liefering nichts zu holen. Die "Jungbullen" waren von Beginn an tonangebend, ließen aber die nötige Effizienz vermissen. Kurz vor dem Pausenpfiff musste sich der starke TSV-Goalie Rene Swete aber doch geschlagen geben, der Südkoreaner Kim Jung-min (44.) schloss einen Konter nach Schmid-Vorarbeit ab. Für den 18-Jährigen war es der Premierentreffer in der Liga.
In der Folge hatten die Steirer Pech, dass ein reguläres Abstaubertor von Alen Ozbolt (77.) von Schiedsrichter Markus Hameter wegen Abseits nicht anerkannt wurde. Das 2:0 der Gäste von Nicolas Meister fiel erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit.
Im Tabellen-Mittelfeld setzte sich Lustenau gegen Kapfenberg im bereits 45. Erste-Liga-Duell der beiden Teams 3:1 durch. Der KSV legte durch einen Linksschuss von Manuel Haas (18.) ins Kreuzeck sehenswert vor. Die Vorarlberger schlugen nach der Pause zurück. Lucas Barbosa (55.), Daniel Sobkova (75.) und Ronivaldo (86.) mit Saisontor Nummer elf waren jeweils nach Vorarbeit von Christopher Drazan erfolgreich.
SV Ried schwächelt weiter
Das Oberösterreich-Duell gegen Blau-Weiß Linz lief vor 2.564 Zuschauern in beiden Hälften nach dem selben Muster ab, die Rieder legten vor, die Hausherren gaben jeweils die richtige Antwort. Thomas Reifeltshammer war schon in der elften Minute per Kopf nach einem Kerhe-Eckball erfolgreich. Für den langjährigen Abwehrchef der Innviertler war es ein toller Einstand bei seinem Comeback nach mehr als halbjähriger Verletzungspause.
Freuen durfte er sich aber nur kurz. Schon drei Minuten später stellte mit Mamby Koita eine Liefering-Leihgabe auf 1:1. Für den 19-jährigen Stürmer aus Mali war es der erste Ligatreffer. Bei der neuerlichen Führung der Innviertler nach der Pause stand wieder ein Liefering-Leihspieler im Mittelpunkt. Der 19-jährige Finne Juhani Pikkarainen brachte Thomas Fröschl im Strafraum ungeschickt zu Fall. Den verhängten Elfmeter setzte Julian Wießmeier (60.) in die Maschen.
Wieder benötigten die Linzer nur wenige Minuten für ihre Reaktion. Und auch das 2:2 fiel aus einem Elfmeter, nachdem Pius Grabher den Linzer Manuel Krainz knapp innerhalb des Strafraums gefoult hatte. Gabriel Lüchinger (64.) behielt vom Punkt die Nerven. Sonst drückte Ried auf den Siegestreffer, Abschlüsse von "Joker" Philipp Prosenik (69.) und Kennedy Boateng (87.) fanden aber nicht den Weg ins Tor. Die letzte Aktion hatten noch die Gastgeber, Thomas Hinum (95.) scheiterte.
Das Unentschieden war eigentlich das logische Resultat, für beide Teams war es bereits die achte Punkteteilung in der laufenden Saison. Auch am 11. August hatte es eine davon im direkten Duell in Linz (1:1) gegeben. Die Linzer rückten bis auf einen Punkt an den Vorletzten Wattens heran und haben unter Neo-Coach Thomas Sageder nach dem 2:1 gegen Liefering nun vier Punkte aus zwei Spielen geholt. Auf Ried wartet nun nächste Woche der Heim-Schlager gegen Innsbruck.