Bereits in der ersten Halbzeit sorgte Deni Alar für die Führung, als er einen Schussversuch sehenswert abstoppte und an Altach-Goalie Andreas Lukse vorbeischob.
"Wir waren immer wieder zu lässig, das müssen wir abstellen, sonst wird es schwierig", sagte Alar. "Ich verstehe es nicht. In wenigen Tagen müssen wir wieder das sein. Ich freue mich über mein Tor, aber mehr würde ich mich über einen Sieg freuen."
"Das ist wie ein gefühltes 0:3, aber aufgrund der zweiten Halbzeit hat sich Altach das verdient", zeigte sich Trainer Goran Djuricin verärgert. "Wir waren in der zweiten Halbzeit viel zu passiv, wir haben uns zu weit nach hinten fallen lassen. Es war auch zu wenig Kommunikation da."
SK Rapid gegen Altach ohne Maximilian Hofmann
Rapid startete bei Temperaturen von deutlich jenseits der 30 Grad praktisch mit derselben Formation, die vergangene Woche die Admira mit 3:0 besiegt hatte. Einzig Maximilian Hofmann fehlte wegen muskulärer Probleme in der Wade. An seiner Stelle bildete Mario Sonnleitner mit dem neuen Abwehrchef Mateo Barac die Innenverteidigung.
Bei Altach stürmte statt Aigner, schon beim Auftakt gegen Mattersburg (2:3) zweifacher Torschütze, vorerst Adrian Grbic. Die Vorarlberger agierten in einem sehr defensiven System mit Fünferkette, ließen dadurch in der Anfangsphase wenig klare Torszenen zu. Ein Freistoß von Christoph Knasmüllner ging drüber (10.), Alar nahm sich nach gutem Zuspiel des Mittelfeldspielers den Ball nicht richtig mit (29.).
Fünf Minuten später schlug Alar aber erstmals nach seiner Rückkehr von Sturm Graz zu Rapid zu. Nach einer Flanke von Boli Bolingoli legte Kapitän Stefan Schwab per Kopf auf Knasmüllner zurück. Dessen Schussversuch landete direkt bei Alar, der zur zu diesem Zeitpunkt verdienten Führung abschloss. Dazu kamen für Rapid noch Halbchancen durch Andrei Ivan (18., 43.) und ein gefährlicher Kopfball von Barac (45.).
SK Rapid verpasst gegen Altach die Entscheidung
Nach Seitenwechsel änderte sich das Geschehen schlagartig, Altach war auf dem an einigen Stellen von einem Pilzbefall in Mitleidenschaft gezogenen Rasen im Allianz Stadion plötzlich die deutlich aktivere Mannschaft. Ein Schuss von Emir Karic ging daneben (49.), ein Treffer von Philipp Netzer wurde wegen Abseits nicht anerkannt (60.).
Rapid bekam das Spiel erst Mitte der zweiten Hälfte wieder besser unter Kontrolle, Knasmüllner vergab aber die Großchance auf die Vorentscheidung. Der 26-Jährige kam nach Querpass des eingewechselten Veton Berisha am Fünfer völlig frei zum Ball, traf aber nur die rechte Innenstange (75.).
Das rächte sich: Der wie Aigner eingewechselte Joshua Gatt düpierte auf der linken Seite Sonnleitner, in der Mitte ließ Barac Aigner viel zu viel Platz und der Routinier köpfelte ein. Es war das dritte Saisontor des 37-Jährigen im zweiten Ligaspiel. Aigner, der für alle bisherigen Altach-Tore verantwortlich zeichnet, führt damit auch ex aequo mit Salzburgs Munas Dabbur die Schützenliste an.
SCR Altach: Hannes Aigner sorgt für den ersten Punktgewinn
Diesmal reichte Aigners Treffsicherheit auch zum ersten Punktgewinn. Knasmüllner war einem Tor zwar noch einmal nahe, nach dessen Heber und Zug zum Tor rettete Jan Zwischenbrugger aber noch mithilfe der Stange (90.). Ein abschließender Kopfball von Alar in der Nachspielzeit ging knapp über das Tor.
Rapid kassierte damit im dritten Pflichtspiel der Saison nicht nur das erste Gegentor, sondern verließ auch erstmals nicht als Sieger den Platz. Die Generalprobe für den ersten Europacup-Auftritt, das Drittrunden-Hinspiel der Europa-League-Qualifikation bei Slovan Bratislava, ist ebenfalls misslungen.
SK Rapid Wien - SCR Altach 1:1 (1:0)
Tore: 1:0 Alar (35.), 1:1 Aigner (88.)