"Der Turniersieg bedeutet mir sehr viel. Es ist eine Riesensache, das Turnier zu gewinnen, wenn ich sehe, welche Tennisgrößen hier gewonnen haben. Ich bin froh, dass ich als zweiter Österreicher jetzt in der Siegerliste stehe", sagte Thiem im ServusTV-Interview. Zuvor hatte er den laut eigenen Angaben "sehr schweren" Siegerpokal jubelnd in die Höhe gestemmt. "Der Erfolg ist sehr speziell für mich, es war eine großartige Woche", so Thiem. Als Belohnung dafür gab es ein Preisgeld in der Höhe von 503.015 Euro und 500 Punkte für die Rangliste, in der er auch am Montag weiter auf Position fünf aufscheinen wird.
Dominic Thiem startete durchwachsen ins Finale
Thiem legte einen Tag nach dem großen Kampf gegen Nadal in seinem 20. ATP-Finale einen klassischen Fehlstart hin. Medwedew spielte zu Beginn groß auf und holte sich zum 2:0 gleich einmal ein Break. Thiems unerzwungene Fehler sorgten auch dafür, dass der Russe auf 3:0 stellte. Dann fand der Favorit aber in die Partie, machte auf 2:3 das Rebreak und legte auf 4:3 gleich noch eines nach. Bei 5:4 konnte Medwedew noch einen Satzball bei eigenem Aufschlag abwehren. Der 23-Jährige ließ sich darauf bei einem "medical timeout" an der Schulter behandeln. Thiem nutzte im folgenden Game seine dritte Chance zum Satzgewinn.
Der zweite Satz war dann eine ganz klare Angelegenheit. Wohl auch, weil Medwedew körperlich angeschlagen war. Thiem ließ dem Weltranglisten-14., der zuletzt im Monte-Carlo-Viertelfinale den Weltranglistenersten Novak Djokovic bezwungen hatte, nur noch drei Punkte. Das klare Statistikplus war logisch: Thiem schlug deutlich mehr Winner (15:8) und machte weniger unerzwungene Fehler (17:27). Medwedew konnte an seine zuletzt gezeigte starke Aufschlagleistung nie anschließen.
"Es war ein komplett anderes Spiel wie die letzten beiden Matches. Er hat sehr gut begonnen und das, was ich mir vorgenommen habe mit dem Slice, hat nicht so gut funktioniert. Das hat sich danach gebessert und ich denke, dass das auch der Schlüssel für den Sieg war", resümierte der ÖTV-Star. Medwedew hatte keinen Grund, Trübsal zu blasen. "Ich habe mein Bestes versucht, aber Dominic war zu gut für mich. Die Woche war trotzdem unglaublich für mich. Das erste Mal hier in Barcelona und dann gleich im Finale", resümierte der Russe, der vor Monte Carlo nur zwei Partien auf der Tour auf Sand gewonnen hatte.
Next Stop: Madrid
Österreichs Nummer eins stellte im Head-to-Head mit dem 23-Jährigen auf 2:0. Im Gegensatz zum Viertelfinale 2018 in St. Petersburg auf Hartplatz in der Halle (6:2,3:6,7:6/2) hatte Thiem diesmal deutlich weniger Mühe. Thiem blieb auf dem Weg zum Turniersieg ohne Satzverlust, nachdem er zuvor gegen Diego Schwartzman, Jaume Munar, Guido Pella und eben Nadal die Oberhand behalten hatte.
Das zweite Finale in Barcelona endete erfolgreich, nachdem er 2017 noch Nadal mit 4:6,1:6 deutlich unterlegen war. Wenige Minuten nach der Siegerehrung setzte der Niederösterreicher eine Tradition fort und sprang mit den Ballkindern in den Pool. Nach einer kurzen Rückkehr in die Heimat geht es für Thiem Mitte nächster Woche nach Madrid.
Weitere Infos folgen in Kürze
Dominic Thiems Weg zum Barcelona-Titel
Runde | Gegner | Ergebnis |
1. Runde | Freilos | - |
2. Runde | Diego Schwartzman (ARG) | 6:3, 6:3 |
Achtelfinale | Jaume Munar (ESP) | 7:5, 6:1 |
Viertelfinale | Guido Pella (ARG) | 7:5, 6:2 |
Halbfinale | Rafael Nadal (ESP) | 6:4, 6:4 |
Finale | Daniil Medvedev (RUS) | 6:4, 6:0 |