"Das Auslieferungsverfahren wird auf freiem Fuß fortgesetzt", bezog sich Lehofer auf die wenige Stunden zuvor getroffene Entscheidung eines ukrainischen Richters. Seisenbacher war am 1. August nach monatelanger Flucht in einer Kiewer Wohnung verhaftet worden. Seither saß er im Gewahrsam.
Nach dem Ende seiner aktiven Karriere war Seisenbacher als Trainer dem Judo-Sport treu geblieben. In seinem Wiener Judo-Verein soll er - so die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft Wien - zwischen 1997 und 2004 zwei im Tatzeitraum jeweils unmündige Mädchen missbraucht haben.
Seisenbacher hat sich zu den wider ihn erhobenen Anschuldigungen nie öffentlich geäußert und war seiner Hauptverhandlung, die am 19 Dezember 2016 starten hätte sollen, ferngeblieben. Er hatte sich über Georgien in die Ukraine abgesetzt.