Philipp Hosiner: "Will mich bei Union durchsetzen"

Von Fabian Santner
Hosiner denkt derzeit nicht an einen Wechsel
© getty

Für Philipp Hosiner ist die Hinrunde der 2. Bundesliga nicht gerade nach Wunsch verlaufen. Der Stürmer in Diensten von Union Berlin bekam unter Trainer Jens Keller kaum eine Chance, spielte nur ein einziges Mal von Beginn an und stand lediglich 146 Minuten auf dem Platz.

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Ein Umstand, der die meisten Kicker zu einem Wechsel bewegen würde. Nicht so Hosiner. Der 28-jährige Burgenländer will nicht aufgeben, will durchbeißen und sich seinen Platz erkämpfen. "An einen Wintertransfer denke ich überhaupt nicht. Ich werde auf jeden Fall bis Sommer in Berlin bleiben. Ich fühle mich sehr wohl hier und werde versuchen, mich durchzusetzen", gibt sich Hosiner gegenüber SPOX kämpferisch.

Alles andere hätte auch verwundert, schließlich sind Comebacks für Hosiner nichts Neues. 2015 musste ihm aufgrund eines Tumors eine Niere entfernt werden, 2016 erlitt er einen Lungenkollaps. Beide Male kehrte er zurück. Diesmal ist es keine Verletzung, die ihn zurückwirft, sondern der Umstand, dass Unions Coach Jens Keller trotz einer starken Rückrunde 2017 nicht auf ihn baute. "Ich war mit der Situation natürlich nicht zufrieden, aber Fußball ist nun mal kein Wunschkonzert", analysiert der Angreifer nüchtern.

Das Schicksal scheint es diesmal allerdings endlich einmal gut mit Hosiner gemeint zu haben. Keller ist nämlich in Berlin Geschichte, der 47-jährige Coach wurde am 4. Dezember gefeuert, unter seinem Nachfolger Andre Hofschneider werden die Karten neu gemischt.

Neuer Spielstil als Chance für Hosiner

"Er hat mit jedem Spieler das Gespräch gesucht, natürlich auch mit mir. Er kennt meine Stärken und hat mir gesagt, dass ich meine Chance erhalten werde, sofern ich in jedem Training Gas gebe und das werde ich natürlich tun", ist Hosiner voller Tatendrang. Vor allem durch den unter Hofschneider neu praktizierten Spielstil - weg von Kellers Konterfußball, hin zu mehr Ballbesitz - erhofft sich der Stürmer mehr Einsätze und folglich auch Tore.

"Der Trainer will, dass wir alles spielerisch lösen, lange Bälle sind bis auf Ausnahmefälle verboten. Torhüter und Defensivspieler müssen sich am Spielaufbau beteiligen", weiß Hosiner, dem neben dem neuen Spielstil vor allem eine gravierende Änderung in der Grundformation zu Gute kommen könnte: "Im Gegensatz zu Keller lässt Hofschneider gerne mit zwei Stürmern spielen, das erhöht meine Chancen natürlich."

Perspektive muss stimmen

Neuer Trainer hin, in Aussicht gestellte Chancen her, sollte sich bis Sommer nichts an seiner Situation ändern, wird sich auch Hosiner, der bei Union noch bis 2019 unter Vertrag steht, Gedanken um eine Neuausrichtung machen müssen. "Das ist ja kein Geheimnis. Wenn man nicht so oft zum Einsatz kommt, und keine Perspektive sieht, muss man sich mit dem Klub zusammensetzen und besprechen, ob das letzte Vertragsjahr überhaupt noch Sinn ergibt", analysiert Hosiner nüchtern, fügt aber sogleich an:

"So weit denke ich noch gar nicht, der Verein, die Mannschaft, die Fans und die Stadt sind super. Die Bedingungen sind eigentlich perfekt. Jetzt brauche ich nur mehr etwas Spielglück, muss zu Einsätzen und Toren kommen, dann schaut die Sache im Sommer ganz anders aus."

"Nationalteam immer ein Ziel"

Da hat Hosiner völlig recht, schließlich könnte er im Sommer Spieler eines Bundesligisten sein. Aktuell liegt Union zwar sieben Zähler hinter einem Aufstiegsplatz, mit Kiel, Nürnberg und Düsseldorf geht es in den ersten Rückrundenspielen aber gleich gegen die anderen Aufstiegsaspiranten. Und sollte die Punkteausbeute in diesen richtungsweisenden Spielen stimmen, wären die "Eisernen" wieder voll im Rennen. " Da müssen wir gleich von Beginn an voll da sein. Bevor diese Partien gespielt sind, schauen wir gar nicht auf die Tabelle", sagt Hosiner und ergänzt: "Wir sind in Schlagdistanz, es kann noch sehr eng werden."

Vielleicht wird dann auch Neo-Teamchef Franco Foda wieder auf den flinken Angreifer aufmerksam. Fünf Spiele absolvierte er für Österreich, zuletzt stand er am 15. Oktober 2013 im Aufgebot. "Abgeschrieben habe ich das Nationalteam nicht, es war und ist immer ein Ziel von mir, im ÖFB-Dress aufzulaufen", so Hosiner, der weiß: " Es liegt nur an mir, aber gerade als Stürmer kann es sehr schnell gehen. Ein paar gute Spiele, ein paar Tore, und schon ist man wieder im Blickpunkt." Aus sportlicher Sicht wäre die Rückkehr ins Nationalteam wohl Hosiners größtes Comeback.

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