FK Austria Wien: So wollen die Veilchen auf dem Transfermarkt agieren

Von APA
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Mit der neuen sportlichen Struktur will die Austria künftig auch auf dem Transfersektor ein glücklicheres Händchen beweisen. Unter Sport-Vorstand Peter Stöger und Sportkoordinator Alexander Bade soll künftig der internationale Markt wieder mehr ins Zentrum des Interesses rücken. Große Sprünge können die Wiener aber auch künftig nur dann machen, wenn dementsprechende Einnahmen zu Buche stehen.

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"Dass man viel Geld ausgibt bedeutet nicht, dass man erfolgreich ist", sagt Markus Kraetschmer. Als langjähriger Herr über die violetten Finanzen hat der Manager schon viele Transfers abgewickelt. Kritik, wonach die Austria zu wenig Geld in den Kader investiert lässt der nunmehrige Vorstandsvorsitzende nicht gelten. Auch heuer holten die Wiener in erster Linie ablösefreie Profis, dass "die finanziellen Mittel begrenzt sind", hielt zuletzt auch Sportdirektor Ralf Muhr fest.

Kraetschmer merkt dazu an, dass sich der Club an den veränderten internationalen Markt angepasst habe. "Es ist durchaus üblich geworden, jemanden zu leihen und eine Kaufoption zu haben", spricht er eine zuletzt gängige Praxis der Austria an. Mit unterschiedlichem Erfolg. Junge Leihspieler wie der Südkoreaner Lee Jinhyun oder der Nigerianer Ibrahim Alhassan Abdullahi waren schon nach einer Saison wieder weg. In der abgelaufenen Saison konnten Uros Matic oder Cristian Cuevas die Hoffnungen nicht erfüllen.

Peter Stöger in seiner neuen alten Heimat
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Peter Stöger in seiner neuen alten Heimat

Markus Kraetschmer: "Reserven in die Infrastruktur investiert"

Vermehrt häuft sich die Kritik, dass die Austria durch den Ausbau ihres Stadions - die Kosten lagen bei 42 Mio. Euro - bei der Mannschaft gespart hat. Tatsächlich hat der Verein durch die entstandenen Mehrkosten durch den Umzug ins Happel-Stadion im Sommer 2016 den Gürtel enger schnallen müssen. Aufgefangen wurde dies auch durch Verkäufe von Spielern. So spülten die Transfers von Larry Kayode, Petar Filipovic und Jens Stryger Larsen im Spätsommer 2017 knapp 6 Millionen Euro in die Kassa. Selbst investierte die Austria im Geschäftsjahr 2017/18 in Summe 1,1 Mio. Euro in neue Spieler.

Kraetschmer merkt an, dass sich der Verein immer Vorgaben gesetzt habe. "Was können wir verkaufen, was können wir reinvestieren. Das war immer so." Natürlich höre aber auch er die Kritik. "Was stimmt ist, dass wir, was wir an Reserven hatten, in die Infrastruktur, und dabei nicht nur ins Stadion, investiert haben." Genannt werden die neuen Trainingsplätze, Verbesserungen in der Akademie und das regionale Nachwuchszentrum, an dessen Planungen noch gewerkt wird.

FK Austria Wien will Österreicher-Topf erfüllen

Im Profibereich soll durch die breitere Aufstellung der sportlichen Leitung ein Schritt nach vorne gemacht werden. "Wir wollen noch stärker am internationalen Markt schauen, um Spieler zu bekommen. Warum soll ich überhöhte Preise im Inland bezahlen, wenn ich Qualität aus dem Ausland bekommen kann", sagt Kraetschmer. In den vergangenen Jahren hatten die Wiener hauptsächlich Spieler geholt, die bereits in der Bundesliga tätig waren.

Thema bliebe dann aber der Österreicher-Topf. Auch will die Austria wenn möglich ihre Spieler am liebsten selbst ausbilden. Dass der Output aus der Akademie erhöht wird, ist ein weiteres Ziel.

Zum Großeinkäufer wird die Austria dennoch vorerst nicht werden. Im Sommer habe man durch den Wechsel von Abdul Kadiri Mohammed zu Dynamo Kiew knapp das Transferziel geschafft, berichtet der Austria-Vorstand. Wirklich große Einnahmen bringt nur der Europacup. "Die guten Transfers machst du dann, wenn du auf der europäischen Bühne Spuren hinterlässt. Das sieht man beispielsweise beim Stadtrivalen Rapid." Der verkaufte im Sommer Boli Bolingoli um 3,5 Mio. Euro an Celtic Glasgow. Dafür leisteten sich die Grünweißen mit Maximilian Ullmann und dem Japaner Koya Kitagawa zwei neue Profis.

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