Teamchef Franco Foda ist sich der Bedeutung des Spiels bewusst. "Gegen Bosnien ist es nicht so gelaufen wie gewünscht, aber jetzt werden wir alles versuchen, damit wir gewinnen", versprach der Deutsche.
Vor Beginn des neuen Bewerbs hatte Foda Platz eins in der Liga-B-Gruppe 3 als Ziel ausgegeben. "Man muss sich immer hohe Ziele setzen. Ich habe aber nie gesagt, dass es ein Muss ist", betonte der 52-Jährige.
ÖFB-Team: Foda will nicht von Pflichtsieg sprechen
Von einem Pflichtsieg gegen die Nummer 28 der FIFA-Weltrangliste - Österreich ist 24. - wollte der Nationaltrainer nicht sprechen. "Die Situation ist relativ einfach zu analysieren: Wenn wir aus eigener Kraft Gruppensieger werden wollen, müssen wir gewinnen. Die Chance besteht aber auch noch bei einem Unentschieden oder einer Niederlage."
Allerdings besteht auch die Gefahr, die Gruppe als Dritter und Letzter abzuschließen. In diesem Fall würde man in der nächsten Nations-League-Auflage nur in der dritten Etage antreten und, was wohl noch schlimmer wäre, in der Auslosung für die EM-Qualifikation aus dem dritten und nicht aus dem zweiten Topf gezogen werden.
Foda: "Gegen Bosnien war nicht alles schlecht"
Mit diesem Szenario möchte sich Foda erst gar nicht befassen - der Coach schöpft Zuversicht aus den gelungenen Testspiel-Auftritten der vergangenen Monate. "Wenn wir die Tugenden an den Tag legen, die wir in diesen Partien gezeigt haben, bin ich überzeugt, dass wir ein gutes Ergebnis holen werden."
Auch gegen Bosnien-Herzegowina sei nicht alles schlecht gewesen. "Aber da waren nur die ersten 30 Minuten gut. Jetzt gilt es, diese Leistung über 90 Minuten abzurufen", meinte Foda. Dabei müsse man sich vor allem beim Spiel im Angriffsdrittel steigern, forderte der Teamchef.
ÖFB-Teamchef warnt vor Nordirland
Foda erwartet einen hochmotivierten Gegner, der sein Heil über die Zweikämpfe sucht. Hier gelte es dagegenzuhalten, wobei der frühere Sturm-Graz-Meistermacher auch relativierte. "Kämpfen, Zweikämpfe anzunehmen, das sind Grundvoraussetzungen, Basics im Fußball. Meine Intention ist es, unser Spiel zu spielen. Wir sind eine Mannschaft, die Fußball spielen will."
Außerdem sei es nicht zutreffend, die Nordiren ausschließlich als kampfbetonte und technisch limitierte Truppe zu charakterisieren. "Sie spielen zwar unter Druck lange Bälle, sind aber auch in der Lage, gerade in der letzten Zone zu kombinieren. Die können schon kicken", warnte Foda.
Zahlreiche Ausfälle bei Österreich
Daran ändere auch die überraschende Absage von Stürmerstar Kyle Lafferty nichts. "Er ist ein guter Spieler, doch sie haben vorne Variationsmöglichkeiten. Wir sollten ohnehin lieber auf uns schauen und darauf, wie wir mit unseren Ausfällen umgehen", sagte der Nationaltrainer.
Foda muss auf David Alaba (Muskelfaserriss), Julian Baumgartlinger (im Aufbautraining), Florian Grillitsch (Knieblessur) und Michael Gregoritsch (Oberschenkelprobleme) verzichten. "Wir werden das verkraften. Es ist jetzt einfach so, dass sich andere zeigen können."
Foda: "Janko für dieses Spiel prädestiniert"
Dazu zählt unter anderem der 35-jährige Marc Janko, der nach einjähriger Nationalteam-Abwesenheit sein 69. Länderspiel absolvieren könnte. "Viele haben gedacht, ich habe ihn immer alibimäßig auf die Abrufliste gesetzt, aber das stimmt nicht. Wir haben uns regelmäßig ausgetauscht. Er hat gesagt, er ist für diese Rolle bereit, und jetzt ist diese Situation eingetreten."
Janko gilt als Kandidat für eine Einwechslung im Laufe der zweiten Hälfte, sollte die ÖFB-Auswahl dringend ein Tor benötigen. "Er ist ein Spieler, der im Strafraum die nötige Präsenz hat, torgefährlich und kopfballstark ist. Toreschießen verlernt man nie. Es gibt im Fußball Situationen, in denen du solche Spieler benötigst", erklärte Foda.
Die Nachnominierung des Veterans sei allerdings kein Eingeständnis, dass es in Österreich an hochkarätigen Angreifern mangle. "Wir haben kein Stürmerproblem", beteuerte Foda. Die Einberufung Jankos sei der aktuellen Konstellation geschuldet. "Hätten wir auswärts gegen eine andere Mannschaft gespielt, hätte ich vielleicht einen Konterstürmer nachnominiert. Die Entscheidung ist für Marc gefallen, weil er erfahren ist, die Mannschaft kennt, Tore schießen kann und für dieses Spiel prädestiniert ist."
ÖFB-Team: Der Kader für die Spiele gegen Nordirland und Dänemark
Position | Spieler |
Tor | Heinz Lindner, Cican Stankovic, Richard Strebinger |
Abwehr | Aleksandar Dragovic, Martin Hinteregger, Stefan Lainer, Sebastian Prödl, Andreas Ulmer, Kevin Wimmer, Gernot Trauner, Maximilian Wöber |
Mittelfeld | Florian Grillitsch, Stefan Hierländer, Stefan Ilsanker, Florian Kainz, Valentino Lazaro, Marcel Sabitzer, Louis Schaub, Xaver Schlager, Alessandro Schöpf, Peter Zulj |
Angriff | Marko Arnautovic, Guido Burgstaller, Marc Janko |
Abruf | Jörg Siebenhandl, Kevin Danso, Philipp Lienhart, Stefan Posch, Georg Margreitter, Marvin Potzmann, Thomas Goiginger, Konrad Laimer, Thomas Murg, Stefan Schwab, Hannes Wolf, Deni Alar, Lukas Hinterseer, Andreas Weimann |