Die viertplatzierten Grazer scheinen die Vorstellungen ihres Trainers Nestor El Maestro immer besser umzusetzen, anders als die Altacher jene von Alex Pastoor.
Denn die nun fertige Nordtribüne in Altach vermochten die Kicker nicht mit einem Sieg einzuweihen. "Das hat alles sehr unsicher ausgeschaut", meinte Pastoor. Der Trainer des nur Tabellenvorletzten (4 Punkte) strich das Spiel am Ball als entscheidend heraus, in dem die Gäste Vorteile hatten - ohne zu glänzen.
"Wir waren sehr clever, sicher und dann auch effektiv", meinte El Maestro. "Ein verdienter Sieg in Altach war für mich vorher nicht selbstverständlich. Deshalb freue ich mich." Torhüter Jörg Siebenhandl definierte die Schönheit des Spiels neu: "Ich finde, es war ein schönes Spiel, weil wir genau das gemacht haben, was wir wollten. Es war alles sehr kontrolliert." Der pragmatische Stil des Trainers dürfte sich in den Köpfen der Spieler festgesetzt haben. Siebenhandl: "Es ist schön, wenn man ein Spiel nicht vogelwild gewinnt."
Günter Kreissl: "Kopfbälle wie Schüsse"
Tatsächlich agierten die routinierten Grazer kontrolliert und effektiv. Und Stürmer Balaj, für dessen Verpflichtung die Verantwortlichen im Sommer das Transferbudget überzogen hatten, wurde seinen Vorschusslorbeeren gerecht. Mit "Kopfbällen wie Schüsse" hatte Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl den 28-jährigen albanischen Teamstürmer bedacht. In Altach lieferte dieser doppelt ab.
Balaj war auch Nutznießer der Altacher Defensivschwäche, die Pastoor beim Vorletzten bisher nicht in den Griff bekam. "Wir sind weit davon entfernt, zu Null zu spielen", sagte Torhüter Martin Kobras, der in den ersten sechs Runden 16 Gegentore hinnehmen musste. "Sturm war sehr effizient, einfach abgezockt. Dass Bekim Balaj zweimal alleine dasteht, ist natürlich katastrophal."