Lindsey Vonn und Carmen Thalmann waren auf Twitter außer sich. "Ich kann mir das Rennen nicht mehr ansehen. Zu viele Stürze und Verletzungen. Das ist verrückt", schrieb die US-Amerikanerin. Ihre österreichische Kollegin, derzeit selbst verletzt, meinte: "Irgendwann sollte man sich wirklich fragen, ob das alles sein muss! Der Mensch ist keine Maschine."
Der Sieg von Travis Ganong rückte bei der Weltcup-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen in den Hintergrund. Stattdessen waren die vielen Stürze das große Thema. Steven Nyman und Valentine Giraud Moine erwischte es am Schlimmsten. Sie mussten mit dem Hubschrauber abtransportiert werden. Bei Giraud Moine besteht Verdacht auf Unterschenkelbrüche, bei Nyman auf Knieverletzung. Der Kanadier Eric Guay hatte dagegen enormes Glück, dass er bei einem spektakulär aussehenden Sturz, bei dem er sich im Flug komplett verdrehte, ohne Verletzungen davonkam und selbst noch auf Ski ins Ziel fuhr.
Ganong: "Es wurde zu viel Wasser verwendet"
Matthias Mayer, zuletzt Super-G-Sieger in Kitzbühel, wagt einen Erklärungsversuch: "Gestern war es noch richtig easy zu fahren, es war aber um einiges kälter. Durch das warme Wetter wurde es schneller." Zudem kritisiert der Olympiasieger von Sotschi, dass sich die Abfahrtslinie öfters mit der Riesentorlaufpiste kreuzt. "Dort ist es eisig, und sonst ist es relativ weich und griffig und das auch nicht bei jedem Tor gleich", meint der Kärntner. "Es wäre besser, wenn es gleichmäßig präpariert wäre."
Sieger Ganong sieht es ähnlich: "Das Problem ist, dass zu viel Wasser für den Riesentorlauf verwendet wurde." Die Veranstalter wehren sich unterdessen gegen die Vorwürfe. OK-Chef Peter Fischer sagt: "Es ist bei Weltcup-Rennen üblich, dass bereits zuvor für den Riesentorlauf gearbeitet wird. Zudem sind die Stürze in anderen Streckenteilen passiert. Das waren Fahrfehler."
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