"Der SC Wiener Neustadt hat aufgrund des Einsatzes von David Atanga beim Relegationsrücksspiel gegen den SKN St. Pölten gemäß Paragraph 19 der BL-Spielbetriebsrichtlinien innerhalb der dreitägigen Frist einen Antrag auf Entscheidung über die Beglaubigung beim Senat 1 eingebracht", teilte die Bundesliga mit.
Und weiter: "Der SKN wird nun vom Senat 1 zur Stellungnahme aufgefordert, um in weiterer Folge den Antrag von Wiener Neustadt zu behandeln."
Atanga kam in der abgelaufenen Saison für drei verschiedene Vereine zum Einsatz: FC Liefering, FC Red Bull Salzburg und eben St. Pölten. Laut der FIFA ist es einem Spieler allerdings nur erlaubt, für zwei unterschiedliche Klubs aufzulaufen.
Die Bundesliga führte eine Kooperationsspieler-Regelung ein, die es vor allem Spieler im Red-Bull-Konstrukt möglich machen soll, diese Verordnung zu umgehen. Die Wiener Neustädter wollen nun wissen, ob diese Sonderregelung im Falle einer Klage Bestand hat, oder doch die FIFA-Regularien zur Geltung kommen.
Klage gegen SKN St. Pölten: Auch SC Wr. Neustadt mit "Ausnahme-Spieler"
Kurioser wird die Causa, wenn man sich vor Augen hält, dass auch Wiener Neustadt gegen die FIFA-2/3-Regel verstoßen hatte: Mit Mittelstürmer Alex Sobczyk kam in den Runden 21, 23 und 24 ein Spieler zum Einsatz, der wenige Monate davor beim SK Rapid Wien und just beim SKN St. Pölten Pflichtspiele bestritten hatte.
Ist der Protest erfolgreich, würde das Rückspiel der Relegation wohl mit 3:0 für den SCWN gewertet werden. Damit würde Wiener Neustadt mit einem Gesamtscore von 3:2 in die Bundesliga aufsteigen, und St. Pölten den Gang in die Zweite Liga antreten.
David Atangas Leistungsdaten in der Saison 2017/18
Verein | Einsätze | Tore | Torvorlagen |
RB Salzburg | 3 | 0 | 0 |
FC Liefering | 7 | 2 | 1 |
SKN St. Pölten | 14 | 6 | 2 |
SKN St. Pölten vom Schritt Wiener Neustadts verwundert
Der General Manager des SKN, Andreas Blumauer, äußerte sich zum eingebrachten Protest des SC Wr. Neustadt in einem Statement wie folgt: "Die Nachricht des Wiener Neustädter Protestes hat uns völlig überrascht. Dies, zumal der Klub in diesem Frühjahr ja selbst von den Regeln der Bundesliga profitiert hat, die es zulassen, dass ein Spieler in Österreich in einer Saison auch bei drei Vereinen zum Einsatz kommt."
Zudem hob der Verantwotliche hervor, dem Relegations-Gegner in den vergangenen Wochen unterstützend unter die Arme gegriffen zu haben. "Noch dazu wurde den Wiener Neustädtern die Lizenz nur erteilt, weil wir uns sehr kooperativ gezeigt und ihnen für die Wintermonate die NV Arena als Ausweichstadion zur Verfügung gestellt haben", sagte Blumauer, und fügte hinzu: "Wir sind der Überzeugung, rechtens gehandelt zu haben und deshalb unser sportlich erreichter Klassenerhalt bestätigt wird."
Zweite Liga: Die 16 Teams der Saison 2018/19
Verein | In Liga seit |
SC Wiener Neustadt* | 2014 |
SV Ried | 2017 |
FC Liefering | 2013 |
SC Austria Lustenau | 2000 |
FC Blau Weiß Linz | 2016 |
WSG Wattens | 2016 |
Floridsdorfer AC | 2014 |
SC Kapfenberg | 2012 |
Wacker Innsbruck Amateure | Aufsteiger |
SV Lafnitz | Aufsteiger |
Vorwärts Steyr | Aufsteiger |
Austria Amateure (Young Violets) | Aufsteiger |
SV Horn | Aufsteiger |
LASK Juniors | Aufsteiger |
Austria Klagenfurt | Aufsteiger |
SKU Amstetten | Aufsteiger |
*: Wiener Neustadt legte offiziell bei der Bundesliga Klage gegen das Ergebnis der Relegation ein.