Bright Edomwonyi schwächte die Austria durch seine Gelb-Rote Karte in der 38. Minute. Die Mannschaft von Robert Ibertsberger war danach mit Defensivaufgaben beschäftigt. Zumindest schrieben die Favoritner nach vier Niederlagen in Folge wieder einmal an, erstmals unter Ibertsberger. Der WAC bleibt zu Hause weiter ohne Erfolg, seit November gelang in der Lavanttal-Arena kein Sieg mehr. In der Tabelle blieben die Kärntner drei Zähler vor der weiter sechstplatzierten Austria.
Ibertsberger hatte vor Anpfiff eine Überraschung parat. Der zuletzt in erster Linie die Bank hütende Kapitän Alexander Grünwald lief als zentraler Bestandteil der Dreier-Abwehr ein. Im Mittelfeld startete Vesel Demaku anstelle des gesperrten James Jeggo. Christian Ilzer setzte beim WAC auf die gleiche Elf wie beim jüngsten Erfolg in St. Pölten. Christopher Wernitznig begann ebenso wie Regisseur Liendl, den zuletzt die Adduktoren plagten.
Austria bissig, Edomwonyi übertreibt es
Die Austria begann bissig, Michael Madl kassierte schon nach 35 Sekunden nach einem Foul an der Mittellinie die Gelbe Karte. Es war die erste von einigen harten Entscheidungen von Schiedsrichter Dieter Muckenhammer. In der 3. Minute hätten die offensiv in den vergangenen Wochen mauen Wiener fast angeschrieben, Florian Kleins Abschluss klatschte von der Stange in die Hände von WAC-Schlussmann Alexander Kofler.
Der Anfangselan der Austria wurde durch den ersten umstrittenen Elferpfiff belohnt. Lukas Schmitz traf Monschein minimal am Fuß, der Gefoulte selbst verwertete sicher. Die Austria wirkte zu diesem Zeitpunkt in ihrem Spiel gefestigt, dem WAC gelang aber ein Comeback. Wieder zeigte Muckenhammer auf den Elferpunkt, nachdem Kleins Arm bei einem Eckball kurz an der Schulter von Gegenspieler Nemanja Rnic war. Liendl traf ebenso souverän zu seinem zehnten Saisontor.
Zu sehen bekamen die Zuschauer auch diverse Gelbe Karten. Zwei gegen Edomwonyi binnen drei Minuten führten verdientermaßen zu Gelb-Rot. Der Mittelstürmer reklamierte zunächst über Gebühr, das Foul an Michael Sollbauer war dann in die Kategorie Frustaktion einzuordnen. Im achten Pflichtspiel im Frühjahr musste die Austria damit zum vierten Mal dezimiert agieren.
Edomwonyis unbedachte Aktion brachte die Offensivbemühungen der Wiener zum Erliegen. Der WAC dominierte in der zweiten Spielhälfte. Bei einem Zweikampf zwischen Christoph Martschinko und Michael Novak gab es erneut Elferalarm (50.), ein Volley von Schmitz nach einem Liendl-Eckball streifte an der Stange vorbei (56.). Beim WAC brachte Ilzer mit Fortdauer der Partie frische Offensivkräfte, da die Kärntner aber auch ihr Visier bei Fernschüssen schlecht eingestellt hatten, verteidigte die Austria den Punktgewinn noch erfolgreich.
Die Trainerstimmen zu WAC vs. FK Austria:
Christian Ilzer (Trainer WAC): "Im Vorfeld des Spiels hätte ich ein 1:1 genommen, am Ende sind es zwei verlorene Punkte für uns. Bis zur Gelb-Roten Karte war die Austria ein wenig im Vorteil. Danach hat uns die Austria wenig Räume gegeben und ist kompakt gestanden. Da haben bei uns auch ein paar Prozent an Effektivität gefehlt. Bei den Elfmetern sage ich, dass es beide keine waren."
Robert Ibertsberger (Trainer Austria): "Wir hätten mehr vorgehabt, aber mit einem Mann weniger bin ich mit dem 1:1 zufrieden. Wir waren bis zum Ausschluss im Vorteil, die Gelb-Rote war eine Situation, die man so nicht lösen darf. Das werden wir intern besprechen. In der zweiten Halbzeit haben wir das gut gelöst und die Mentalität auf den Platz gebracht, die ich sehen will. Die Variante mit Grünwald hatten wir schon länger im Kopf, aber das ist nichts Fixes. Er hat das aber gut umgesetzt."
Meistergruppe nach Bundesligarunde 25:
Platz | Team | Spiele | Siege | Remis | Niederlagen | Differenz | Punkte |
1 | FC Salzburg | 25 | 20 | 4 | 1 | +41 | 36 |
2 | LASK Linz | 25 | 14 | 8 | 3 | +22 | 27 |
3 | Wolfsberger AC | 25 | 8 | 10 | 7 | +0 | 19 |
4 | SKN Sankt Pölten | 25 | 9 | 7 | 9 | -4 | 19 |
5 | SK Sturm Graz | 25 | 8 | 10 | 7 | +1 | 18 |
6 | FK Austria Wien | 25 | 9 | 4 | 12 | -4 | 16 |