Den Steirern fehlen drei Runden vor Ende des Grunddurchgangs jeweils drei Punkte auf Sturm Graz und die Wiener Austria. St. Pölten machte mit dem Punktgewinn einen weiteren wichtigen Schritt Richtung der angepeilten Meistergruppen-Teilnahme der ersten sechs.
Beide Teams waren nach den jüngsten klaren Niederlagen im ÖFB-Cup-Viertelfinale (2:5 von Hartberg bei Rapid, 0:6 von St. Pölten beim LASK) verunsichert ins Spiel gegangen. Die kampfbetonte Partie vor 1.965 Zuschauern bot deshalb in der ersten Hälfte so gut wie keine Höhepunkte und war vor allem durch zahlreiche Behandlungspausen von angeschlagenen Spielern geprägt.
Kainz sorgt für Hartberger Führung
Die erste Großchance hatten die Gäste nach einem bösen Fehler von Michael Huber, der sich bei einem Klärungsversuch im Strafraum selbst anschoss. Doch Rene Gartler konnte diesen Assist nicht verwerten und schoss aus kurzer Distanz nur Tormann Rene Swete an (51.). Praktisch im Gegenzug erzielte dann Kainz nach Flanke von Zakaria Sanogo per Kopf das 1:0.
Danach musste St. Pölten mehr für das Spiel tun, aber Hartberg blieb zunächst gefährlicher. So zischte etwa ein Kopfball von "Joker" Fabian Schubert nach einem Eckball knapp über die Latte (62.). Auf der Gegenseite entschärfte Swete per Faustabwehr einen Freistoß aus spitzem Winkel von Eldis Bajrami (69.). Der Hartberg-Schlussmann leitete jedoch wenig später mit einem unnötigen Strafraumfoul an Gartler den Ausgleich ein (72.). Fountas verwertete eiskalt vom Punkt.
Im Finish hatten dann wieder die Hartberger die besseren Chancen, doch ein Schuss von Schubert nach schöner Kombination schlug im Außennetz ein (81.). Peter Tschernegg scheiterte fünf Minuten später am fehlerlosen Tormann Christoph Riegler und verfehlte in der Nachspielzeit eine gefährliche Flanke knapp (93.).
Hartberg-Präsidentin Annerl äußert sich zu TV-Gelder-Verteilung
Hartbergs Klub-Präsidentin Brigitte Annerl hatte sich vor dem Anpfiff im Sky-Interview zum aktuellen Konflikt um den Verteilungsschlüssel des Liga-TV-Vertrags geäußert. "Von unserer Einstellung hat sich nichts geändert, wir wollen gemeinsam mit der Bundesliga was erreichen, keine Spaltung", betonte die 49-jährige Unternehmerin. "Wir wollen eine gemeinsame Lösung finden, Streit bringt niemand etwas."
Die Admira und der LASK wollen bei der Klub-Konferenz am Dienstag den nächsten Anlauf nehmen, die im April 2017 von den Vereinen beschlossene und erst seit dieser Saison wirksame Regelung zu kippen. Vor Weihnachten waren sie mit diesem Ansinnen bereits knapp gescheitert, mit 7:5-Stimmen wurde die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit damals knapp verpasst. Sollten sie diese nun erreichen, hat Rapid-Präsident Michael Krammer bereits angekündigt, dass man dann "den Rechtsweg bestreiten" und ab kommender Saison auf Einzelvermarktung umstellen werde. Auch Sturm Graz hege solche Pläne.