Rapids Fredy Bickel schwärmt nach Cup-Aus gegen Sturm von seiner Mannschaft

Schwacher Trost: Nach dem Cup-Aus gegen Sturm gab es für Rapids Spieler viel Lob
© GEPA

Der SK Rapid wird auch in der Saison 2017/18 keinen Titel einfahren. Der Cup-Fluch der Hütteldorfer - der letzte Cup-Sieg gelang 1995 - bleibt mit dem Aus im Halbfinale gegen den SK Sturm aufrecht. Dass es von allen Seiten Lob für die Leistung der Hauptstädter gab, war dabei nur ein schwacher Trost für die Spieler.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Es war 120 Minuten lang ein tolles Spiel, ein schnelles Spiel, das immer auf Messers Schneide stand", analysierte Rapid-Coach Goran Djuricin nach der 2:3-Niederlage nach Verlängerung. "Ich bin stolz auf meine Mannschaft, dass sie zweimal einen Rückstand aufgeholt hat. Das hat gezeigt, was für eine Moral in der Mannschaft steckt."

In einem enorm offensiv geführten Spiel mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten war Rapid letztlich das unglücklichere von zwei groß aufspielenden Teams. Der einhellige Tenor: Einen Verlierer hatte dieser Cup-Fight eigentlich nicht verdient.

Bickel lässt keine Vorwürfe gelten

"Es waren sehr viele Emotionen drinnen und es ist eine sehr bittere Niederlage für uns", attestierte Fredy Bickel. Die Leistung seiner Jungs brachte den geknickten Rapid-Sportdirektor ins Schwärmen, wäre da nicht das Ergebnis und das damit verbundene Ausscheiden. "Das Spiel würde mir eine riesige Freude machen, wenn das Resultat nicht wäre. Man hat im Ansatz wirklich eine große Mannschaft gesehen", meinte Bickel und richtete den Blick sogleich wieder nach vorne: "Es ist jetzt eine schwere Aufgabe für das Trainerteam, die Mannschaft nach so einem Spiel in drei, vier Tagen wieder aufzurichten. Aber ich wünsche der Mannschaft, dass sie sich wieder raus reißt, denn sie hat viel Qualität, das hat man heute gesehen. Da kann wirklich etwas entstehen."

Das erfrischende Spiel der Hütteldorfer, die in den letzten Wochen ihre Torgefährlichkeit wiederfinden konnten, ließ kaum Raum für Kritik. Auffällig war allerdings, dass jeder lange Ball der Grazer für Alarmstufe Rot in der Wiener Hintermannschaft sorgte. So gesehen etwa bei beiden Gegentreffern durch Bright Edomwonyi sowie dem Beinahe-Eigentor von Lucas Galvao.

"Wenn man etwas zum Kritisieren suchen will, dann vielleicht das Defensivverhalten", bestätigte Bickel, der allerdings sofort nachlegte: "Es wäre völlig ungerecht heute der Mannschaft irgendeinen Vorwurf zu machen." Djuricin meinte dazu: "Man kann die ersten beiden Tore sicher besser verteidigen - auch das dritte. Da war das eine oder andere Geschenk dabei."

Ein Saisonziel Rapids ist verpasst

Für beide Stand im Vordergrund, die gezeigte Moral und Leistung hervorzustreichen und dabei bekamen sie Schützenhilfe von Sturm-Trainer Heiko Vogel. Gezweifelt habe er nie am Erfolg, so der Deutsche, "aber wir waren uns natürlich bewusst, dass Rapid die Qualität hat, immer einen Punch zu setzen. Um sie 120 Minuten verteidigen zu können, sind sie einfach zu gut", meinte Vogel, der von einem mental ganz schwierigem Spiel sprach. "Es spricht auch für die Mentalität von Rapid, dass sie immer wieder zurückgekommen sind. Kompliment."

Rapid-Kapitän Stefan Schwab konnte seiner Mannschaft ebenfalls nichts vorwerfen. "Wir haben alles versucht, alles reingehaut", sagte der 27-Jährige. Am Ende zähle im Cup aber nur das Weiterkommen. "Wir müssen die Köpfe jetzt freibekommen, es stehen entscheidende Runden in der Meisterschaft an. Wir müssen schauen, dass wir Dritter werden, damit wir zumindest ein Saisonziel erreichen", so Schwab, denn: "Durch das Aus im Cup-Halbfinale ist ein Saisonziel nicht erreicht."

ÖFB-Pokalwettbewerb: Die Liste der letzten zehn Cupsieger

SaisonSiegerFinalistErgebnis
2006/07*FK Austria WienSV Mattersburg2:1
2008/09FK Austria WienAdmira3:1 n.V.
2009/10SK Sturm GrazSC Wiener Neustadt1:0
2010/11SV RiedSC Austria Lustenau2:0
2011/12FC Red Bull SalzburgSV Ried3:0
2012/13FC PaschingFK Austria Wien1:0
2013/14FC Red Bull SalzburgSKN St. Pölten4:2
2014/15FC Red Bull SalzburgFK Austria Wien2:0
2015/16FC Red Bull SalzburgAdmira5:0
2016/17FC Red Bull SalzburgSK Rapid Wien2:1
Artikel und Videos zum Thema