Dazu bedarf es jedoch einer klaren Steigerung, wie auch Stefan Hierländer gestand. "Wir sind selbstkritisch genug um zu erkennen, dass das keine Leistung war, wie wir sie uns vorstellen", meinte der ÖFB-Teamspieler. Ähnlich äußerte sich sein Kollege Fabian Koch: "Wir sind glücklich über den Sieg, aber wir suchen keine Ausreden für unsere Leistung."
Der Cupsieger und Vizemeister geriet gegen den Aufsteiger immer wieder in Bedrängnis und hatte in der zweiten Hälfte beim Stand von 2:2 einige Male Glück, kein Tor zu kassieren. Dann aber schlug im Finish Neuzugang Philipp Hosiner zu - der im Sommer nach vierjährigem Auslands-Engagement verpflichtete Ex-Austrianer erzielte sein erstes Tor in der österreichischen Bundesliga seit dem 19. April 2014.
Sturm gegen Hartberg mit Start wie in der Vorsaison
Beim 2:0 in der ersten Cup-Runde vor einer Woche gegen den Landesligisten Siegendorf hatte der Burgenländer noch enttäuscht. "Das war ein ganz schlechtes Spiel von mir. Ich bin froh, dass es diesmal besser gelaufen ist", erklärte Hosiner, der gegen Hartberg noch drei weitere gute Chancen ausließ.
Gegen Ajax gilt es für ihn und seine Kollegen, das Visier besser einzustellen. "Da müssen wir volles Programm fahren, damit wir es vielleicht noch schaffen", meinte Trainer Heiko Vogel. Angesichts des dichten Programms der vergangenen Tage gab der Deutsche seiner Mannschaft bis Montagnachmittag frei und setzt bis zum Retourmatch gegen die Niederländer vor allem auf Regeneration und Videostudium.
Für die Darbietung seiner Kicker gab es von Vogel keine Kritik. "Ich bin zufrieden, es war eine Energieleistung." Auch Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl zog ein positives Resümee und erinnerte an die erste Liga-Runde des Vorjahres. Damals erkämpfte Sturm gegen den SKN St. Pölten nach einem 0:2 noch einen 3:2-Heimsieg. "Ich werte das als gutes Omen", erklärte Kreissl mit Hinweis auf die erfolgreiche vergangene Saison.
Hartbergs Schopp ist ebenfalls gespalten
Hartbergs Coach Markus Schopp sah die Niederlage beim Oberhaus-Debüt seines Klubs mit einem lachenden und weinenden Auge. "Es wäre für uns mehr drin gewesen", sagte der Ex-Teamspieler. "Wir stehen leider ohne Punkte da und haben uns zwei Tore selbst gemacht, aber wir wissen, wo unsere Defizite sind und werden daran arbeiten."
Viel Arbeit wartet auch noch auf Altach-Coach Werner Grabherr, dessen Team gegen den SV Mattersburg eine 2:3-Heimniederlage kassierte. "Wir wissen, dass wir einen längeren Prozess vor uns haben", meinte der Vorarlberger. Die Burgenländer hatten im Sommer mit Smail Prevljak, Markus Pink, Masaya Okugawa und Stefan Maierhofer ihre profiliertesten Offensivspieler abgegeben, erzielten aber dennoch drei Tore. "Mir war wichtig, auswärts voll zu punkten, letztendlich ist es aber nur das erste Spiel in der neuen Saison", relativierte Coach Gerald Baumgartner.