Dominic Thiem: "Das Turnier in Rom ist abnormal stark besetzt"

Von APA
Dominic Thiem steht im Halbfinale.
© getty

Mit bereits 2.105 Punkten in diesem Jahr, einem Einzel-Semifinale und einem Doppel-Endspiel im Gepäck ist Dominic Thiem noch am späten Sonntagabend aus Madrid nach Rom abgereist. Im unbarmherzigen Reisestress eines Tennisprofis geht es nach Madrid schon in der "Ewigen Stadt" weiter. Für Thiem wird es die Generalprobe für sein großes Saisonziel French Open, denn in Lyon tritt er nun fix nicht an.

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Am Montag stand für Thiem in Rom, wo er im Vorjahr schon in Runde zwei ausgeschieden war, einmal ausschlafen und dann ein Training mit seinem Doppelpartner von Madrid, Diego Schwartzman, auf dem Programm. "Rom ist wieder komplett anders, komplett andere Bedingungen. Die Bälle fliegen sicher anders dort. Es ist wichtig, dass ich eine gute Trainingseinheit habe."

Einmal noch tut sich Thiem die Doppelbelastung im wahrsten Wortsinn an. Mit Jürgen Melzer steigt er am Dienstag ins Doppel-Turnier ein, sein Einzel gegen den Sieger aus Fernando Verdasco (ESP) gegen Kyle Edmund (GBR) bestreitet er nach einem Freilos am Mittwoch. "Natürlich bin ich jetzt ein bisserl müde, aber ich habe jetzt drei Tage zur Regeneration und ich sollte am Mittwoch wieder topfit sein", bemerkte Thiem noch vor der Abreise aus Madrid.

"Es war eine sehr anstrengende Woche, das ist auch dem Doppel geschuldet. In Rom werde ich noch einmal voll spielen, dann werde ich das ganze ein bisserl zurückschrauben bis zum Ende vom Jahr", will Thiem sein Doppel-Programm dann reduzieren.

Dominic Thiem: "Es gibt nur Horrorlose"

Neuerlich hat der 13-fache Turniersieger eine schwere Auslosung. Obwohl seit Montag Nummer 4 der Welt ist er gerade noch als Nummer 5 gesetzt, auch weil sich Roger Federer kurzfristig zum Antreten entschieden hat. "Madrid und Rom ist abnormal wie stark die Turniere besetzt sind. Ich habe eine sehr schwere Auslosung, aber es gibt nur Horrorlose, weil auch alle mitspielen", weiß Thiem. Wie schon in Madrid müsste der 25-jährige Niederösterreicher bei programmgemäßem Verlauf ab dem Viertelfinale der Reihe nach gegen die drei Superstars spielen: Diesmal im Viertelfinale gegen Rafael Nadal, im Halbfinale gegen Roger Federer und im Endspiel gegen Novak Djokovic.

In Madrid hatte er im Viertelfinale Federer nach sehenswertem Kampf bezwungen, dann im Halbfinale gegen Djokovic mit 6:7,6:7 knapp verloren. "Das ist keine schöne Aussicht", meinte Thiem lächelnd. "Aber wenn ich das Viertelfinale gegen Nadal erreiche, wäre das Turnier in Rom schon einmal sehr gut. Alles andere ist dann eine Draufgabe." Zu sehr unter Druck setzen will er sich auch nicht. "Natürlich werde ich diese Spieler nicht jeden Tag schlagen", sagt Thiem. Denn Platz in den Top 4 würde er auch im Hinblick auf die French Open (ab 26. Mai) gern behalten. Denn dann kann er in Roland Garros auf die Top 3 erst im Halbfinale treffen.

Fix ist, dass Rom sein letztes Turnier vor dem zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres ist. Seinen Titel in Lyon wird Thiem in der Woche unmittelbar vor Paris also nicht verteidigen, dafür reist er aber auch früher in die Seine-Stadt. "Hätte ich in Barcelona oder hier schlecht gespielt, hätte ich es vielleicht eingeschoben."

Aus der Ferne verfolgt auch Thiem-Manager Günter Bresnik das Abschneiden seines ehemaligen Langzeit-Schützlings als Coach. "Der Raster ist natürlich tough, irgendwie ein Unglück, dass er da noch auf 5 gesetzt ist und dann schon im Viertelfinale auf Nadal trifft", meinte Bresnik gegenüber der APA zur Rom-Auslosung. Im Großen und Ganzen sei Thiem für ihn bei jedem Turnier auf Sand Favorit. Das habe er auch in Madrid gezeigt.

"Ich gehe davon aus, dass er die Form bis Paris beibehält. Aufgrund der Tatsache, dass er dort dreimal Semifinale, davon einmal Finale gespielt hat, fühlt er sich in jedem Bereich sattelfest. Für mich ist er eigentlich gemeinsam mit Nadal der Topfavorit", meinte Bresnik.

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