"Bis dahin war es so, dass man einkaufen durfte", erzählte Marach im Gespräch mit der APA über die Maßnahmen in der Coronavirus-Krise. Nun aber regelt es sich bei den Erwachsenen nach der letzten Ziffer der Ausweis- bzw. Pass-Nummer. Bei Marach ist es eine 5, daher darf er um 17.00 Uhr für die zwei Stunden außer Haus. Das aber nur am Dienstag, Donnerstag und Samstag. Die Frauen sind am Montag, Mittwoch und Freitag an der Reihe.
In der kurzen Ausgangszeit geht es um Besorgungen wie im Supermarkt oder der Apotheke. Im Grunde fehlt es den Marachs nicht an so viel. "Wir sind ziemlich eingedeckt. Wenn man ein Haus hat, geht es noch", führte der Steirer aus. Wenn man aber nur ein Apartment habe und da nicht hinauskönne, sei das ziemlich zäh. Denn die in vielen Häusern dazugehörenden Fitnessräume und Spielplätze seien derzeit auch gesperrt.
Das trifft auch Marach, der Zugang zum Tennisplatz in seinem Wohnbereich ist geschlossen. "Wir dürfen nichts mehr benutzen", verdeutlichte der 39-Jährige. Seine achtjährige Tochter besucht eine Privatschule, die nun online absolviert werde. "Das machen wir zwei, drei Stunden am Tag. Meine Frau macht Spanisch und vielleicht noch ein Fach, ich Englisch, Mathematik und Geschichte." Die fünfjährige Jüngere gehe in die Vorschule, da kümmere sich die Nanny.
Marach hält sich ein- bis zweimal am Tag mit Sport fit. Auf der Terrasse habe er sich einen kleinen Fitnessbereich eingerichtet, dort mache er auch mit den Kindern ein wenig Bewegung. Sonst vertreibt sich die Familie mit Kartenspielen, Domino oder Filme anschauen die Zeit. Die Tante der Kinder ist da oft dabei, sie lebt im gleichen Wohnkomplex. Wie lange die Situation noch so bleibt, sei offen, die strikte Ausgangsregelung gelte auf unbestimmte Zeit.
Oliver Marach: "Ganze Situation ist beängstigend"
Rund vier Millionen Einwohner hat Panama, in Panama-Stadt leben außer den Marachs noch weitere etwa 1,5 Millionen Leute. Per Samstagabend (MESZ) gab es in der Auflistung der Johns-Hopkins-Universität 1.673 positive Corona-Fälle, 41 Menschen sind mit oder an einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Die nun strengen Regeln seien laut Marach eingeführt worden, da einige positiv getestete Personen nicht in Quarantäne geblieben seien.
Der 23. der Doppel-Weltrangliste hat keine Hoffnung, dass die Pandemie rasch vorbei geht, rechnet mit einer zweiten Welle. "Die ganze Situation ist beängstigend, wenn du nicht weißt, was auf dich zukommen wird." Seine Frau leide unter der Lage, bei seinem südafrikanischen Doppelpartner Raven Klaasen sei diese Woche auch noch die Mutter verstorben. Überhaupt werde die mentale Belastung bei Wiederaufnahme des Tennisbetriebs eine Rolle spielen.
Wann das sein könnte, sei schwierig zu beantworten. "Dann müssen alle berechtigt sein, zu spielen. Es müssen alle Länder bereit sein. Es muss weltweit gegeben sein, dass jeder zu jedem Turnier hinfliegen kann." Auf Turnier-Ebene wiederum könne es für die 250er-Events besonders schlimm werden. "Für die kleinen Turniere ist es ein Wahnsinn. Ich weiß nicht, wie sich die dann über Wasser halten. Ein Jahr ausfallen zu lassen, ist Wahnsinn."