"Es war ein unglaublicher Fight", resümierte Rodionov nach der Partie. "Ich habe mich noch nie so gut auf einem Tennisplatz gefühlt. Jedes Mal, wenn ich einen Punkt gemacht habe, habe ich gespürt, dass ich einen Schub von den Fans bekommen habe." Am Anfang sei er zu nervös gewesen, habe zu viel Energie in die Ballwechsel gelegt, woraus im dritten Durchgang Krämpfe resultiert haben.
"Er ist trotz Krämpfen lange Ballwechsel gegangen", lobte ÖTV-Kapitän Stefan Koubek seine Nummer zwei in der Steiermarkhalle. "Natürlich bin ich ein bisschen enttäuscht, da war alles drinnen in der Partie. Aber Jurij hat fast bis zum Umfallen gefightet." Hinsichtlich des vielleicht entscheidenden letzten Einzels müsse man die Nacht abwarten, wie sich Rodionov am Samstag fühle, so Koubek.
Vorerst treten ab 13.00 Uhr (live ServusTV) aber Oliver Marach und Jürgen Melzer im Doppel gegen Pablo Cuevas und Ariel Behar an. Gleich danach muss der erfolgreichere der Cuevas-Brüder im Einzel gegen Novak ran. Koubek: "Der ist zweieinhalb Stunden auf dem Platz gestanden. Jurij hat ihn ordentlich müde gemacht. Das wird er morgen spüren, und das ist sicher ein Vorteil für uns."
Rodionov hatte Pablo Cuevas schon im ersten Satz bei je 43 gewonnenen Punkten stark gefordert, im Tiebreak fixierte er seinen ersten Satzgewinn im Davis Cup. "Ich habe mich gut in die Partie reingefightet. Im zweiten Satz hat Cuevas eine Schippe draufgelegt, hat angefangen, aggressiver zu spielen. Im dritten Satz war es wieder sehr eng. Es war eine sau-gute Partie auf einem hohen Niveau."
Laut Koubek seien die Matches bisher nach Papierform ausgegangen und wenn es so weitergeht, mache er sich keine Sorgen. Sollte es für Rodionov bei 2:2 zu einem "Showdown" gegen Martin Cuevas kommen, sei er bereit. "Dann den entscheidenden Punkt holen und die Sachen, die ich letztes Jahr falsch gemacht habe (2 Niederlagen in Salzburg gegen Chile, Anm.), dieses Mal richtig zu machen."