Martin Pusic vom SV Mattersburg im Interview: "Sie verbauten mir einen Top-Transfer"

Pusic fühlt sich von Midtjylland nicht gerecht behandelt.
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SPOX: Warum verzichten Sie eigentlich auf jegliche Form von Social Media?

Pusic: Ich glaube, es ist besser, seine Zeit mit der Familie und Freunden zu genießen, anstatt Fotos von jedem Schritt zu machen. Ich habe zwar ein Facebook- und Instagram-Profil, für mich ist das aber nur Zeitverschwendung. Ich will wirklich keine Reklame über mich selbst machen, sondern nur auf dem Platz stehen, damit die Leute sehen, was ich als Fußballer leiste. Der Rest ist mein Privatleben, das will ich nur für mich selbst haben.

SPOX: Würden Sie das jungen Teamkollegen, die permanent an ihren Handys hängen, genauso sagen?

Pusic: Unser Trainer hat uns Handys in der Kabine verboten, das finde ich sehr gut. Wir genießen unsere gemeinsame Zeit, reden untereinander dadurch mehr. Sonst muss das jeder für sich selbst entscheiden und wissen, ob einem das gut tut. Natürlich würde ich jungen Spielern den Rat geben, im Endeffekt ist das aber ihr Leben.

SPOX: Wie verstehen Sie sich denn mit Ihrem neuen Trainer, Klaus Schmidt?

Pusic: Ganz gut. Wir trafen uns schon einmal vor meiner Vertragsunterzeichnung. Das Angebot kam in meinem Urlaub, wo ich mich aber mit Privattraining fit gehalten habe. Der Kontakt ist von ganz Mattersburg gekommen: Ob Robert Almer, Martin Pucher, oder Schmidt - der gesamte Verein wollte mich haben. Für mich war auch wichtig, zu einem Klub zu wechseln, der daran glaubt, dass ich weiterhelfen kann.

SV Mattersburg: Martin Pusic einer von vier Mittelstürmern

SPOX: Mit Marko Kvasina, Patrick Bürger und jetzt auch Philipp Prosenik haben Sie drei Konkurrenten im Sturm. Wie bewerten Sie die aktuelle Situation im Angriff von Mattersburg?

Pusic: Das ist immer gut, wenn man Konkurrenten hat. Das ist in jedem Beruf so. Im Fußball ist es normal, überall, wo ich gespielt habe, gab es Konkurrenz. Jeder will spielen, das ist auch gut so, dann wird man besser.

SPOX: Sie nehmen dem Verein auch nicht übel, dass er mit Prosenik einen weiteren Stürmer verpflichtet hat?

Pusic: Warum sollte ich das tun? Das ist ganz normal, der Verein muss schauen, die besten Spieler zu holen, um zu punkten. Das ist nicht mein Job, ich muss mein Bestes auf dem Platz geben.

Pusic spielte unter Walter Schachner für die Admira.
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Pusic spielte unter Walter Schachner für die Admira.

Martin Pusic: Karrierestationen in Österreich

JahreVereinSpieleTore
2005-2007First Vienna FC5410
2007-2008ASK Schwadorf254
2008-2010Admira Wacker5313
2010-2011SCR Altach164
2018-SV Mattersburg21

SPOX: Sie haben in der Vergangenheit sehr offen über Ihren Glauben gesprochen, der Ihnen Kraft gibt. Kollegen wie etwa David Alaba leben Ihren Glauben sehr offen auf Social Media aus.

Pusic: Die ganze Welt kennt den David. Es ist eine große Mitteilung von ihm, weil wenn David über seinen Glauben redet, hat das etwas zu bedeuten. Denn das heißt, dass es ihm in seinem Leben sehr hilft, genauso wie das bei mir der Fall ist. Jeder macht das eben auf seine Weise.

SPOX: Phrasen mit religiösem Touch stehen im Fußball an der Tagesordnung. Oft bezeichnet man etwa Spieler als Fußballgötter, Fans sprechen bei ihrem Herzensverein gerne von einer Religion. Können Sie solche Aussagen nachvollziehen?

Pusic: Ich glaube an Jesus. Ich glaube, das ist der richtige Weg. Wenn ein Spieler für jemanden ein Fußballgott ist, dann soll das so sein. Aber es gibt nur einen Gott.

Pusic ist ein streng gläubiger Mensch.
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Pusic ist ein streng gläubiger Mensch.

Martin Pusic: Suker, Ronaldinho und Ribery als Vorbilder

SPOX: Haben Sie selbst in Ihrer Kindheit ein gewisses Vorbild angehimmelt?

Pusic: Natürlich hatte ich Lieblingsspieler, die ich verfolgte. Kroatien wurde bei der WM 1998 Dritter, Davor Suker hat mir als Torschützenkönig sehr imponiert. Auch Ronaldinho oder heute Franck Ribery zähle ich zu jenen Spielern, die mir beim Zuschauen Spaß machen. Angehimmelt habe ich aber nie jemanden, das würde zu weit gehen.

SPOX: Sie standen vor rund drei Jahren kurz vor dem Sprung in eine Nationalmannschaft: Österreich, Kroatien und Bosnien-Herzegowina standen zur Option. Hat es jemals konkrete Überlegungen einer Einberufung gegeben?

Pusic: Vom kroatischen und österreichischen Verband gab es keinen Kontakt. Bosnien-Herzegowina hat sich einmal gemeldet, dann ist aber nichts daraus geworden. Nachdem ich Torschützenkönig war, wurde ich auf die Bank versetzt, dann hat sich niemand mehr so wirklich für mich interessiert. Der Fußball ist eben ein Tagesgeschäft.

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