Rapid-Präsident Michael Krammer, der sich laut Eigenaussage von 18:30 Uhr bis zum Ende der Identitätsfeststellung um kurz vor 22:00 Uhr selbst ein Bild vom Einsatz entlang der Südosttangente vor der Generali Arena machte, sprach von einer "absurden" Situation.
"Es gab keine Chance auf irgendeine Art der menschenwürdigen Behandlung", erklärte Krammer, der sich bei der Pressekonferenz "nicht als Rapid-Präsident, sondern als Staatsbürger" äußern wollte. "Aus meiner Sicht: Das war nicht spontan, das war geplant. Der Einsatz war nicht verhältnismäßig."
Rapid verurteilt Würfe auf Autobahn
Die mittlerweile durch Videoaufnahmen belegten (Schneeball)-Würfe durch Rapid-Anhänger auf die Südosttangente verurteilte die Vereinsführung. Jene waren laut Polizei der Auslöser für die folgenden - knapp sieben Stunden andauernden - Identitätsfeststellungen von 1.338 Personen gewesen. Ein solcher Werfer sei "kein Rapidler, das ist ein Krimineller, der Rapid missbraucht und für sich vereinnahmt", erklärte Rosenauer. Der (hauptberufliche) Anwalt hatte für das Folgende aber keinerlei Verständnis. "Den Rest unter Generalverdacht zu stellen, das sind für mich polizeistaatliche Maßnahmen. Insgesamt wenn dies ohne jegliche Genehmigung durch die Justiz erfolgt."
Kritik an Streckenführung des Fanmarsches
Die Funktionäre prangerten zudem die Wahl der Streckenführung des Fanmarsches an. Diese erfolge durch die Polizei. "Warum wählt man von Behördenseite so einen Weg zum Stadion über die meistbefahrene Straße Österreichs?", fragte Krammer. Der Weg über die Brücke sei zudem unzureichend gesichert gewesen.
Auf die Frage, ob eine kurz- bis mittelfristige Entspannung im Verhältnis Rapid-Rapidfans-Polizei überhaupt möglich sei, entgegnete Krammer nur: "Mir geht es darum, dass das rechtsstaatliche Prinzip funktioniert. Darum werden wir uns kümmern und wir gehen auch davon aus, dass sich die Behörden darum kümmern."