Seit Tagen war über die Bestellung des Ex-Sturm-Profis zum Nachfolger von Heiko Vogel gemutmaßt worden. Mählich ließ klar durchblicken, dass ihn die Aufgabe mehr als nur gereizt habe. "Sturm Graz kommt bei mir immer zur richtigen Zeit", meinte er. Für ihn persönlich sei dieser Trainerposten "das höchste Ziel in Österreich". Einher gehe dies freilich mit einer großen Verantwortung.
Immer wieder unterstrich der 47-Jährige die Bedeutung der Partie in Altach am 25. November. "Wir wollen das erste Spiel unbedingt gewinnen. Jeder kann rechnen. Aber ich will nicht daran denken, was irgendwann sein wird. Ich will vollste Fokussierung auf das erste Spiel", meinte Mählich mit Blick auf die Tabelle. Sturm sehe er generell mit mehr Qualität, als die Punkteausbeute aussage. Selbst habe er in den vergangenen Wochen "vielleicht etwas genauer" auf Sturm geschaut, verriet der bisherige TV-Analyst außerdem.
Mählich hält sich bezüglich Spielidee noch bedeckt
Am Dienstagvormittag (10.30 Uhr) wird Mählich sein erstes Sturm-Training leiten. Fehlen werden die Teamspieler Stefan Hierländer und Peter Zulj. Mit beiden suchte Mählich bereits Sonntag das Gespräch. Seine Spielideen werde er zuerst seinem neuen Team mitteilen, meinte er auf eine diesbezügliche Frage. Im Trainerteam wird sich nichts verändern. Joachim Standfest und Günther Neukirchner bleiben Assistenztrainer, Stefan Loch Torhüter- und Walter Niederkofler Fitnesstrainer.
Bei den Verantwortlichen von Sturm war in erster Linie Thema, dass ein Mann zurückkehrt, der schon einmal als Aktiver die Erwartungen erfüllt hat. "Nach 15 Jahren ist unsere fleißige Biene, unser Kampfschwein zurück in Graz", meinte Präsident Christian Jauk in seinem Eingangsstatement. Sturm habe eine Entscheidung getroffen, die so in den vergangenen 26 Jahren nicht vorgekommen sei, meinte der Club-Boss unter Verweis auf die Trainerhistorie. Seit damals bzw. dem Engagement von Robert Pflug (1991 bis 1992) habe Sturm keinen österreichischen Trainer mehr gehabt. Als solcher nicht gezählt wird offenbar der serbisch-österreichische Doppelstaatsbürger Michael Petrovic (2003 bis 2006).
Jauk: Mählich hat "emotional überzeugt"
Mit der Vertragsunterschrift mit Mählich sei die Chance verbunden, dass dieser Sturm wieder dorthin bringt, "wo wir uns das wünschen", sagte Jauk. In den Gesprächen habe der ehemalige Mittelfeldspieler die richtigen Worte gefunden. "Er hat uns emotional überzeugt. Das ist Romans große Stärke." Mählich habe eine hervorragende Mannschaft, die eben momentan glücklos agiere.
Günter Kreissl gab an, dass Mählichs Persönlichkeit bei der Trainersuche "über allem" gestanden habe. "Sturm steht für Kampfgeist, Leidenschaft und Bodenständigkeit. Roman hat als Spieler den ganz Großen die Stirn geboten mit Zuversicht und Leidenschaft", erklärte der Geschäftsführer Sport. Durch seine Tätigkeit als TV-Experte sei Mählich auch in der Kommunikation erprobt. Zugleich betonte Kreissl, dass die Fachkenntnis natürlich die Basis sei. Mählich kenne die Liga und Sturm und habe bei Wiener Neustadt "klar überperformt".
Mählich selbst wollte nicht zu viel in der Vergangenheit schwelgen. "Dieser Roman Mählich hat sich in manchen Sachen sicher verändert zum Roman Mählich der Jahrtausendwende", merkte er an, um sofort zu betonen: "Aber nicht geändert hat sich die Einstellung, Spiele gewinnen zu wollen. Das kann ich versprechen."
Die letzten Trainer des SK Sturm
Trainer | Tage | Funktion |
Roman Mählich | - | Trainer |
Günther Neukirchner | 7 Tage | Interimstrainer |
Heiko Vogel | 308 Tage | Trainer |
Franco Foda | 1188 Tage | Trainer |
Günther Neukirchner | 8 Tage | Interimstrainer |
Darko Milanic | 474 Tage | Trainer |
Markus Schopp | 43 Tage | Interimstrainer |
Peter Hyballa | 343 Tage | Trainer |
Thomas Kristl | 7 Tage | Interimstrainer |
Franco Foda | 2112 Tage | Trainer |