Der letzte kam auch glücklich zustande, da der entscheidende Treffer in der 89. Minute durch ein unglückliches Eigentor von "Joker" Victor Olatunji fiel. "Wir haben das Glück erzwungen", sagte Offensivspieler Christoph Knasmüllner, dessen Schuss von Olatunji per Kopf ins eigene Tor befördert wurde. Es war der Lohn für eine druckvolle Schlussphase der Wiener, in der sich die Burgenländer kaum mehr befreien konnten.
"Wir haben fast nichts zugelassen, waren in der zweiten Halbzeit klar besser und haben hochverdient gewonnen", resümierte Coach Dietmar Kühbauer. Der Burgenländer durfte sich damit ausgerechnet in seiner Heimat über ein erfolgreiches einjähriges Rapid-Trainer-Jubiläum freuen. "Wir haben ihm ein kleines Geschenk gemacht, das kann man schon so sagen, und sind als Mannschaft glücklich darüber", betonte Knasmüllner.
Schwab: Systemumstellung der Schlüssel
Bezahlt machte sich für die Wiener auch die Umstellung von einem 3-5-2 auf das altbewährte 4-2-3-1-System. Damit gelang das 2:2 durch Christopher Dibon (69.) und eben der Siegtreffer. Die eingewechselten Philipp Schobesberger und vor allem Kelvin Arase sorgten für frischen Wind. "Wir haben das Spiel durch die Systemumstellung zu 100 Prozent kontrolliert und sind mit den Beiden am Flügel gefährlicher geworden", meinte Kapitän Stefan Schwab.
Arase ist einer jener Jungen, die momentan die schwierige Personalsituation Rapids für sich nützen. "Es ist zum Glück so, dass man die jungen Buben bedenkenlos reinwerfen kann", ist Kühbauer, dem Koya Kitagawa, Thorsten Schick, Srdjan Grahovac, Tamas Szanto und der noch nicht ganz fitte Thomas Murg verletzt fehlen, zufrieden. Auch Dibon ist positiv gestimmt. "Wir werden immer mehr zu einem richtigen Team und können die Ausfälle kompensieren", sagte der Innenverteidiger.
In Mattersburg mussten die Wiener wie auch schon zuletzt beim Heim-3:3 gegen Hartberg Rückstände wettmachen. Scheinbar eine neue grün-weiße Qualität. "Es zeichnet uns mittlerweile als Mannschaft aus, dass wir Rückstände verkraften können. Solche Comebacks sind uns letztes Jahr nicht gelungen", erläuterte Schwab. Laut Kühbauer spreche das für die mentale Stärke des Teams. "Es fühlt sich großartig an und zeigt, dass die Mannschaft lebt", ergänzte Dibon.
Kühbauer: "Zwei schöne Wochen vor uns"
Die Hütteldorfer können nun mit guter Stimmung in die Länderspielpause gehen. "Vor uns liegen zwei schöne Wochen", freute sich Kühbauer. Danach geht es am 20. Oktober gegen den WAC zumindest um Rang drei. Um da gerüstet zu sein, muss eine Steigerung her. "Die erste Halbzeit war schlecht, wir können nur mit der zweiten Hälfte zufrieden sein", wusste Schwab.
Mattersburg blieb vorerst Siebenter, der Blick der Burgenländer muss aber auch aufgrund des ersten Saisonsiegs von Schlusslicht Admira auch wieder nach hinten gerichtet werden. Die "Rote Laterne" ist nur fünf Zähler entfernt. "Wenn man solange einen Punkt hält, ist es bitter, wenn man nichts mitnehmen kann. Wir müssen uns ankreiden, dass wir zu passiv waren", analysierte Tormann Markus Kuster.
Das wusste auch sein Trainer Franz Ponweiser, der trotzdem vor allem das Positive hervorhob: "Wir wollten Rapid einen heißen Kampf entgegenbringen, ich denke, das ist uns gut gelungen." Der jüngste Aufwärtstrend mit vier Punkten aus zwei Spielen endete trotzdem. Mattersburg wartet weiter seit dem Auftakt-2:1 gegen Hartberg auf einen Sieg im eigenen Stadion.
Österreichische Bundesliga, 10. Runde. Die Begegnungen im Überblick
Datum | Heim | Auswärts | Ergebnis/Ankick |
05.10.2019 | Red Bull Salzburg | SCR Altach | 6:0 |
05.10.2019 | SV Mattersburg | SK Rapid Wien | 2:3 |
05.10.2019 | FC Admira | WSG Tirol | 3:1 |
06.10.2019 | WAC | SKN St. Pölten | 14:30 Uhr |
06.10.2019 | TSV Hartberg | LASK | 14.30 Uhr |
06.10.2019 | FK Austria Wien | SK Sturm Graz | 17 Uhr |