Nach längeren Diskussionen am Donnerstag hielt ÖFB fest, dass am Plan festgehalten werde. Rapid hätte eine Verlegung ins Happel-Stadion begrüßt, Klagenfurt hatte sich eigenständig als Spielort angeboten.
Schon bei der Vergabe des Endspieles im Juni 2018 sei klar gewesen, dass eine potenzielle Beteiligung von Rapid im Stadion des Erzrivalen zu einem erhöhten organisatorischen Aufwand führen würde, hieß es in einer ÖFB-Aussendung. Man sei auch nach den Ereignissen beim Wiener Derby im Dezember - damals waren mehr als 1.300 Rapid-Fans bei der Anreise von der Polizei angehalten worden - nach einem intensiven Dialog mit der Austria zur Überzeugung gelangt, dass ein Finale mit Rapid-Beteiligung planmäßig abgewickelt werden könne.
Nach Rapids Halbfinal-Sieg beim LASK waren sofort Diskussionen über den Antritt der Grünweißen im Stadion in Wien-Favoriten aufgekommen. "Es ist eine unangenehme Situation. Man hat gesehen, was für Vorfälle beim letzten Derby waren", meinte Austria-Legende Herbert Prohaska im ORF. Rapid-Präsident Michael Krammer setzte sich für ein Finale im Prater-Oval ein. Dies wäre "in doppelter Hinsicht besser. Erstens um die Sicherheit des Zugangs zu gewährleisten, zweitens um möglichst vielen Fußballfans die Möglichkeit zu geben, das Spiel zu sehen", sagte er gegenüber Radio Wien.
Austria-Stadion: Platz für 17.500 Zuschauer
Die Hütteldorfer sahen vor allem die vergleichsweise geringe Zuschauerkapazität als Umzugsgrund. Die Generali-Arena, die im ÖFB-Cup wegen des Sponsornamens Viola Park genannt wird, fasst 17.500 Zuschauer. Ins Spiel brachte sich keine zwölf Stunden nach dem Schlusspfiff in Pasching auch die Stadt Klagenfurt und das Land Kärnten. Man biete sich als neutraler Austragungsort an. Das Wörthersee-Stadion fasst knapp 30.000 Besucher, es war zuletzt von 2014 bis 2018 die Cup-Final-Arena.
Das ÖFB-Präsidium hatte im Juni des Vorjahres die Austria-Spielstätte aus einer Riege von vier Bewerbern auserkoren, als Austragungsort der Cup-Finali bis 2022 zu fungieren. Dies sei "nach einem mehrstufigen Auswahlprozess und einer Aufbereitung aller relevanten Kriterien durch den operativen Bereich des ÖFB" erfolgt. Am Montag werde es eine erste Lagebesprechung zwischen Polizei, ÖFB und der Austria geben. Am 11. April folgt eine Sicherheitsbesprechung zwischen Veranstaltern, Stadionverantwortlichen, Finalisten und Behördenvertretern.
"Der ÖFB als Bewerbsführer und Veranstalter des Finales und der FK Austria Wien als Stadioneigentümer sind weiterhin der klaren positiven Überzeugung, dass die Austragung des UNIQA ÖFB Cup Finales im Viola Park reibungslos möglich ist. Wir laden alle am Finale Beteiligten zu einem konstruktiven Dialog und einer engen Zusammenarbeit im Sinne des Fußballs ein", sagte Bernhard Neuhold, Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH.
Austria fordert: Keine Rapid-Fans auf FAK-Fantribüne
Vonseiten der Austria hielt Vorstand Markus Kraetschmer fest, dass der ÖFB als Veranstalter für die Abwicklung zuständig ist. Einzige Auflage der Austria sei gewesen, dass die Osttribüne, auf der der harte Fankern der Violetten beheimatet ist, bei einer Rapid-Beteiligung im Finale nicht als Fan-Sektor des Erzrivalen zur Verfügung steht. "Der ÖFB übernimmt die Arena in einem bestimmten Zustand und gibt sie zu einem definierten Zeitpunkt zurück. Dann wird festgestellt, ob es Veränderungen oder Beschädigungen gibt", meinte Kraetschmer gegenüber der APA zum Prozedere.
Zur nunmehrigen Kritik vieler Austria-Anhänger wollte der AG-Vorstand eines festhalten: "Als wir die Generali-Arena errichtet haben, haben wir immer gesagt, dass es das Heimstadion der Austria ist, aber auch ein Ort, wo andere Fußballveranstaltungen stattfinden werden." Außerdem erinnerte Kraetschmer an das Cup-Finale 2007. Damals jubelte die Austria nach einem 2:1 gegen Mattersburg im Hanappi-Stadion des Stadtrivalen. Das Happel-Stadion war damals umbaubedingt gesperrt.
ÖFB: Stellungnahme zum Cup-Finale
Die Stellungnahme des ÖFB im Wortlaut:
Das gestrige Semifinale im UNIQA ÖFB Cup hat die Finalpaarung FC Red Bull Salzburg gegen SK Rapid ergeben. Das Endspiel ist am 1. Mai 2019 um 16.30 Uhr im Viola Park in Wien angesetzt.
Das ÖFB-Präsidium hat in seiner Sitzung am 8. Juni 2018 nach einem mehrstufigen Auswahlprozess und einer Aufbereitung aller relevanten Kriterien durch den operativen Bereich des ÖFB die Vergabe der UNIQA ÖFB Cup Endspiele der Jahre 2019 bis 2022 an den Viola Park, die Heimstätte des FK Austria Wien, beschlossen.
Im Zuge der Entscheidungsfindung war klar, dass eine potentielle Beteiligung des SK Rapid am UNIQA ÖFB Cup Finale am Standort Viola Park zu einem erhöhten organisatorischen Aufwand führen würde, auch wenn die Ereignisse beim Wiener Derby vom Dezember 2018 damals noch nicht absehbar waren. Nach diesen Vorkommnissen ist der ÖFB nach intensivem Dialog gemeinsam mit dem FK Austria Wien zur Überzeugung gelangt, dass ein Finale mit Beteiligung des SK Rapid trotz dieser Geschehnisse plangemäß abgewickelt werden kann.
Der ÖFB befindet sich bereits in engem Austausch mit den beiden Finalisten, dem FK Austria Wien, dem BMI und der Polizei. Kommenden Donnerstag, 11. April, findet am Finalstandort die planmäßige Sicherheitsbesprechung zwischen den Veranstaltern, Stadionverantwortlichen, Finalisten und Behördenvertretern - natürlich auch mit Beteiligung der Polizei und Vertretern des FK Austria Wien - statt. Bereits am Montag, 8. April, kommt es zu einer Lagebesprechung zwischen Polizei, ÖFB und dem FK Austria Wien.
"Der ÖFB als Bewerbsführer und Veranstalter des Finales und der FK Austria Wien als Stadioneigentümer sind weiterhin der klaren positiven Überzeugung, dass die Austragung des UNIQA ÖFB Cup Finales im Viola Park reibungslos möglich ist. Wir laden alle am Finale Beteiligten zu einem konstruktiven Dialog und einer engen Zusammenarbeit im Sinne des Fußballs ein", so Mag. Bernhard Neuhold, Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH.
Nach der Sicherheitsbesprechung werden sämtliche Details zum Ticketverkauf bekanntgegeben.
ÖFB-Cup: Finalspiele der letzten fünf Jahre
Jahr | Sieger | Finalist | Ergebnis |
2017/18 | SK Sturm | Red Bull Salzburg | 1:0 n.V. |
2016/17 | Red Bull Salzburg | SK Rapid | 2:1 |
2015/16 | Red Bull Salzburg | FC Admira | 5:0 |
2014/15 | Red Bull Salzburg | FK Austria | 2:0 |
2013/14 | Red Bull Salzburg | SKN St. Pölten | 4:2 |